Nach der Schule… …Gedanken zu Nachgedacht… (231) zum Thema Lebensweg

Lesezeit: ~ 3 Min.

Nach der Schule… Gedanken zu Nachgedacht… (231) zum Thema Lebensweg, Originalbeitrag verfasst von Christina Lander, veröffentlicht am 11.6.2017 von Osthessennews

[..] Jede Entscheidung stellt neue Weichen, jede Entscheidung bedeutet aber auch das Ablehnen anderer Wege. Und damit souverän umzugehen, ist für viele wahrscheinlich nicht immer einfach.*

Natürlich gibt es Entscheidungen, die sich nicht so ohne Weiteres oder auf die Schnelle wieder rückgängig machen lassen. Idealerweise hat man ja auch gute Gründe, die zum Zeitpunkt der Entscheidung zu eben dieser und keiner anderen Entscheidung geführt haben.

Und selbst, wenn man, zum Beispiel aufgrund neuer Erkenntnisse, seine bisherige Meinung ändert und eine früher getroffene Entscheidung daraufhin heute anders entscheiden würde, so kann die früher getroffene Entscheidung schon Konsequenzen gehabt haben, die sich womöglich nicht mehr ungeschehen machen lassen.

That’s life

Nicht zuletzt ist es deshalb ratsam, möglichst kluge Entscheidungen zu treffen. Und auch den eigenen Standpunkt von Zeit zu Zeit mal wieder  (selbst-)kritisch zu hinterfragen:

  • Worauf basieren eigentlich meine Wertvorstellungen?
  • Wer oder was tut mir gut und wer oder was nicht?
  • Was ist mir wichtig? Was nicht (mehr)?
  • Wer möchte ich sein?
  • Wie möchte ich leben?
  • Wer oder was hindert mich daran, so zu leben, wie ich möchte?
  • Welchen Stellenwert räume ich meinem Wohlbefinden ein?
  • Schade oder nutze ich mir, anderen oder der Umwelt mit meinem Verhalten?
  • Bin ich mir der riesigen Unwahrscheinlichkeit, der Einzigartigkeit und der Einmaligkeit meines Daseins bewusst?
  • Wie siehts mit meinen Schwächen und Stärken aus?
  • Was sollte ich beibehalten und warum?
  • Was sollte ich ändern und warum?
  • Wer ist für mich da, auf wen kann ich mich verlassen?
  • Für wen bin ich da, wer verlässt sich auf mich?

Wer einen ergebnisoffenen Standpunkt vertritt, kann selbst jahrelang für absolut sicher angesehene Überzeugungen ändern. Und zwar zum Beispiel dann, wenn Argumente dafür sprechen, die besser sind als die bisherigen.

Hierfür ist es hilfreich, die Werkzeuge des rationalen Denkens zu verwenden. Wobei sich natürlich auch nicht-rationale Dinge ändern können wie Geschmack, Vorlieben oder Abneigungen.

Torschlusspanik vs. Handlungsfreiheit

Es kann sehr beängstigend sein, wichtige Entscheidungen zu treffen und einen Weg niemals gehen zu dürfen, weil man manchmal nur das Ticket für die eine Richtung gezogen hat, aber es kann auch zu einem Umgang mit dem Leben führen, der den Alltag, den täglichen Trott als etwas Größeres sieht, das man selbst so gut es geht mitgestalten sollte.

Wohl noch nie hatten so viele Menschen so viel Handlungsfreiheit wie die Menschen, die das Glück haben, heute in freien und offenen Gesellschaften zu leben.

Denn wer oder was sollte sie davon abhalten, ihren Lebensweg so zu gestalten, wie es ihnen gefällt?

Sicher erfordern manche Entscheidungen auch Mut: Mut, Dinge mal auf sich zukommen zu lassen. Oder auch Mut zum Scheitern – und genauso zum Neuanfang.

Dafür ermöglicht die nie dagewesene Handlungsfreiheit heute eine riesige Vielfalt an möglichen Lebenswegen.

Solange sich Menschen im rechtlichen Rahmen bewegen, können sie zu jeder Zeit die Richtung ihrer Lebenswege beliebig ändern. Und zwar unabhängig von Alter, Wohnort, Geschlecht, Weltsicht, Gruppen-  oder Religionszugehörigkeit.

Das war früher sicher anders. Da war für viele Menschen der Lebenslauf, meist durch gesellschaftliche Konventionen, gesellschaftlich quasi schon fest vorgegeben: Der erste Sohn erbt den Hof, der zweite wird Soldat und der dritte Pfarrer.

Lebensweg: Vorbestimmt und beschlossen?

In manchen Regionen scheint das sogar heute noch so ähnlich der Fall zu sein. In der Biographie der Autorin heißt es:

Geboren 1988 in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologiestudium für sie vorbestimmt und beschlossen.

Aber wer oder was hat hier denn eigentlich den Lebensweg der Autorin „vorbestimmt und beschlossen“ ? Die Autorin selbst? Ihr soziales Umfeld, das vielleicht überzeugt war, die Autorin müsse selbstverständlich diesen und keinen anderen Lebensweg einschlagen?

Für die Nachfolge innerhalb eines Familienbetriebes beispielsweise gäbe es ja noch nachvollziehbare Gründe, Kindern einen bestimmten Ausbildungs- und Lebensweg zumindest nahe zu legen oder anzubieten. Aber in der Theologie…!?

*Die als Zitat gekennzeichneten Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Originalbeitrag.
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