Arbeit und Würde – Das Wort zum Wort zum Sonntag

Lesezeit: ~ 8 Min.

Arbeit und Würde – Das Wort zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Benedikt Welter, veröffentlicht am 24.06.2024 von ARD/daserste.de

Darum geht es

Mit der Story eines Langzeitarbeitslosen macht Herr Welter Reklame für die Caritas. Die ganze Menschenwürde gibts dann aber erst im kommenden Paradies – vom lächelnden Gott.

Schluss mit lustig


Einen guten späten Abend, verehrte Zuschauerinnen und Zuschauer.

Das war’s dann erst mal; Schluss mit der Gemütlichkeit: „… Im Schweiße deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst …“ Sagt Gott und schmeißt den Menschen aus dem Paradies hinaus. Schluss also mit lustig. Von jetzt an „Im Schweiße deines Angesichts“. Zur Arbeit verurteilt.

Was notwendig ist, damit der Mensch leben kann: Eine mühselige Angelegenheit: „Unter Mühsal wirst du vom Erdboden essen alle Tage deines Lebens.“ Zur Arbeit verurteilt. Der Mensch in ständiger Sorge.

(Quelle der so als Zitat gekennzeichneten Abschnitte: Arbeit und Würde – Wort zum Sonntag, verkündigt von Benedikt Welter, veröffentlicht am 24.06.2024 von ARD/daserste.de)

Wenn Mainstream-Berufschristen wie Herr Welter heutzutage biblische Mythologie wie heute das Märchen vom Paradies so verkündigen, als handle es sich um einen historischen Tatsachenbericht, dann vermutlich nicht deshalb, weil sie diese Geschichten tatsächlich noch für wahr halten.

Sondern weil sie natürlich davon ausgehen, dass ihrem Publikum selbstverständlich klar ist, dass es sich hier um von Menschen erfundene Fantasiegeschichten handelt.

Wie sich die Zeiten ändern:

Früher konnten die Priester die Bibelmärchen und -Legenden ebenfalls ganz selbstverständlich verkaufen – allerdings als für wahr zu haltende Wahrheiten.

Sie brauchten nicht zu befürchten, dass irgendeins von den Schäfchen den historischen Wahrheitsgehalt ihrer Fantasiegeschichten anzweifeln würde. Aus gutem Grund: Herätikern spendierte die Kirche in der Regel eine Lebend-Feuerbestattung, solange sie noch die Macht dazu hatte.

Und heute kann Herr Welter einen Hinweis darauf, dass es sich hier um nichts weiter als rein menschliche Fiktion handelt genauso selbstverständlich weglassen wie damals. Wenn auch aus dem genau gegensätzlichen Grund: Er braucht heute nicht zu befürchten, dass irgendeins seiner Schäfchen (zumindest eins aus der Mainstream-Herde) diese Geschichten tatsächlich noch für wahr halten würde.

Wer sich als Christ eingesteht, dass die Paradiesgeschichten das Ergebnis einer Mischung aus früheren religiösen Motiven, Unwissenheit, Angst, Machtversessenheit, magischen Vorstellungen und menschlicher Fiktion sind, dem müsste konsequenterweise auffallen, dass damit auch das gesamte biblisch-christliche Heilsversprechen obsolet wird.

Das biblische Narrativ vom „Sündenfall“ ist die unbedingte Voraussetzung, damit die spätere „Frohe Botschaft“ wenigstens innerhalb der biblischen Binnenlogik und wenigstens theoretisch überhaupt einen Sinn ergeben kann. Die Mythologie im „Neuen Testament“ bezieht sich auf die Mythologie im „Alten Testament.“

Paradies, Sündenfall: Mythologie! Auferstehung, Erlösung: Frohe Botschaft!?

Nach meiner Beobachtung scheinen sich viele zeitgenössische Mainstream-Christen in einer Art Zwischenstadium zu befinden:

Während man einerseits die Schöpfungs- und Paradiesgeschichten heute natürlich nur noch für rein menschliche Fantasieprodukte hält, attestiert man der Fortsetzung davon (in Form der neutestamentarischen Erlösungsmythologie) noch eine reale Bedeutung. Also einen tatsächlichen Zusammenhang mit und eine wirkliche Auswirkung auf der irdischen Wirklichkeit. Man hofft ganz real auf die Erlösung von etwas, das man längst als Hirngespinst durchschaut hat.

Abgesehen von diesen inneren Widersprüchen darf natürlich auch nicht vergessen werden, dass das Konzept der Erbsünde, um das es hier geht sicher zu den perfidesten und abgewichstesten Unterdrückungsmechanismen gehören, die sich die Menschheit jemals ausgedacht hat:

Allein schon die paar Wortfetzen, die Pfarrer Welter heute seinem Publikum vor die Füße schmeißt genügen, um Leuten über Jahrhunderte hinweg vorzugaukaueln, sie selbst trügen aufgrund eines angeblichen Fehlverhaltens ihrer ersten Vorfahren erblich bedingte Schuld an den Mühen und Sorgen, die ihnen ihr Kampf ums tägliches Überleben bereitet.

Ohne Erbsünde keine Erlösung

Wenig erstaunlich, dass es so vielen (zumindest den nicht-fundamentalistischen) Christen so schwer fällt in eigenen Worten zu erklären, worin denn die „Frohe Botschaft“ ihres Glaubenskonstruktes nun konkret bestehen soll.

Die Standard-Floskel „Jesus hat uns am Kreuz von unseren Sünden erlöst“ führt dann zu so vielen Fragen, dass Christen schnell die Lust verlieren, sich weiter damit auseinanderzusetzen.

Spricht man sie dann zum Beispiel auf den paradiesischen Ursprung der so genannten Erbsünde an, kommt nicht selten etwas wie: „Jaaa – Paradies, Sündenfall… das ist doch Altes Testament, das ist natürlich alles nur Mythologie…“

Und im selben Atemzug bringen sie es dann trotzdem fertig, die Erlösung von dieser Fantasie-Schuld zu feiern, als wäre genau das das einzig Wichtige und am meisten bzw. einzig Erstrebenswerte des menschlichen Daseins schlechthin. Für sie jedenfalls Grund genug, die eigene Vernunft, das kritische Denken und die eigene intellektuelle Redlichkeit dafür über Bord zu werfen.

Seit wann…!?

Seit dem Rausschmiss aus dem Paradies haben wir Menschen dann aber wohl gelernt, Arbeit als mehr zu verstehen; Arbeit ist mehr als Mühsal.

Nicht seit dem Rausschmiss aus dem Paradies.

Sondern seit dem Menschen aufgehört hatten, den Priestern und ihren verbündeten Machthabern ihre Märchen abzukaufen, mit denen sie die biblische Rechtfertigung dafür lieferten, warum ihre Arbeit zwangsläufig mit Mühsal verbunden zu sein hat: Das entspricht genau so und nicht anders dem Willen Gottes. Und der Mensch selbst als Nachkomme Evas ist schuld daran, dass das so ist.

Caritas-Legende, die 104.298te…

Herr Welter liefert nun weitere Allgemeinplätze zum Thema „Arbeiten“, um dann auf einen schwer vermittelbaren Langzeitarbeitslosen zu kommen, der dank einer Initiative des Bistums und der Caritas in Trier jetzt wieder einen Job hat.

Diese Aktion Arbeit – das ist eine Initiative des Bistums und der Caritas in Trier; sie wird gerade 40 Jahre alt. Irgendwie auch ein peinlicher Geburtstag. Weniger für die Aktion Arbeit; aber peinlich für eine Gesellschaft, die Menschen immer noch an ihrem Beitrag zum Bruttosozialprodukt bemisst und sie danach beurteilt.

Und weiter gehts mit „Martin“, dem die Caritas aus der Langzeitarbeitslosigkeit geholfen hatte:

In Wirklichkeit geht es um mehr: Martin arbeitet; er leistet seinen Beitrag – im Schweiße seines Angesichts – so erfährt er seine eigene Würde ganz neu. Eine hoch aufgeklärte Gesellschaft wie die unsere sollte das lange nach dem Ende des Paradieses endlich kapieren und in Taten umsetzen: Die Würde des Menschen besteht auch in einer Arbeit, mit der die oder der Einzelne das eigene Leben mitträgt. Es wird wohl immer Menschen geben, die der normale Arbeitsmarkt überfordert. Die aber arbeiten können – ein wenig anders vielleicht. Und für die es auch genug zu tun gäbe – im Schweiße von unser aller Angesicht.

Was Herr Welter mit Im Schweiße von unser aller Angesicht meint, erschließt sich mir nicht. Oder meint er etwa tatsächlich: Auf Kosten der Allgemeinheit?

Caritas = Uneigennütziges Wohlwollen

Das Bild, das Herr Welter hier zeichnet, ist indes leicht zu durchschauen:

Die Caritas, gemäß Wortbedeutung „Teuerung, Hochachtung, hingebende Liebe, uneigennütziges Wohlwollen (Quelle)“, gibt den Langzeitarbeitslosen, denen die „hoch aufgeklärte Gesellschaft“ (zu der Herr Welter die caritative Christenschaft offenbar nicht zählt) angeblich ihre Würde abspricht, eben diese Würde in Form einer Arbeit – ein wenig anders vielleicht – zurück.

Das ist einerseits natürlich schön für Martin. Und auch das Engagement der Angestellten, ganz unabhängig von ihrer religiösen oder sonstigen Motivation, gibt sicher keinen Anklass für Kritik, nur weil diese unter kirchlicher Trägerschaft erbracht wird.

Aber genau um Letzteres geht es bei Herrn Welter ja vorrangig: Seht her, wir Katholiken sind die besseren Menschen!

Andererseits ist die verzerrte Darstellung von Herrn Welter aber auch in gleich mehrfacher Hinsicht Unsinn. Zum Beispiel:

  • Historisch betrachtet gehört die Würde des Individuums (unabhängig von seiner religiösen Überzeugung oder Arbeitsleistung) zu den Werten, die gegen den erbitterten Widerstand der Kirche erkämpft werden mussten. Die katholische Kirche hingegen lässt ihre Schäfchen in jedem Gottesdienst unisono ihre Würdelosigkeit, seelische Krankheit und völlige Abhängigkeit von göttlichem Wohlwollen bestätigen: „Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach. Aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“
  • Die Caritas ist ein gewerblicher sozialer Dienstleister („Unter dem Siegel der Gemeinnützigkeit verbergen sich Intransparenz und Ineffizienz“, Quelle), der zum allergrößten Teil vom Staat finanziert wird. Also von genau der „hoch aufgeklärten Gesellschaft“, die Herr Welter hier für ihre angebliche Ignoranz und Tatenlosigkeit kritisiert.
  • Weil die Höhe der Kirchensteuer an die Höhe der Einkommenssteuer gekoppelt ist, profitiert die Kirche ihrerseits davon, wenn möglichst viele Christen möglichst viel verdienen. Kirchliche Kritik an Kapitalismus und Leistungsorientiertheit wird somit zum Schuss ins eigene gebeugte Knie.
  • Und wer als Christ immer noch der Meinung ist, mit seiner Kirchensteuer einen Beitrag zur Erfüllung caritativer Aufgaben zu leisten, irrt.
  • Die Caritas ist nur einer von vielen weiteren und darunter auch zahlreichen nicht-kirchlichen Sozialdienstleistern, die Initiativen für Langzeitarbeitslose betreiben.
  • Langzeitarbeitslosigkeit ist längst auch ein politisches Thema. Eine fast durchgehend kontinuierliche Abnahme der Langzeitarbeitslosenzahlen zeigt, dass sich hier ganz offensichtlich nicht nur das Bistum und die Caritas Trier engagieren. Was freilich nicht heißt, dass hier schon alle Ziele erreicht sind.

Wie lange?

Mit seiner einseitig verzerrten Darstellung hat Herr Welter einmal mehr einen Beitrag zur „Caritas-Legende“ geleistet.

Anders als von ihm hier suggeriert, ist die Caritas nicht der „Robin Hood“ der Langzeitarbeitslosen, der als Gegenpol zu einer „hoch aufgeklärten Gesellschaft“, die peinlicherweise bis heute nichts kapiert und nichts in Taten umsetzt am besten noch aus vorgetäuschten „uneigennützigem Wohlwollen“ (=Caritas) Initiativen für Langzeitarbeitslose betreibt.

O.K. das eine Paradies haben wir lange hinter uns – leider.

Bleibt noch Entenhausen.

Herr Welter, haben Sie schon mal nachgeforscht, ob Sie vielleicht zufällig mit einer Ente namens Dagobert Duck verwandt sind…?

Ach, Sie haben das mit dem Paradies gar nicht witzig gemeint, sondern ernst? Auf wann datieren Sie denn „das eine Paradies“, wenn Sie vorgeben zu wissen, dass ei es „lange hinter uns“ haben?

Na dann schießen Sie mal los…

Zwischenfazit

Der heute vorgestellte Martin dient lediglich als Protagonist zum Zweck der Kirchenreklame. Testimonials waren schon immer ein bewährtes Werbemittel.

Dass auch das heutige „Wort zum Sonntag“ tatsächlich nichts weiter als leicht zu durchschauende Glaubens- und Kirchenreklame ist, wird in Herrn Welters Abschluss-Satz nochmal deutlich sichtbar:

Aber, das glaube ich ganz sicher: ein neues Paradies liegt vor uns. Nicht als Wiederholung des ersten. Zum neuen Paradies wird auch das gehören, was Martin jetzt erlebt hat und leistet. Freilich: dann nicht mehr im Schweiße seines Angesichts, sondern mit seinem und mit Gottes Lächeln: in ganzer Würde!

Um ganz sicher an ein zukünftiges Paradies glauben zu können, in dem der Mensch erst mit Gottes Lächeln seine ganze Würde erhält, müsste Herr Welter auch genauso ganz sicher an die restliche biblische Mythologie glauben. Und an jeden beliebigen anderen Unsinn, den man sich nur vorstellen kann auch.

Methode des Glaubens korrumpiert die intellektuelle Redlichkeit

Denn wer sich seine intellektuelle Redlichkeit und sein vernünftiges Denken erstmal mit nur einer einzigen ganz sicher geglaubten Quatsch-Annahme (wie zum Beispiel der eines göttlich verursachten künftigen Paradieses) korrumpiert hat, der müsste mit den selben Argumenten konsequenterweise auch jeden beliebigen anderen Quatsch genauso ganz sicher glauben.

Um nochmal meine Analogie von Entenhausen zu bemühen:

  • Wenn ich meinem Publikum von Entenhausen und seinen Bewohnern erzähle, dann muss ich nicht extra erwähnen, dass es sich dabei um einen fiktiven Ort und fiktive Wesen handelt; das ist jedem halbwegs klar denkenden Menschen auch so bewusst. Und trotzdem gebe ich wenige Sätze später vor, ganz sicher zu glauben, dass mir Dagobert Duck eines Tages einen Teil seiner 5 Fantastilliarden und 9 Trillionen Taler sowie 16 Kreuzer (Quelle) vererbt, weil ich auf irgendwelchen seltsamen Wegen (wahrscheinlich Onkeligerseits) mit ihm verwandt bin.

Abgesehen vom intellektuellen Offenbarungseid und von der Absurdität, die sich aus der Vermischung von religiöser Fiktion und irdischer Wirklichkeit ergibt, erscheint auch innerhalb der biblisch-christlichen Phantasiewirklichkeit die Darstellung ausgerechnet des Bibelgottes als lächelnder Gott, dem der Mensch dereinst seiner ganze Würde zu verdanken hat als geradezu widerwärtig heuchlerisch und zynisch.

Kranker Scheiß

Wer, wie Herr Welter heute, das unvorstellbar grausame, unmenschliche und ungerechte biblisch-christliche Belohnungs-Bestrafungskonzept, das sich als roter Faden durch die Bibel zieht und das in Mk 16,16 auf den Punkt gebracht wird und den zu diesem Zweck erfundenen Gott mit menschlicher Würde überhaupt nur in Verbindung bringt, der kann nicht mehr als Verachtung und den Vorwurf des dreisten Betruges erwarten.

Menschen aufgrund ihrer zeitlebens gehegten weltanschaulichen oder religiösen Ansichten entweder mit endloser Dauerfolter durch physische und psychische Höllenqualen bei vollem Bewusstsein und ohne Aussicht auf Begnadigung dauerzubestrafen, oder sie, als Belohnung, wenn sie sich dem „richtigen“ Gott glaubwürdig genug unterworfen hatten, lächelnd vor eben dieser Strafe zu verschonen, hat mit Menschenwürde nichts zu tun.

Das ist keine Frohe Botschaft. Das ist einfach nur kranker Scheiß. Ursprünglich erfunden, um die Mitglieder eines kleinen Wüstenstammes unterwürfig und gefügig zu machen.

Dass dem so ist, dürfte auch Herrn Welter bewusst sein. Warum sonst sollte er sonst eine dermaßen zu seinen Gunsten verfälschte Version des biblisch-christlichen Belohnungs-Bestrafungskonstruktes präsentieren?

Zweierlei Maß

Würden für religiöse Verkündigungen die selben Maßstäbe angelegt wie für andere Behauptungen auch, dann müsste sich Herr Welter dem Vorwurf des vorsätzlichen Betruges stellen. Aus irgendwelchen Gründen spielt es aber offenbar überhaupt keine Rolle, was Berufschristen von sich geben und was sie einfach unter den Teppich kehren.

Und in einer Verkündigungssendung wie dem „Wort zum Sonntag“ brauchen sie auch nicht zu befürchten, dass irgendwer ihre mitunter wahnhaft anmutenden Hirngespinste und zweckdienlich verfremdete und auf oberflächlich betrachtet unverfänglich erscheinende Fragmente zurechtgestutzten biblischen Glaubensgrundlagen hinterfragt.

Es gilt, den Kirchenkonzern und seine Tochterfirmen als bedeutsam und wertvoll für die Gesellschaft darzustellen. Und zwar deshalb, weil diese den einzig glaubwürdigen und deshalb unverzichtbaren „Gott“ im Portfolio hat.

Die einzige Entschuldigung eines solchen Gottes könnte sein, dass er nicht existiert. Was ist Ihre Entschuldigung für den paradiesischen Unsinn, den Sie diesmal verzapft haben, Herr Welter?

Einen gesegneten Sonntag wünsche ich Ihnen.

Gute Besserung.

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6 Gedanken zu „Arbeit und Würde – Das Wort zum Wort zum Sonntag“

  1. Die Antwort auf Pfarrer Welters Geschwurbel gibt diesmal die Realität selbst: Im Jahr 2022 sind 522 821 Seelen- und Erbsündeträger aus der katholischen Kirche ausgetreten! Das ist Rekord – und wir freuen uns schon jetzt auf die Zahlen für 2023!

    Antworten
  2. Möchte ein paar Fragen stellen, auf die auch H. Welter keine überzeugenden Antworten gibt:
    Seit wann…!? Ist schon mal ein richtige Ansatz
    Seit wann gibt es überhaupt das Konzept von Arbeit ? Waren Adam und Eva im Paradies Arbeitslose ? Langzeitarbeitslose gar ? Jedenfalls vom Intelligent Design her ? War die Nahrungsbeschaffung – rund um die Uhr – des Neandertalers Arbeit ? War die von der Kirche noch bis ins vorletzte Jahrhundert verheiligte Sklavenarbeit würdevolle Arbeit oder Ausbeutung ? Ist die Tätigkeit von Priestern Arbeit ?

    Warum soll es für DIE GESELLSCHAFT peinlich sein, den Beitrag von Menschen zum Bruttosozialprodukt zu beurteilen und danach ihre Rente zu berechnen ? Ist es peinlich, wenn Martin seinen Beitrag dazu leistet ? Oder erfährt er damit seine Würde neu ? Ohne Schweiß im Angesicht keine Würde ?

    Unbedingt lesenswert: die QUELLE. Es ist ein Artikel aus der sicher nicht der Kirchenfeindlichkeit verdächtigen FaZ. Ein paar etwas ausführlicher zitierte Appetithappen daraus:

    »„Es ist kaum zu glauben, wie aufgebläht die Verwaltungen der Verbände sind“, kritisierte schon vor Jahren der damalige Pforzheimer Oberbürgermeister Joachim Becker: „Für alles gibt es Referenten, Unterreferenten und Sachbearbeiter in großer Zahl.“«

    »Es ist allemal das Geld anderer Leute, welches Caritas & Co. ausgeben: Darunter sind Ausschüttungen aus dem staatlichen Glücksspielmonopol, Zuwendungen von gerichtlich eingestrichenen Geldauflagen und vor allem Mittel aus Pflege- oder Krankenversicherungen.«

    »Wie die Wohltäter sich ihre Privilegien sichern. STEUERVORTEILE …GRATISRESSOURCEN …GELDSPENDEN …«
    Der kirchliche Zuschuss dürfte noch nicht mal ausreichen, um den Kultkram in den kirchlichen Krankenhäusern zu finanzieren: Kreuze in jedem Zimmer, Kapelle, Krankenhausseelsorge, Messwein …
    Das alles kostet Geld !
    Das SHUCK24 Katholisches Kruzifix/Wandkreuz mit Erde aus dem Heiligen Land (!) 12cm x 8cm, echtes Olivenholz Authentisch in Handarbeit hergestellt Jerusalem gibts bei Amazon für 23,99. (mal Anzahl Zimmer minus Mengenrabatt; macht bei rund 80.000 Betten der Caritas mit durchschnittlich 3 Betten pro Zimmer allein für die Patientenzimmer rund eine halbe Million Euro.)
    Die heiligeren Sachen gibt es z.B. bei Carl Ludwig, München, Spezialist für Kirchenbedarf auch im Online-Shop. Z.B eine Flasche Messwein Sauvignon Blanc für 7,60€. So wird er beschrieben:
    »Weißer Messwein Sauvignon Blanc Ried Domkapitel zart-grüngelbe Farbe süffig, mit fruchtigem Abgang Kabinett 0,75 Liter-Flasche 12 % Alkohol Weißer Sauvignon-Messwein
    Diesen Messwein könnte man als süffigen Messwein bezeichnen, dessen Stachelbeer-Aromen sich zu einem wohlschmeckenden Bukett mit fruchtigem Abgang vermischen.«
    Man MUSS ihm allerdings laut Redemptionis Sacramentum „ein wenig Wasser“ beimischen. Aber nur bei der Messfeier ! Und wie er wohl schmeckt, wenn er zum Blut Christi umgewandelt wurde ?
    Dazu braucht man natürlich eine Messwein-Garnitur aus Edelstahl für 129€, einen Messwein-Wärmeteppich mit Netzstecker für 55€ und einen Flaschenverschluss mit Kreuzabschluss für 14,80€.
    Die Konzelebrationshostie vorgestanzt 15 cm Ø kriegt man für 1,07€ (!) das Stück. Aber auch dazu braucht man noch diverse Gerätschaften wie eine Hostienzange in hoher Handwerksqualität für 55€, ein Hostiensieb aus pflegeleichtem Edelstahl für 77€, ein Handwaschset aus Kristallglas für 29€ und – damit der Leib Christi ja nicht auf den Boden fällt – diverse Patenen von 88€ bis 873€.
    Nur um mal etwas klarer zu machen, was ich mit Kultkram meine.

    Antworten
    • Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar, besonders auch für die Recherche, wie der Klimbim fürs Brimborium zu Buche schlägt! …und das betrifft ja jetzt erstmal nur die unterste Ebene, da kann man sich ausmalen, was des Kaisers – äh, des Bischofs neue Kleider wohl jährlich kosten dürften…

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      • Da gibt es im Online-Shop einen extra-Tab für Bischofsausstatung. Einen Hirtenstab gibts z.B. für ca. 1500€
        Besonders pikant und auch zum Thema Arbeit passend, was in dem Sendungsauftrag an die Apostel steht:
        Mt 10: 8. „…Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben. 9 Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel! 10 Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab (!); denn wer arbeitet (!), ist seines Lohnes wert.“

        Antworten
  3. uii, verflixt, jetzt habe ich das Wort zum Sonntag verpasst, sorry war pissen und Bier holen.
    Leute, sagt mal, war wohl wie immer, oder?
    Wir Christen die guten, alle anderen Arschl……
    OK, nix verpasst.
    Ruhe jetzt, der Krimi geht los.

    Antworten
  4. Ich vermute, wenn das WzS am Samstagabend nicht zur günstigen Sendezeit zwischen Spätnachrichten und Spätfilm angesiedelt wäre, würde die Einschaltquote auf Höhe der Sonntags-Messebesucherzahlen liegen oder niedriger.
    Es könnte aber auch sein, dass es doch mehr sind, weil beim WzS dasselbe Phänomen zutreffen könnte wie bei zahlreichen Randale-Unterschichten-Reality-TV- oder Talentshows, die nämlich auch von gebildeten und kritischen Zuschauern goutiert werden, nur um sich über diesen Blödsinn zu amüsieren und sich darüber lustig zu machen.
    Und das WzS gibt wahrlich Anlass genug zum Lachen, wenn sich auch das Haareraufen zwischendurch nicht ganz vermeiden lässt.

    Wie auch wieder bei dieser Ausgabe der Agitprop-Abteilung der RKK:

    Hier wird zum Beispiel von Herrn Welter – ohne mit der Wimper zu zucken – der liebe Gott Lügen gestraft, indem sein Verdikt „Im Schweisse Deines Angesichts sollst du dein Brot essen …“ so umgebogen wird, dass aus der Arbeit ein sinnstiftendes, Würde vermittelndes Tun wird.
    Natürlich muss Herr Welter diese Kehrtwende vollziehen, damit er das segensreiche Agieren der Caritas ins Spiel bringen kann.
    Da wird dann aus einem ursprünglich strafbewehrten Fluch plötzlich ein Segen Gottes.

    Und ich bin mir sicher, Herr Welter glaubt an das Märchen vom Paradies. Um diesen Kinderglauben abzulegen, müsste er in der klerikalen Hierarchie weiter oben angesiedelt sein. Dort oben lernt man Zynismus, der ihm wohl eher abgeht.
    Ausserdem weiss er, dass diejenigen, die das WzS ernst nehmen und auf seine Worte vertrauen, eher die sind, die noch an die Ammenmärchen aus dem AT glauben.

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