Kommentar zu NACHGEDACHT (3): Festhalten – Loslassen, Teil 2, Originalartikel verfasst von Christina Leinweber, veröffentlicht am 20.01.13 von Osthessennews
[…] Jesus, der im christlichen Glauben Gottes Sohn ist, kam vor etwa 2000 Jahren auf die Welt und zeigte den Menschen, was die Liebe Gottes ausmacht: Nähe.*
Wie ist der Zusatz „…der im christlichen Glauben Gottes Sohn ist…“ zu verstehen? Dass er es in Wirklichkeit nicht ist? Ohne einen seriösen Beweis für die Existenz eines Gottes gibt es logischerweise auch keine Gottessöhne. Die Autorin scheint sich ihrer Sache jedenfalls alles andere als sicher zu sein, wenn sie ein grundlegendes Dogma ihrer eigenen Religion so stark relativieren muss.
Der Jesus, der vor etwa 2000 Jahren vielleicht tatsächlich lebte, hat mit dem christlichen Wunsch-Jesus bis auf den Namen (wenn überhaupt) und eine mögliche Übereinstimmung einiger Eckdaten nichts gemein.
Wenn es den historischen Jesus gegeben hat, dann war er ein jüdischer Rabbi, der sein Brot als apokalyptischer Wanderprediger und Geisterbeschwörer bzw. -austreiber verdiente. Er sah seine Mission darin, die Menschen auf die angeblich kurz bevorstehende Ankunft seines Gottes (als Jude war er natürlich strenger Monotheist) vorzubereiten. Wie wir heute wissen, hatte er sich ausgerechnet mit seinem eigentlichen Hauptanliegen ganz offenbar geirrt. Alle Aussagen von Jesus über Nächstenliebe oder Nähe bezogen sich übrigens ausschließlich und ausdrücklich nur auf die Angehörigen seiner jüdischen Endzeitsekte – eine Tatsache, die heute praktisch immer geflissentlich ignoriert wird.
[…] ansonsten läuft die Liebe letztendlich ins Leere.
Eine Liebe, die ganz sicher zwangsläufig ins Leere laufen muss, ist eine erfundene Liebe, wie zum Beispiel die angebliche Liebe Gottes. Es ist nicht nur heuchlerisch, sondern sogar höchst unredlich, leichtgläubige Menschen mit Aussagen über die angebliche Liebe von angeblichen Göttern in die Irre zu führen. Diese Menschen können nämlich womöglich nicht erkennen, dass es sich dabei um rein menschliche Wunschphantasien handelt und dass sie in Wirklichkeit genau gar nichts von irgendwelchen Göttern erwarten können, weil es diese bis zum Beweis des Gegenteils gar nicht gibt.
*Das Online-Portal Osthessennews fordert jede Woche unter der Rubrik „NACHGEDACHT“ mit „liberal-theologischen“ Gedanken von Christina Leinweber zum Nachdenken auf. Alle Zitate stammen aus dem oben genannten und verlinkten Artikel.
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