Die beste Gesellschaft? …Gedanken zu Nachgedacht… (232)

Lesezeit: ~ 3 Min.

Die beste Gesellschaft? …Gedanken zu Nachgedacht… (232), Originalbeitrag verfasst von Christina Lander, veröffentlicht am 18.7.2017 von Osthessennews

Also was ist nun die bessere Gesellschaft: mit sich selbst allein? Mit anderen zusammen sein?*

Glücklich kann sich schätzen, wem es gelingt, das eigene Leben so zu gestalten, wie es einem gefällt. Die Frage, ob ich lieber alleine oder in Gesellschaft bin, fällt ebenfalls in den Bereich der persönlichen Freiheit.

Zum Glück handelt es sich dabei gar nicht um zwei Optionen, zwischen denen man sich für eine entscheiden müsste. Denn zwischen einem völlig zurückgezogenen Einsiedlerleben und einem Leben in der Öffentlichkeit liegen jede Menge Abstufungen.

Und auch die Autorin kommt ja zu dem trivialen Schluss: Manchmal möchte man seine Ruhe haben. Und manchmal auch nicht.

Was uns heute so selbstverständlich erscheint, war früher alles andere als das. Noch nie in der Geschichte der Menschheit hatten die Menschen eine so große Handlungsfreiheit wie in einer modernen offenen und freien Gesellschaft. Als die Menschen noch in Stämmen lebten, hätten Einzelgänger kaum eine Überlebenschance gehabt.

Überleben nur in Gesellschaft?

GesellschaftEin klarer Blick auf die natürliche Wirklichkeit, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse und das Bewusstsein, dass ein glückliches und erfülltes Leben Herausforderung und Chance zugleich ist, können helfen, klarer zu sehen.

Wer sich, zum Beispiel verursacht durch christliche Indoktrinierung als (erb-)sündig, krank, unwürdig und abhängig von Gottes Gnade wahrnimmt, dem dürfte es schwerer fallen, auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu achten oder diesen gar nachzugehen.

Die angebliche persönliche Freiheit ist gefälligst dafür zu verwenden, sich Gott zu unterwerfen. Andernfalls droht endlose Dauerbestrafung.

Denn nicht etwa denen, die sich um ein glückliches und erfülltes Leben bemüht haben, stellt der Wüstengott Jahwe die postmortale Belohnung in Aussicht. Sondern denen, die bereit sind, sich diesem Gott bis zur Selbstaufgabe zu unterwerfen. Und die bereit sind, sich auf eben diese Belohnung nach ihrem Tod vertrösten zu lassen.

Herr, ich bin nicht würdig…

Auch wenn das immer mehr Christen heute verständlicherweise nicht mehr wahr haben wollen: Diesseitiges Glück und individuelle Selbstverwirklichung sind wahrlich nicht die Ziele, die das Christentum für seine Anhänger vorsieht.

Das Streben nach diesseitigem Glück und das Verfolgen von eigennützigen Zielen sind verpönt. „Herr, ich bin nicht würdig…“ passt nicht wirklich zu „Ich strebe ein glückliches, selbstbestimmtes Leben an, ohne dabei gleichberechtigte Interessen Anderer zu verletzen.“.

Statt sich bei der Lebensgestaltung an Phantasiewesen und deren erfundenen und behaupteten Absichten zu orientieren, stehen ganz natürliche und vor allem tatsächlich belastbare Faktoren zur Orientierung zur Verfügung. Zum Beispiel:

  • Die zeitliche Einmaligkeit und Begrenztzeit des eigenen irdischen Daseins
  • Die eigenen Fähigkeiten, Chancen und Möglichkeiten
  • Die eigene Be- und Eingeschränktheit
  • Die eigenen Bedürfnisse und die der Mitmenschen und der Umwelt

Einfach nur Glück gehabt!

Inwieweit jemand in seiner Handlungsfreiheit eingeschränkt ist oder nicht, hängt heute maßgeblich von zwei Faktoren ab: Geburtsort und soziales Umfeld.

Wer zum Beispiel in einer niederen Kaste in eine Hindu-Familie hineingeboren wird, wird sich seine bevorzugte Gesellschaft später vermutlich kaum so frei wählen können wie jemand, der keinen solchen, von Menschen künstlich eingerichteten Zwängen unterliegt.

Oder wer vom Kleinkindalter an eingetrichtert bekommen hat, dass er sündig, unwürdig und erlösungsbedürftig ist, wird sich später schwerer tun, den eigenen Bedürfnissen (egal ob nach Gesellschaft oder nach Alleinsein) den gleichen Stellenwert einzuräumen, wie es Menschen tun, die zu selbstverantwortlichem Denken und Handeln erzogen worden waren. Und dazu, auch auf ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu achten.

Natürlich spielt auch die Zeit eine wichtige Rolle: Die Frage, ob eine Heirat zwischen Angehörigen unterschiedlicher Konfessionen statthaft oder überhaupt möglich ist, wäre noch vor wenigen Jahrzehnten wahrscheinlich verbreitet anders beantwortet worden als heute.

*Die als Zitat gekennzeichneten Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Originalbeitrag.
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