Frag mich nochmal, warum ich Atheist bin

Lesezeit: ~ 3 Min.

Warum ich Atheist bin? Dafür gibts eine Menge an Gründen. Der Grund, warum der Christengott Jahwe als verehrungswürdige Gottheit ausscheidet, ist schon allein die Absurdität des biblischen Mythos. Und der besteht zusammengefasst aus dieser Geschichte:

Frag mich nochmal, warum ich Atheist bin

Christentum: Du schickst  telepathische Nachrichten an einen jüdischen Geist um ihn wissen zu lassen, dass du ihn als deinen Meister akzeptierst und den du darum bittest, einen magischen Fluch von dir zu nehmen mit dem du verflucht bist, weil eine alte Frau, die aus der Rippe ihres Partners gemacht wurde, von einer Frucht eines magischen Baumes gegessen hat, weil eine sprechende Schlange ihr das befohlen hat.

Frag mich nochmal, warum ich Atheist bin?

Atheismus: Keine große Kunst

Atheist zu sein oder zu werden, ist wahrlich keine große Kunst. Es genügt, sich des klaren Menschenverstandes, der Vernunft und des Wissens zu bedienen. Und Behauptungen, die nur geglaubt werden können, als Hypothesen, und nicht als Tatsachen betrachtet. Erkenntnisse, die auf Hypothesen beruhen, sind ebenfalls hypothetisch. Religionen wie auch das Christentum ziehen allerdings Schlüsse aus Hypothesen, die sie wie reale Tatsachen behandeln.

Die oben zusammengefasste Geschichte stammt aus der Bibel. Sie gilt damit nach christlicher Lehrer als „von Gott geoffenbart.“ Weil verständlicherweise praktisch niemand mehr heute noch solch absurde Mythen und Legenden aus der Bronzezeit als Grundlage des eigenen Weltbildes haben möchte, haben Theologen alle Hände voll damit zu tun, diese Geschichte irgendwie so umzudeuten, dass sie sich irgendwie bewältigen lassen.

Bisher ohne Erfolg – jedenfalls, wenn man das Ergebnis mit der persönlichen intellektuellen Redlichkeit, der Logik, dem Verstand und der Vernunft in Einklang bringen möchte.

Beweislast

Als Atheist wird man von Gläubigen immer wieder gerne mit dem Vorwurf konfrontiert, dass man ja nicht beweisen könne, dass Gott nicht existiert. Dabei sollte sich doch inzwischen auch in christlichen Kreisen herumgesprochen haben, dass der in der Beweispflicht ist, der die Existenz von etwas behauptet. Und nicht der, der die Nicht-Existenz von etwas behauptet.

Und nein: Ich kann nicht beweisen, dass es Gott nicht gibt. Ich halte allerdings religiösen Glauben nicht für eine geeignete Methode, um brauchbare Erkenntnisse zu gewinnen. Mit brauchbaren, bewährten Methoden der Erkenntnisgewinnung lässt sich bis heute kein seriöser Beleg für die Existenz oder für das Wirken von Göttern erkennen. Genaugenommen nichtmal vermuten.

Mit wissenschaftlichen Methoden wie etwa der Logik oder der Falsifizierung lässt sich heute hingegen trotz nach wie vor großer Lücken ein plausibles, in sich schlüssiges, mess- und beobachtbares und vor allem ergebnisoffenes Weltbild erlangen. In einem solchen Weltbild spricht alles gegen, und nichts für die Annahme von überirdischen Wesen.

Deshalb würde ich auf der Unwahrscheinlichkeitsskala die Wahrscheinlichkeit für die Existenz eines Gottes bei 9.x von 10 Unwahrscheinlichkeitspunkten ansiedeln. Damit sind Götter bis zum Beweis des Gegenteils zumindestens genauso irrelevant wie alle anderen imaginären Wesen auch.

Jahwe hat längst ausgedient

Für den provinziellen Berge-, Wetter-, Kriegs- und Wüstengott Jahwe gibt es heute nichts mehr zu tun. Der Schöpfungsmythos ist längst als solcher entlarvt. Vormittelalterliche religiöse Moralismen, die auf Dualismus, Abgrenzung, erfundenen Heilsversprechen und ebenso erfundenen postmortalen Bedrohungen basieren, haben ausgedient. Sie entsprechen nicht mal mehr den einfachsten Standards einer modernen Ethik. In modernen Gesellschaftsordnungen stehen die Würde und die Freiheit des Menschen an oberster Stelle. Und kein Wüstengott oder dessen angeblicher Sohn.

Für mich steht fest, dass auch der biblische Gott Jahwe ein zu 100% von Menschen erfundenes Gedankenkonstrukt ist. Nicht Gott schuf den Mensch nach seinem Ebenbild, sondern der Mensch schuf sich Gott nach seinem Wunschbild.

Umgang mit Gläubigen

Gläubige nehmen Atheisten oft als arrogant und selbstgerecht wahr. Selbst ansonsten friedfertige Christen können schier ausrasten, wenn man als Atheist bei allem Respekt nicht bereit ist, den behaupteten Gott als reale Größe anzuerkennen. Das Repertoire an Strategien zur Bewältigung der religiösen Logikverstöße, Widersprüche und  unbelegten, weil unbelegbaren Behauptungen, ist mehr oder weniger umfangreich. Und mehr oder weniger kreativ.

Nicht selten macht sich in diesem Zusammenhang das unangenehme Gefühl bemerkbar, das die kognitive Dissonanz mit sich bringt. Also die Erkenntnis, dass die eigenen Wunschvorstellungen eigentlich bei genauerer Betrachtung nicht der Wirklichkeit entsprechen. Und man deswegen so tun muss, als ob.

Ein monotheistischer Glaube wirft viel mehr Fragen auf als er beantworten kann. Und schon wegen seiner irrealen Grundlage kann auch das Christentum  bestenfalls höchstens eine hoffnungsvolle Illusion bieten. Auch diese Umstände sind höchst unangenehm, wenn sie einem als christlich geprägtem Menschen bewusst werden.

Und die Moral von der Geschicht: Wer Gott nicht kennt, der braucht ihn nicht!

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