Gedanken zu: Bischof ALGERMISSEN unterstützt Bürgerinitiative „Vater, Mutter, Kind“

Lesezeit: ~ 3 Min.

Gedanken zu: Unterschrift zur Forderung von EU-Verordnung, Bischof ALGERMISSEN unterstützt Bürgerinitiative „Vater, Mutter, Kind“, Originalartikel veröffentlicht am 28.10.16 von Osthessennews

Der Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen, unterstützt die europäische Bürgerinitiative „Vater, Mutter, Kind“.*

Vater, Mutter, KindDie Initiatorin dieser Aktion ist Frau Hedwig von Beverfoerde. Von Beverfoerde war 2015 zur Miss Homophobia gekürt worden, wie diesem Artikel vom Tagesspiegel zu entnehmen ist (Hervorhebungen von mir):

  • „Enough is Enough! Open your mouth!“ hat Hedwig von Beverfoerde zur „Miss Homophobia 2015“ gekürt. Das LGBTI-Netzwerk ist der Ansicht, dass die 53-Jährige zur „aktivsten Vertreterin von Angst und Hass gegenüber Lesben und Schwulen in Deutschland geworden ist. Von Beverfoerde ist Gründerin der „Initiative Familienschutz“ und Organisatorin der „Demo für Alle“ in Stuttgart und Hannover, die sich gegen die „Ehe für Alle“ ausspricht.
  • Zusammen mit der AfD-Vize-Vorsitzenden Beatrix von Storch organisiert sie unter diesem Namen seit über zwei Jahren regelmäßige Kampagnen, Petitionen und Demonstrationen um der „Homo- und Genderlobby“ den „Kampf“ anzusagen.“
  • Bei Anne Will hatte sie gesagt: „Eine Ehe ist ein auf Lebenszeit angelegter Bund zwischen einem Mann und einer Frau, wo man sich treu ist. Das kann man bei den anderen nicht sagen.
  • „Wir küren die rechtskonservative, reaktionäre und christlich-fundamentalistische Hedwig Freifrau von Beverfoerde zur Miss Homophobia 2015″, sagt Alfonso Pantisano, Sprecher der Initiative. „Für ihren jahrelangen Kampf gegen Vielfalt, Akzeptanz, gleiche Rechte und Aufklärung.“
    (Quelle: tagesspiegel.de)

Wer die Verkündigungen von Herrn Algermissen kennt, dürfte unschwer erkennen, dass hier offenbar zusammengefunden hat, was bestens zusammenpasst.

Was hat ein katholischer Bischof mit Vater, Mutter, Kind zu tun?

  • Vielfalt statt EinfaltKatholische Bischöfe leben zölibatär. Das heißt, sie leben nicht in einer Beziehung mit einer Frau oder einem Mann. Sondern mit einem Wüstengott aus der Bronzezeit.
  • Während zölibatäres Verhalten in der Natur nicht vorkommt, ist Homosexualität völlig natürlich und bei vielen Lebewesen zu beobachten.
  • Katholische Bischöfe haben selbst keine Kinder, jedenfalls, wenn sie sich an ihre Vorschriften halten.
  • Katholische Bischöfe vertreten eine Ideologie, die auf fragwürdigen Moralismen aus dem Vormittelalter und auf einer irrealen Weltanschauung basiert. Sie halten Verhaltensregeln, an deren oberster Stelle besagte Gottheit steht, für die Menschheit im 21. Jahrhundert noch für bedeutsam und verbindlich.

Herr Bischof Algermissen, der in Verkündigungen immer wieder eine erschreckende Menschen- und Realitätsverachtung zum Ausdruck bringt, fühlt sich aber trotzdem dazu berufen, sich zum Thema Familie nicht nur zu äußern (was natürlich sein gutes Recht ist). Sondern auch noch medienwirksam eine ebenso menschenverachtende Aktion zu unterstützen und zur Unterstützung aufzurufen.

Sicherheitsrisiken für die Mitwelt

Offenbar sieht Algermissen nicht nur in Menschen, die seinen Aberglauben nicht teilen, ein großes Sicherheitsrisiko für die Mitwelt. Sondern auch in Menschen, die ihr Leben nicht den Vorstellungen des Fuldaer Bischofs entsprechend gestalten.

Er hofft, dass viele Gläubige die europäische Bürgerinitiative unterstützen, damit in Europa eine einheitliche Definition von Ehe und Familie erreicht werden kann, die dem Wohl der Menschen diene.

In der katholischen Kirche stand das Wohl der Menschen noch nie an oberster Stelle. Sondern der gemeinsam imaginierte, ansonsten bis zum Beweis des Gegenteils nicht existente Gott. Inwiefern dient jemand dem Wohl der Menschen, wenn er sie mit einem fiktiven Heilsversprechen in die Irre führt und sie mit eingeredeter Sünde und Höllenqual bedroht? Und zwar für das Vergehen, dass sie den eigenen Gott nicht anerkennen und verehren?

Die Bürgerinitiative lädt europaweit ein, sich in Unterschriftenlisten einzutragen und so für den Schutz der Ehe und Familie einzutreten.

Interessant wäre es von Herrn Algermissen zu erfahren, inwiefern er Ehe und Familie à la Vater, Mutter, Kind durch Menschen mit einer anderen als der seinen Vorstellungen entsprechenden sexuellen Orientierung gefährdet sieht. Und ob die Gefährdungslage nicht eher genau andersherum ist?

Denn während man als Angestellter der katholischen Kirche  wegen der Liebe zu einem gleichgeschlechtlichen Partner umgehend seiner Ämter enthoben wird, droht bei sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung von Schutzbefohlenen lediglich eine Versetzung.

Wer eine solch menschenfeindliche, realitätsferne Gesinnung propagiert, darf sich nicht wundern, wenn er damit auf eine zivilisierte Verachtung stößt.

*Die als Zitat gekennzeichneten Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Artikel.
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