Gedanken zu: Impulse von Stefan Buß: Der brennende Dornbusch

Lesezeit: ~ 2 Min.

Gedanken zu: Impulse von Stefan Buß: Der brennende Dornbusch, veröffentlicht am 9.11.22 von osthessennews.de

Darum geht es

Pfarrer Buß empfiehlt, auf brennende Dornbüsche zu achten, um die Stimme Gottes zu hören. Erwachsene sollten sich dazu seinem Gott gegenüber wie Kinder ihren Vätern gegenüber verhalten.

[…] Ein langer Weg mit Auf und Ab – 40 Jahre lang. Dann erst sind sie am Ziel und können das Land in Besitz nehmen. Und letztlich müssen sie lernen: Das Leben bleibt immer eine Aufgabe, es gibt auch im verheißenen Land immer wieder neue Herausforderungen. Das Leben ist immer ein Weg. Wirklich ankommen wird der Mensch erst nach seinem letzten Atemzug. Bis dahin geht es darum, seinen Weg als Gottes Kind zurückzulegen. Als Kind … das sich ohne Scheu vieles sehr genau ansieht. Das die Spuren Gottes im eigenen Leben sucht und an keinem brennenden Dornbusch vorbeigeht, ohne genau hinzuschauen.

Als Kind … das weiß, dass sein himmlischer Vater offene Augen und Ohren hat. Der seinen Kummer sieht, und seine stillen Gebete hört. Als Kind … das seinen persönlichen Auszug aus Ägypten so bewältigt, wie es Kinder eben tun: Sie gehen die richtigen Wege, und verirren sich manchmal, sie fallen hin, und stehen wieder auf – aber sie wissen: Ich will nach vorne zum Papa. (Stefan Buß) +++

(Quelle: Impulse von Stefan Buß: Der brennende Dornbusch, veröffentlicht am 9.11.22 von osthessennews.de)

Herr Buß, wenn ich Sie gleich frage, ob Sie jemals darüber nachgedacht haben, mal mit einem Psychologen oder einer Psychologin (außerhalb Ihrer Glaubensgemeinschaft) einige Dinge zu besprechen, dann tue ich das nicht, um Sie damit zu beleidigen oder um mich über Sie lustig zu machen.

Vielmehr tue ich es aus zwei Gründen:

Erstens,

weil bei mir die Alarmglocken schellen, wenn ein katholischer Pfarrer, der in dieser Funktion vermutlich auch Zugriff auf Kinder hat völlig arglos solche Phantasien vom Kind, das sich ohne Scheu vieles sehr genau ansieht und das die Spuren Gottes im eigenen Leben sucht und an keinem brennenden Dornbusch vorbeigeht, ohne genau hinzuschauen veröffentlicht.

Offenbar ohne dass ihm dabei auch nur ansatzweise bewusst ist, wie solche Vorstellungen aus dem Mund eines katholischen Pfarrers klingen, wenn man dabei an die tausendfachen und von der Kirche systematisch vertuschten Fälle von sexualisierter Gewalt gegen Kinder durch katholische Pfarrer denkt.

Es braucht nicht viel Phantasie, um sich solche Äußerungen auch in diesem Zusammenhang vorstellen zu können.

Die Arglosigkeit und die Formulierungen, mit denen Herr Buß hier über seine Wunschvorstellungen bezüglich kindlichen Verhaltens spricht lässt befürchten, dass ihm womöglich gewisse Grenzen nicht bekannt oder bewusst sein könnten. Zumindest aber zeugt es von völligem Fehlen jeder Sensibilität diesem Thema gegenüber.

Und zweitens,

weil solche Veröffentlichungen auch ein Hilferuf eines Menschen sein könnten, der dringend Hilfe benötigt.

Denn wenn ein Erwachsener kindliches und Vaterfixiertes Verhalten für sich und andere Erwachsene propagiert, dann braucht man kein Fachmann zu sein, um feststellen zu können, dass sich das nicht gesund anhört.

Gleiches gilt für die Einbildung, der Gott aus der biblisch-christlichen Mythologie wüsste alle Gedanken aller Menschen und würde über reale Gegenstände und tatsächliche Ereignisse mit Menschen kommunizieren. Wenn diese nur bereit sind, ihre Wahrnehmungen dementsprechend zu göttlichen Botschaften umzuinterpretieren.

Das Festhalten an Vorstellungen, die augenscheinlich und nachweislich nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen, bezeichnet die Medizin als wahnhaftes Verhalten.

Und deshalb, Herr Buß, frage ich Sie: Haben Sie jemals darüber nachgedacht, mal mit einem Psychologen oder einer Psychologin (außerhalb Ihrer Glaubensgemeinschaft) einige Dinge zu besprechen?

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4 Gedanken zu „Gedanken zu: Impulse von Stefan Buß: Der brennende Dornbusch“

  1. Tja Herr Buß, ich schlage vor, dass Sie sich zwischendurch einmal etwas Zeit nehmen, um die Bibel zu lesen:

    – Die Idee, die Israeliten ziehen zu lassen fand Pharao erst einmal nicht so richtig überzeugend. Der himmlische Vater hilft ihm laut AT aber gerne auf die Sprünge und massakriert jede Menge Kinder (!) zur Unterstützung bei der Entscheidungsfindung.

    – Als die Israeliten dann nach zig Jahren endlich im gelobten Land ankommen, wohnen da komischerweise irgendwelche anderen Leute. Macht nix, so der himmlische Vater, die massakrieren und versklaven wir jetzt alle – übrigens, Herr Buß, auch die Kinder.

    – Und lange zuvor hat der himmlische Vater im Rahmen der Sintflut auch schon mal ordentlich aufgeräumt: Falls ein Kind nicht gerade bei Noah mitrudern durfte, wurde es ertränkt.

    Als Leküre zum Wiederanknüpfen an die Realität empfehle ich Ihnen dringend dieses Buch von Jörn Dyck: „Die Morde der Bibel“, 2022, Independently Published.

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    • Vielen Dank für die Ergänzungen und für den Buchtipp! Die Unterschiede zwischen der biblischen Mythologie und der Darstellung durch Herrn Buß wären glatt nochmal einen eigenen Beitrag wert, aber ich gehe davon aus, dass wir dazu auch in der Zukunft noch mehr als genug Möglichkeiten haben werden…

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      • Klar – immer wieder: Jahwe ist tatsächlich einer der größten Kinderkiller … das hat natürlich damit zu tun, dass Kinder wie Frauen als Sacheigentum des Mannes galten: Die können dann mal weg. In der Geschichte um Hiob, eine der „offiziell“ meistgelobten, tatsächlich aber eine paradigmatisch menschen- und kinderverachtende Erzählung, sieht man das sehr schön: Aufgrund einer dämlichen Wette mit dem himmlischen Vater schikaniert Satan Hiob in der Hoffnung, dieser würde so vom Glauben abfallen. In diesem Zusammenhang killt er Hiobs Kinder. Motto der beiden älteren Herren Jahwe und Satan: „Schau ma mal, was jetzt passiert!“ Später wird dann aber alles wieder gut: Hiob kriegt neue Kinder und „Schwamm drüber“ – Sacheigentum kann halt problemlos ersetzt werden.

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  2. Was lernen wir daraus?

    1.)Kauf niemals ein palästinensisches Navi, wenn du Jude bist, das führt nur zu 40 Jahren im Kreisverkehr. (Obwohl das einem normal denkendem Menschen schon erheblich früher auffallen müsste.)

    2.)Wenn der Busch mal wieder brennt, dafür gibts „Vagisan“ und hoffentlich auch was für Männer.
    Sollte der Busch jedoch zu sprechen beginnen, bitte umgehend einen Psychiater konsultieren!

    3.)Wenn seltsame Gestalten, in merkwürdig tuntigen Gewändern und mit verklärt lüsternem Blick irgendwas von „Come to daddy!“ faseln,
    DANN LAUF SO SCHNELL DU KANNST, oder TRETE SO FEST ES GEHT IN DIE MITTE DES TALARS!!!

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