Kommentar zu: Februar 2016. Das Video vom Papst

Lesezeit: ~ 2 Min.

Auch der Papst nutzt inzwischen das Internet, um seine Botschaften zu verbreiten. Seine Anhänger scheinen indes nicht besonders Internetaffin zu sein, sein neues Video* wurde in den ersten knapp 3 Tagen nur etwa 1600 Mal abgerufen und bis jetzt noch nicht kommentiert – nicht besonders viel Response für jemanden, der angeblich im Besitz unfehlbarer Wahrheit ist.

Dabei ist es auch für freidenkende Menschen interessant, was Herr Bergoglio aka Papst Franziskus zu sagen hat, auch wenn er berufsbedingt einem Irrtum aufsitzt. Der Papst sorgt sich um die Erde, auf der wir leben. In die Verantwortung schließt er „Gläubige und Ungläubige“ ein. Er spricht von einer „neuen Lebensweise“, die jetzt erforderlich sei.

Und jetzt kommts:

Weil wir einen Wandel brauchen, der uns alle vereint.**

Das lässt nur zwei mögliche Schlüsse zu:

  1. Der Papst geht davon aus, dass jetzt alle katholisch werden. Oder:
  2. Der Papst beginnt einzusehen, dass es höchste Zeit ist, sich auf eine weltweite Ethik zu verständigen, die nicht auf Religionen basiert.

Beide Varianten könnten tatsächlich einen Wandel zur Folge haben, der uns alle vereint. Da selbst der Papst nicht ernsthaft davon ausgehen kann, dass jetzt alle katholisch werden, besteht berechtigte Hoffnung, dass er tatsächlich wie schon der Dalai Lama vor ihm erkannt hat, dass die Erhaltung der Erde als Lebensraum für die Menschen eine Aufgabe ist, die die gesamte Bevölkerung, unabhängig von Wohnort, Geschlecht, Glaube oder Weltsicht betrifft und dass die Bewältigung dieser Aufgabe nicht mit religiösem Partikularismus zu schaffen ist.

Dass wir uns gut um die Schöpfung– eine Gabe frei gespendet – kümmern, indem wir sie für die kommenden Generationen pflegen und beschützen.

Auch wenn wir heute wissen, dass die Erde nicht „geschöpft“ und demzufolge auch von niemandem an uns „gespendet“ wurde, ist es natürlich trotzdem sinnvoll, sie zu pflegen und zu beschützen. Aber eben nicht, weil wir irgendeinem angeblichen Schöpfer, für den es keinen einzigen seriösen Beweis und auch keine Notwendigkeit der Annahme gibt, etwas für dessen angeblich „frei gespendete Gabe“ schuldig wären, sondern weil es in unserem ganz persönlichen Interesse sein sollte, die Erde für uns auch noch für unsere folgenden Generationen als geeigneten Lebensraum zu erhalten.

Das wird die dereinst unausweichlich eintretende, natürliche Komplettzerstörung des Lebensraumes Erde natürlich nicht verhindern können, aber bis das passiert, hat die Menschheit noch eine echte Chance auf viele glückliche Leben.

Sich um das gemeinsame Zuhause kümmern.

Genau das ist die Aufgabe, vor der die gesamte Menschheit steht. Bleibt nur die Frage, welchen Wandel der Papst für geeignet und erforderlich hält, um diese Aufgabe bewältigen zu können.

Erstaunlicherweise fehlt im Video ein Aufruf, für oder gegen irgendetwas zu beten. Auch das könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Papst seinem Gott keine wirklich bedeutsame Rolle mehr zugesteht und stattdessen die gesamte Weltbevölkerung aufruft, sich zu kümmern.  Das dürfte für Menschen, die bislang noch an die Wirksamkeit von Gebeten geglaubt haben, ein Schlag ins Gesicht sein.

Hoffentlich hat der Pontifex schon das Buch Hoffnung Mensch* gelesen, ansonsten sollte man es ihm, vielleicht zum Antritt seines 3. Dienstjahres am 13. März schenken! Er würde darin viele Impulse finden, die den von ihm hoffentlich gemeinten Wandel hilfreich unterstützen könnten.

*Wir haben keinen materiellen Nutzen von der Verlinkung oder Einbettung von Inhalten oder von Buchtipps.
**Die als Zitat gekennzeichneten Abschnitte stammen aus der Beschreibung des eingangs eingebetteten Videos.

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