Mutter Teresa: Alles, nur keine Heilige?

Lesezeit: ~ 9 Min.

Wie jetzt bekannt wurde, soll Frau Anjezë (Agnes) Gonxha Bojaxhiu, besser bekannt als Mutter Teresa am 4. September „heilig gesprochen“ werden.

Mutter Teresa Von © 1986 Túrelio (via Wikimedia-Commons), 1986 / CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2247034
„Mutter“ Teresa, © 1986
Túrelio (via Wikimedia-Commons),
1986 / CC BY-SA 2.0 de**

Dass die beiden angeblichen Wunder, die für eine katholische Heiligsprechung erforderlich sind, medizinisch erklärbar und somit (wie zu erwarten) keineswegs irgendwie seriös auf wundersame Einflüsse von Frau Gonxha Bojaxhiu zurückzuführen sind, scheint kein größeres Problem zu sein.

Schon praktisch, wenn man sich nur einer Moral und Redlichkeit verpflichtet fühlt, die man nach eigenen Maßstäben und Bedürfnissen selbst festlegen kann, wie es einem gerade passt.

Mutter Teresa ging auf Nummer sicher

Frau Gonxha Bojaxhiu hingegen wollte sich, wenn es um ihre eigene Gesundheit ging, offenbar nicht auf die direkte „Hilfe von oben“ verlassen, sondern ließ ihren Gott sicherheitshalber durch die geschickten Hände von Medizinern und durch die Effekte von moderner Medizin wirken.

Menschliches Leid hatte sie zur Tugend erhoben, sie war fasziniert von der „Schönheit des Todes.“

Christopher Hitchens hatte in seinem Buch The Missionary Position das Leben und Wirken von „Mutter Teresa“ (in Theorie und Praxis) näher beleuchtet.

https://www.youtube.com/watch?v=65JxnUW7Wk4

Über die zahlreichen Kritikpunkte am Werk von „Mutter“ Teresa gibt es inzwischen viele Veröffentlichungen. Deshalb beschränke ich mich hier auf eine kleine, exemplarische „Presseschau“ zu diesem Thema:


Studie kratzt an Mythos Mutter Teresa*

„Alles, nur keine Heilige“

Beten statt helfen: In einer Studie üben Forscher beißende Kritik an der Friedensnobelpreisträgerin und Ordensfrau Mutter Teresa. Die Spendenkonten ihres Ordens seien intransparent verwaltet worden. Im Leiden anderer soll sie auch Schönes gesehen haben.
(Quelle und ganzer Artikel: Sueddeutsche.de)


Gegen alle Vernunft

Der „Todesengel von Kalkutta“ wird heiliggesprochen

Nun ist es amtlich: gestern ließ der Vatikan mitteilen, dass „Mutter Theresa“ am 4. September heilig gesprochen werden soll. Die 1997 verstorbene Nonne wurde im Jahr 2003 vom damaligen Papst Johannes Paul II. bereits seliggesprochen. Ihr wurde vom amtierenden Papst eine zweite „Wunderheilung“ zugesprochen.

Wieder einmal wird die Mär aufgewärmt: „Sie kämpfte gegen das Leid der Ärmsten im indischen Kalkutta“. Dabei ist inzwischen längst bekannt, dass es sich hier um eine „Urban Legend“ – eine Moderne Sage handelt. […]  (Quelle und ganzer Artikel: hpd.de)


 Die dunkle Seite von Mutter Teresa

Mehr als 14 Jahre nach Mutter Teresas Tod kratzen Wissenschaftler am Mythos der anerkannten Ordensschwester. Sie fragen sich: „Wo sind die Millionen, die sie über die vielen Jahre eingenommen hat?“

[…] „Die Frage muss erlaubt sein, wo eigentlich dieses ganze Geld geblieben ist“, sagt Professor Larivée. „Wo sind die Millionen, die sie über die vielen Jahre eingenommen hat?“ In den Armenhäusern scheinen diese Spenden zumindest nicht angekommen zu sein.
(Quelle und ganzer Artikel: welt.de)


Mutter Teresas „Nächstenliebe“

Angesichts der angekündigten Heiligsprechung von „Mutter Teresa“ lässt sich fragen, was die katholische Kirche unter Nächstenliebe versteht. Die englische Zeitung Guardian bezeichnete die Sterbehospize des Ordens von Mutter Teresa als als eine „organisierte Form unterlassener Hilfeleistung“.
(Quelle und Artikel: hpd.de)


Mutter Teresa – Heilige oder Todesengel?

Für Kritiker ist sie „der Todesengel von Kalkutta“, für viele nicht nur katholische Christen der „Engel der Armen“: Mutter Teresa polarisiert. Dabei hieß die Missionarin schon bei ihrer Geburt Anjezë, also Agnes – die Reine, die Keusche, die Heilige.

  •  „Ein schöner Tod für Menschen, die wie Tiere lebten, bedeutet für sie, wie Engel zu sterben“ – Mutter Teresa, Ordensgründerin

(Quelle und ganzer Artikel: zeit.de)


Mutter Teresa – Todesengel von Kalkutta

Alles für Gott, nichts für die Menschen

Die wichtigste Aufgabe der „Missionare der Nächstenliebe“ ist nicht Speisung, Pflege oder Heilung, sondern war schon immer die Missionsarbeit. „Mutter“ Teresa rettet quasi Seelen, nicht Leben. Und ein besonders qualvoller Tod kann da sehr hilfreich sein: „Es ist etwas sehr Schönes, wenn man sieht, wie die Armen ihr Kreuz tragen. Wie die Passion Christi, ist ihr Leid ein großes Geschenk für die Welt.“.

Einfach so an heilbaren Krankheiten verrecken reicht aber nicht aus:

  • „Something very beautiful […] not one has died without receiving the special ticket for St. Peter we call it. We call baptism ticket for St.Peter. We ask the [dying] person do you want a blessing by which your sins will be forgiven and you receive God. They have never refused.“

Die Sterbenden werden also zwar nicht behandelt, aber immerhin noch ohne ihr Wissen und im Allgemeinen gegen ihren Willen getauft.
(Quelle und ganzer Artikel: http://www.ruhr-uni-bochum.de/bsz/613/2a.html)


Selig sind die Armen

Ihre Menschenverachtung weist Mutter Teresa einen Platz unter den Englein zu

[…] Seit einiger Zeit jedoch kratzen Medienberichte, vor allem aus Großbritannien, am Image der Vorzeige-Katholikin. Kritik an ihrer stockkonservativen Haltung in allen Fragen, die Sexualität oder Ehescheidung betreffen, gab es seit langem. Doch während es dabei um ethische Grundsatzfragen ging, die nun mal umstritten sind, gerät jetzt der Orden und seine praktische Arbeit in die Schusslinie.

In den Berichten, die sich teilweise auf Aussagen ehemaliger MitarbeiterInnen der Nonnengemeinschaft stützen, tritt die ungeheure Menschenverachtung zutage, mit der die Missionarinnen der Nächstenliebe den Armen entgegentraten. Wer freilich den Namen des Ordens ernst genommen und den Ansprachen der Ordensgründerin aufmerksam zugehört hätte, wäre davon nicht überrascht. Mutter Teresa hatte nie einen Zweifel daran gelassen, dass ihr eigentliches Interesse dem Leben nach dem Tod galt und dass sie ihre Nonnen nicht als Sozialarbeiterinnen verstanden wissen wollte. […]
(Quelle und ganzer Artikel: http://www.mutter-teresa.info/verachtung.html)


Eine Heilige erster Klasse

Tiziano Terzani über die Kontroverse um Mutter Teresa, den Engel der Sterbenden in Kalkutta

Bereits am Eingang hält der Besucher entsetzt inne. „Heim für sterbende Arme“ steht auf einem verblichenen Schild über dem Tor. Auf dem nächsten heißt es: „Der höchste Zweck des menschlichen Lebens besteht darin, in Frieden mit Gott zu sterben.“
(Quelle und ganzer Artikel: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9121882.html)


Die Hexe von Kalkutta

Auch die von Mutter Teresa in einem Brief an ihre Beichtväter geäußerten Zweifel an der Existenz Gottes und Jesu Christi sind nach Ansicht der zuständigen Kongregation kein Hindernis für eine mögliche Heiligsprechung, da Glaubensschwierigkeiten („dunkle Nacht der Seele“) bei vielen Heiligen auftauchen.
(Quelle und ganzer Artikel: http://www.wissenbloggt.de/?p=9506)


Mutter Teresa Umstrittener „Engel der Armen“

Papst Franziskus spricht Mutter Teresa heilig. Sie sei verantwortlich für die wundersame Genesung eines Kranken. Doch der „Engel der Armen“, wie sie von ihren Verehrern genannt wird, ist umstritten.
(Quelle und ganzer Artikel: fr-online.de)


Mutter Teresa
oder der religiöse Wahn in seiner ganzen Grausamkeit

  • «Leiden und das Ertragen von Schmerzen wurde jedem und nicht nur Katholiken in diesem Sterbeheim sozusagen verschrieben.»
  • «Anfangs waren auch viele Ärzte unter den Freiwilligen. Sie waren die ersten, die in Fachzeitschriften scharfe Kritik formulierten: Mangelnde Hygiene, keine medizinische Versorgung, sträflicher Dilettantismus bei der Arbeit der Freiwilligen. Mutter Teresa antwortete ihnen so: ‹Wir werden missverstanden; wir werden missinterpretiert; wir sind keine Krankenschwestern; wir sind keine Ärzte; wir sind keine Sozialarbeiter; wir sind religiös.›»
  • «Sie hatte keine saubere Betten für ihre Patienten, sondern nur kleine, schmale Liegen. Den Kranken war es verboten, in den Gängen auf- und abzugehen. Sie sollten liegenbleiben. Man gab ihnen keine Namenschilder, nur Nummern, und sie durften keine Besuche empfangen.»
    Aroup Chatterjee, Arzt, in Kalkutta geboren und aufgewachsen

(Quelle und ganzer Artikel: www.freundderwahrheit.de)


Mutter Teresa: Der große Bluff mit der Nächstenliebe?

Im Gegensatz zu einer religiös-dogmatischen oder dem Werberummel der angeblich für „Werte“ stehenden kirchlichen Institutionen zu vertrauensvoll aufgesessenen Sichtweise erscheint in humanistischer Wahrnehmung ihr ganzes Wirken in einem zweifelhaften Licht. Nicht die humanitäre und medizinische Hilfe stand für sie im Vordergrund, sondern die Missionierung zum katholischen Glauben. Zu der häufig geäußerten Kritik an der mangelhaften medizinischen Ausbildung ihrer Mitarbeiter entgegnete sie z.B.:

  • „Nicht der Erfolg, sondern die Treue im Glauben ist wichtig.“

Diese Aussage ist neben vielem anderen Beleg dafür, dass ihr eigentliches Interesse dem Leben nach dem Tode galt, und so wollte sie auch ihre Nonnen nicht als Sozialarbeiterinnen verstanden sehen. Sie sah die Armut und das Leid als gottgegeben an und es ging ihr nicht wirklich darum, das irdische Leid ihrer Patienten zu lindern. Das folgende Zitat gibt in seiner ideologisch eingeschränkten Sichtweise beredtes Zeugnis:

  • „Es ist etwas sehr Schönes, wenn man sieht, wie die Armen ihr Kreuz tragen. Wie die Passion Christi, ist ihr Leid ein großes Geschenk für die Welt.“

(Quelle und ganzer Artikel: www.seemoz.de)


Die Heiligsprechung einer dämonischen Frau

Mutter Teresa, die Ikone der Güte?

Mutter Teresa wurde zum Inbegriff der Güte und für die Hilfe an den Armen, so ist es nicht erstaunlich, dass der Spruch, „du kommst mir vor wie Mutter Teresa“, wenn jemand etwas Gutes tut, bald zu einem Standardsatz wurde, den vermutlich schon jeder selber gebraucht oder mindestens gehört hat. War sie der Lichtblick, der Sonnenstrahl inmitten der nicht gerade mit Guttaten verwöhnten katholischen Kirche? Millionen liessen sich von ihren Guttaten überzeugen. Zu Recht? Oder wurden die Millionen Opfer einer genialen PR-Geschichte? (Quelle: hpd.de)


Kolkata will take a century to recover from Mother Teresa

If Mother Teresa, to be canonised at the Vatican on September 4, is to be named a patron saint of anything it should be for „misinformation“. In the last 20 years of her life, truth became an unknown entity to her. The media aided and abetted her lack of integrity and in a way she cannot be blamed for believing in her own lies.
(Quelle und ganzer Artikel: indiatimes.com)


Wikipedia: Mutter Teresa – Kritische Bewertung ihrer Arbeit

Die Arbeit von Mutter Teresa ist aus mehreren Gründen umstritten. Als Hauptkritikpunkte werden zunächst die sozialen Zustände in den Sterbehäusern genannt. Die Kranken litten den Kritikern zufolge unter den hygienischen Zuständen und waren unzureichend hygienisch versorgt, weshalb viele starben, die hätten gerettet werden können. Der zweite Vorwurf nimmt das gesellschaftliche Umfeld in den Blick: Durch die Idealisierung der Armut habe sie die Festigung sozialer Ungerechtigkeiten bewirkt, die Lebensbedingungen der Menschen hätten sie jedoch nicht interessiert.[19] Der dritte Hauptvorwurf thematisiert die Motivation Mutter Teresas, die nach eigenen Aussagen der Missionierung den Vorrang vor der humanitären Hilfe einräumte.

Soziale Zustände in den Sterbehäusern

Laut Robin Fox und Dave Hunt waren die Patienten im Sterbehaus vielfach auf primitiven Feldbetten in großer Zahl auf engstem Raum untergebracht, und die Nahrungsversorgung war nicht immer im nötigen Umfang gewährleistet. Etliche der dem Orden gespendeten Häuser waren ursprünglich gut ausgestattet, wurden aber auf Anordnung Mutter Teresas auf äußerste Schlichtheit und Armut umgestaltet (unter anderem wurden vorhandene neuwertige Matratzen entsorgt, und es wurde nicht oder kaum geheizt). Hunt wirft ihr zudem fehlende Transparenz im Umgang mit den Medien, bei den Angaben über die Verwendung von Spendengeldern sowie die Verweigerung der Rückgabe illegaler Spenden vor. Außerdem sollen Sterbende oft ohne deren Einverständnis getauft worden sein.

Der Autor des Buches Mother Teresa: The Final Verdict (2002), Aroup Chatterjee, setzt sich in seinem Werk kritisch mit der Legendenbildung auseinander und bezweifelt in einem Interview die Effizienz der Hilfstätigkeit in Kalkutta („36.000 Kranke, die sie von der Straße aufgesammelt habe. Ich fand keinen einzigen Menschen, dem das passiert ist […] Krankenwagen des Ordens sind zum Fahrdienst für die Schwestern umgebaut worden, und bei Hilferufen verwies der Orden auf die Ambulanz von Kalkutta.“).

[23] So wurden außerdem laut Chatterjee leicht heilbare Patienten vom Sterbehaus nicht immer in ein Krankenhaus eingewiesen, sondern ihnen sei bisweilen durch die Behandlung womöglich geschadet worden, beispielsweise durch Verwendung nicht sterilisierter, mehrfach verwendeter Spritzen.[23] Weiterhin soll die Gabe von Schmerzmitteln untersagt worden sein. Laut Mutter Teresa sei durch das Leid eine besondere Nähe zu Jesus Christus erfahrbar, Schmerzen und Leiden seien daher positiv zu bewerten.

Eine Studie dreier Forscher der Universitäten von Montreal und Ottawa von 2013 kam zu dem Schluss, dass die Spendeneinnahmen wenig transparent verwaltet worden seien. Daher stelle sich die Frage, wo die Millionen von Dollar geblieben sind, die gespendet wurden. Die Forscher folgern, dass ihr Ruf als selbstlose Retterin der Armen nicht den überprüfbaren Tatsachen entspreche und Folge einer bewusst gesteuerten Öffentlichkeitskampagne der Kirche gewesen sei.

Gesellschaftliches Umfeld

Ab etwa 1970 begannen die Medien, initiiert durch das hagiographische Werk von Malcolm Muggeridge, Something Beautiful for God: Mother Teresa of Calcutta (1971), Mutter Teresa zu einer Heiligen zu erheben. Der um sie gebildete Mythos hatte bald ihr tatsächliches Wirken in den Schatten gestellt. In Westbengalen regierte um diese Zeit die Kommunistische Partei, die versuchte, durch Agrarreformen die Armen aus ihrer wirtschaftlichen Abhängigkeit von lokalen Eliten zu befreien.

Anstatt die unteren Schichten in ihrem Kampf nach Unabhängigkeit zu unterstützen, unterstützten Mutter Teresas individuell-religiöse Heilsversprechungen die antikommunistische Gegenbewegung. Dies ging mit der Ablehnung sozialer und sozialistischer Bewegungen durch den Vatikan einher, wie sie mit der Befreiungstheologie in Südamerika und in anderen Teilen der Dritten Welt entstanden. Dass die Organisation von Mutter Teresa bei der katholischen „Kirche der Armen“ in Südamerika auf Ablehnung stieß, wurde öffentlich nicht erwähnt.

Geldgeber

Mutter Teresa wird vorgeworfen, Geld in großen Mengen ohne Ansehen seiner Herkunft auch aus zweifelhaften Quellen angenommen zu haben.[28] Zu ihren Geldgebern gehörte zum Beispiel der Sportler und Bankier Charles Keating (1923–2014), der in den 1980er Jahren eine zentrale Figur der Savings-and-Loan-Krise in den Vereinigten Staaten war. Als Keating 1992 wegen illegaler Geschäftspraktiken und Betrug angeklagt wurde, sandte Mutter Teresa einen Unterstützerbrief für ihren Freund an das Gericht, in welchem sie ihn als Wohltäter pries und sich selbst Unkenntnis in Wirtschaftsdingen attestierte.

Ihre für sich geltend gemachte politische Neutralität stand auch im Widerspruch zu der Vortragstournee, die sie 1995 in Irland abhielt, um gegen die geplante Abschaffung des geltenden Scheidungsverbots zu argumentieren. Die Befürworter der Abschaffung gewannen letztlich in einer Volksabstimmung mit knapper Mehrheit.[29]

Religion kommt vor Hilfe

Christopher Hitchens veröffentlichte 1995 in The Missionary Position: Mother Teresa in Theory and Practice eine umfassende Kritik mit der Kernaussage, dass es Mutter Teresa weniger um die Hilfe für die Armen und Kranken, sondern um die Verbreitung ihres fundamentalistischen katholischen Glaubens gegangen sei.[30] Mutter Teresa formulierte anders: „Taten der Nächstenliebe sind immer ein Mittel, um Gott näher zu kommen.“

[31] In zahllosen Kommentaren brachte Mutter Teresa als ihr persönliches Hauptziel das Erreichen von Heiligkeit und die Einheit mit Christus zum Ausdruck. Sie unternahm genau das, was nach katholischer Glaubenslehre getan werden muss, um Heiligkeit zu erreichen: soziales Engagement, religiöse Rituale und Askese. Susan Kwilecki und Loretta S. Wilson erkennen hierin eine zweckbestimmte, rational geplante Vorgehensweise, die im Gegensatz zur behaupteten Selbstlosigkeit steht.

Praktisches Ergebnis dieser Bestrebung war, dass Mutter Teresa mit ihren Spendengeldern keine den heutigen Qualitätsanforderungen genügenden Krankenhäuser oder Altenheime, sondern primitive klosterähnliche Massenunterkünfte gründete, in denen die Hilfeleistung mit einem strikten ritualisierten Regelwerk verknüpft war. Solcherart Askese erklärte sie als Vorbedingung für Heiligkeit. Ihr Profit scheint demnach nicht finanzieller Art, sondern die für sich und ihre Helfer erstrebte Gottseligkeit gewesen zu sein.

Mutter Teresa vertrat die vatikanischen Glaubenspositionen zum Verbot von Verhütungsmitteln und Schwangerschaftsabbrüchen und gewann Einfluss durch ihre Gespräche mit Staatsmännern und bedeutenden Persönlichkeiten auf Konferenzen weltweit als eine Botschafterin päpstlich-katholischer Wertvorstellungen. Dieser kalkulierten Einflussnahme steht die Selbstcharakterisierung als willfähriges Werkzeug Gottes gegenüber.

In Einzelfällen stellte sie die auf ihrem absoluten Glauben basierende, kompromisslose Askese auch über die unternehmerischen Grundsätze ihrer Organisation, etwa als sie es ablehnte, ein großes Gebäude im New Yorker Stadtteil Bronx als Geschenk anzunehmen, um darin eine Obdachlosenunterkunft einzurichten. Weil die Stadtverwaltung den Einbau eines Aufzugs für die Behinderten zur Auflage machte und Mutter Teresa dies ablehnte, wurde auf das gesamte Projekt verzichtet. Sie rechtfertigte solche, für ein Unternehmen eigentlich kontraproduktive Entscheidungen mit den Worten: „Gott hat uns nicht gerufen, um erfolgreich, sondern um gläubig zu sein.“
(Quelle und gesamter Artikel: Wikipedia, Lizenz: CC-by-sa-3.0)


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** Von © 1986 Túrelio (via Wikimedia-Commons), 1986 /, CC BY-SA 2.0 de

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4 Gedanken zu „Mutter Teresa: Alles, nur keine Heilige?“

    • Hallo Christ, die Kritik an dieser Person beruht auf ihrem Verhalten zu ihren Lebzeiten und auf Aussagen von Menschen, die zu Lebzeiten mit ihr zu tun hatten.

      Eine „Heilige“ zu sein bedeutet demzufolge augenscheinlich nicht, sich der Mitmenschen wegen mitmenschlich und ethisch richtig zu verhalten. Was nicht weiter erstaunen kann, wenn man sich das Gebaren der zugrunde liegenden biblisch-christlichen Gottesvorstellung betrachtet.

      Antworten
  1. Das säkulare Pendant zur Heiligsprechung ist der Friedensnobelpreis.
    Und wenn man sich anschaut, welche Figuren den schon bekommen haben, weiss um dessen Zwiespältigkeit und seinen Missbrauch.

    Dieser gruseligen Frau wurde beides zuteil.

    Die Propaganda-Abteilungen der römisch-katholische Kirche und des „christliche Abendlands“ haben damit ganze Arbeit geleistet.

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