Kommentar zu NACHGEDACHT (48) Was erwarten Sie vom Advent?

Lesezeit: ~ 2 Min.

Kommentar zu NACHGEDACHT (48) Was erwarten Sie vom Advent?, Originalartikel verfasst von Christina Leinweber, veröffentlicht am 08.12.13 von Osthessennews

[…] Oftmals wird der Advent zum Spießrutenlauf. Unzählige Termine, Aufgaben und To-do-Listen.*

Wir haben es doch selbst in der Hand, wie wir unser Leben – auch im Dezember – gestalten. Wenn wir diese Zeit als unabänderlich stressig und anstrengend empfinden, könnten wir zum Beispiel einfach unseren Jahresurlaub im Dezember nehmen und irgendwo verbringen, wo es keine Termine, Aufgaben und To-do-Listen gibt.

[…] Dann sollten wir uns auf das „wahre“ Erwarten besinnen.*

Dies würde voraussetzen, dass es irgendetwas „Wahres“ zu erwarten gäbe. Wenn mit diesem Erwarten das Märchen von der Geburt von Jesus von Nazareth gemeint ist, dann fällt es sehr schwer, in diesem Zusammenhang von „wahr“ zu sprechen.

Abgesehen von der nackten Tatsache, dass Jesus möglicherweise tatsächlich irgendwann vor ungefähr 2000 Jahren mal geboren wurde, sind alle überlieferten Geschichten nicht wahr, sondern erfunden. Es handelt sich nicht um Zeitzeugenberichte, sondern um die schillernde Phantasie von Menschen, die viele Jahre nach dem Tod von Jesus mit allen Mitteln darstellen wollten, dass Jesus nicht nur Mensch, sondern auch Gott gewesen sein soll.

Und weil sich Jesus ja nicht mehr wehren konnte und weil auch kein Gott jemals widersprochen hätte, hatten die Märchenschreiber freie Hand. Für die göttliche Abstammung erfand man einen Geist, der angeblich eine Jungfrau geschwängert hat. Damit aber auch die menschliche Abstammung eines Gottessohnes würdig sei, konstruierte man außerdem auch noch eine Verwandtschaftslinie zum König David, der zur Zeit von Jesus aber schon 1000 Jahre tot war. Die verschiedenen überlieferten Märchen zu diesem Thema sind höchst widersprüchlich. Immer wieder wurden Stellen weggelassen oder auch ergänzt.

Die Fiktionen versuchte man damit zu begründen, dass man einen Bezug zu noch älteren Märchen (aus dem Alten Testament) herstellte. So musste zum Beispiel die ganze Geburt nach Betlehem „verlegt“ werden, damit die Geschichte zu einer diesbezüglichen Prophezeiung aus dem Alten Testament passte. Alle angeblichen Gründe, warum Josef und die hochschwangere Maria angeblich so Hals über Kopf nach Betlehem eilen mussten, sind nachweislich nur konstruiert, man könnte auch sagen: erstunken und erlogen.

Eein genaues Geburtsdatum von Jesus ist nicht überliefert, nichtmal beim Jahr sind sich die Forscher einig. Die Vereinnahmung der schon lange bekannten Wintersonnwendfeier machte es wahrscheinlich leichter, die neue Religion beim Volk zu etablieren.

Ausgerechnet im Zusammenhang mit dem christlichen Weihnachtsfest von „wahr“ zu sprechen, ist mehr als abwegig – vermutlich deswegen muss auch so oft betont werden, dass an diesem Fest irgendetwas „wahr“ wäre. Wie könnte man auch sonst behaupten, dass dieses Fest noch irgendeine Bedeutung für die Menschen im 21. Jahrhundert hätte?

[…] Ganz passiv also, ganz in Ruhe dürfen wir darauf warten, dass ein kleines Kind geboren wird – die Liebe Gottes kommt auf die Erde.*

Natürlich ist damit zu rechnen, dass auch im Dezember nicht nur ein, sondern sicher sogar viele kleine Kinder geboren werden. Sicher werden auch im Dezember viele Eltern, zusammen mit Verwandten und Freunden, die Geburt ihrer Kinder erwarten.

Dieser Umstand ist sicher wahr, hat aber nur mit menschlicher und rein gar nichts mit der angeblichen Liebe eines erfundenen Gottes zu tun. Wie Kinder wirklich auf die Welt kommen, sollte hinlänglich bekannt sein. Jesus war jedenfalls nicht die „Liebe Gottes“, sondern ein jüdischer Endzeitprediger und Exorzist. Von Göttern und deren angeblichen Liebe fehlt bis zum heutigen Tage zum Glück jede Spur.

*Unter der Rubrik „NACHGEDACHT“ fordert Osthessennews jede Woche zum Nachdenken auf. Die als Zitat gekennzeichneten Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Original-Artikel von Christina Leinweber.

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