Kommentar zu: Weihwasser für Kreuzberg-Kreuze

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Kommentar zu: Weihwasser für Kreuzberg-Kreuze, Originalartikel verfasst von Thomas Pfeuffer, veröffentlicht am 3.5.2015 von Mainpost.de

Pater Stanislaus sprach von der Bedeutung des Kreuzes für den Glauben. […] Aus dem Glauben heraus betrachtet, sei das Kreuz das Zeichen von Gottes absoluter Liebe.*

Aus der realen Welt heraus betrachtet, ist das Kreuz ein unvorstellbar grausames Todesfolterungsgerät aus vormittelalterlicher Zeit. Es sagt einiges über eine Religion aus, deren Anhänger ausgerechnet ein solch brutales und unmenschliches Tötungsgerät als Zeichen von „Gottes absoluter Liebe“ gewählt haben.

Allen Christen falle die Aufgabe zu, das Kreuz, das wichtigste Symbol des Glaubens, nicht nur in Ehren zu halten, sondern auch vom Sinn des Kreuzes zu erzählen.*

Der Sinn eines Kreuzes ist es, einen Menschen möglichst langsam und möglichst qualvoll zu töten. Jeden anderen angeblichen „Sinn“ haben sich Menschen ausgedacht. Daran ändert sich auch nichts, wenn Menschen das Symbol in Ehren halten und davon erzählen.

Seitdem der Heilige Kilian das erste Kreuz auf dem Kreuzberg aufgestellt habe, machten unzählige Menschen die Erfahrung: „Vom Kreuz kommt Hilfe und Heil.“ *

Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass von einem Kreuz noch niemals „Hilfe und Heil“, sondern immer nur Folter und Mord „gekommen“ ist. Wer etwas anderes behauptet, verlässt damit den Rahmen unserer natürlichen Wirklichkeit, um es höflich zu formulieren.

„Dank dem Glauben der Wallfahrer und Pilger bekam der Kreuzberg den Beinamen: Der Heilige Berg der Franken.“ *

Der Berg galt auch schon lange vor der Ausbreitung des Christentums als heilig, damals noch als Asenberg. Die allermeiste Zeit seiner Existenz hatte der Kreuzberg gar keinen Namen.

„Das Kreuz schlechthin möchte die zentrale Stellung in der Rhön und in unserem Leben behalten, damit der Segen und das Heil uns allen zugutekommen.“*

Wie schon geschrieben, ist es völlig illusorisch und nebenbei auch ziemlich geschmacklos, ausgerechnet von einem Todesfolterungsinstrument „Segen und Heil“ zu erwarten. Kreuze haben zum Glück auch in der Rhön schon lange keine zentrale Stellung mehr, noch viel weniger in „unserem“ Leben. Kreuze haben heute in erster Linie noch eine Bedeutung für Menschen, die ihr Geld damit verdienen, dass Menschen ihre Fiktionen glauben.

Unter dem Kreuz erbat Pater Stanislaus Gottes Segen: „Stärke alle Menschen, die dieses Kreuz ehren, im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe. Lass alle, die hier vorübergehen, im Schutz des gekreuzigten Erlösers geborgen sein.“*

Da es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen der vielen Götter gibt, die sich die Menschen schon ausgedacht haben, ist es auch sinnlos, einen Gott um seinen Segen zu bitten, zumal bis heute noch kein Gott jemals irgendwie seriös nachweisbar ins weltliche Geschehen eingegriffen hat. Und warum sollen nur die gestärkt werden, die „dieses Kreuz ehren“ – was ist mit der viel größeren Zahl derer, die nicht an diesen oder schon gar nicht mehr an Gott glauben?

Wie soll man sich es denn bitte vorstellen, „im Schutz des gekreuzigten Erlösers geborgen“ zu sein? Wie sieht denn dieser Schutz aus? Wogegen ist man geschützt? Wovon hat der gekreuzigte Erlöser erlöst? Sind seitdem alle Menschen erlöst, oder nur die Christen? Wie zeigt sich das? Werden die vielen anderen Menschen auch noch erlöst? Wie, wann und von wem? Und wovon und warum?

Oder könnte es vielleicht doch sein, dass es sich dabei, bei allem Respekt, um nichts weiter als um eine sinnfreie Fiktion handelt? Was, wenn sich jemand tatsächlich irgendetwas von diesen Fiktionen erhofft, statt sich selbst um seine Angelegenheiten zu kümmern?

*Die als Zitat gekennzeichnten Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Originalartikel.

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