Gott hat einen Plan?

Lesezeit: ~ 2 Min.

Unter der Überschrift „Gott hat einen Plan“ veröffentlichte die Mainpost am 11.8.2017 einen Beitrag über den Abschluss des Missio-Camps 2017.

Diese Mischung aus Zeltlager und religiöser Missionierungsveranstaltung soll besonders Jugendliche ansprechen.

Dieses Jahr ging es um etwas, das schon für unendlich viel Leid unter den Menschen gesorgt hat: Der angebliche göttliche Wille.

In einem Beitrag anlässlich des Abschlusses des Missio-Camps zitierte die Mainpost einen Referenten Daniel Harter. Der behauptet Dinge zu wissen, die er nicht wissen kann.

Von Gott geschaffen?

Herr Harter empfindet es nach eigenem Bekunden für sinnstiftend, sich „von Gott geschaffen“ zu fühlen. Ob er sich auch vorstellen kann, dass Un- und Andersgläubige auch (oder erst recht) ohne diese Illusion ein sinnerfülltes Leben führen können, geht aus dem Artikel nicht hervor.

Obwohl die Wissenschaft heute schon sehr schlüssig erklären kann, warum Menschen in bestimmten Bereichen besondere Begabungen oder auch Schwächen haben, hält Herr Harter an der absurden Vorstellung fest, menschliche Eigenschaften seien „von Gott gegeben.“ Natürlich nicht von irgendeinem Gott. Sondern von seinem Gott. Denn sein Gott hat einen Plan.

Und vermutlich ist ihm nicht bewusst, welche Konsequenzen es hätte, wenn es seinen behaupteten Gott und dessen angeblichen Plan tatsächlich gäbe:

Gott hat einen Plan - Quelle: (c) Mainpost

Hier mein Leserbrief zu diesem Beitrag:

Gott hat einen Plan? Gott hat keinen Plan – oder er ist Sadist

 

Leserbrief

Referent Daniel Harter behauptet, Gott habe „einen Plan.“ Damit gibt Herr Harter vor, Dinge zu wissen, die er nicht wissen kann. Denn bis zum Beweis des Gegenteils lässt sich redlicherweise nichts mit der Absicht und dem Wirken eines wie auch immer gearteten überirdischen (wo und was auch immer das sein soll) Wesens in einen ursächlichen Zusammenhang bringen.

Angenommen, es wäre tatsächlich so wie von Herrn Harter behauptet, dann hätte das gravierende Konsequenzen für Gott: Wäre er nicht in der Lage, eine Welt ohne Leid und Elend zu erschaffen, dann wäre er nicht allmächtig. Wenn Gott absichtlich nichts gegen Leid und Elend unternimmt, obwohl er es könnte, dann wäre er ein grausamer Sadist. Dies wäre dann der Fall, wenn Gott tatsächlich einen bestimmten Plan verfolgen würde, zu dem trotz seiner Allmacht und Allgüte auch Seuchen, Naturkatastrophen und verhungernde Kinder gehören. Gottes einzige Entschuldigung kann sein, dass er nicht existiert.

Dass ein bestimmter Wüstengott, den sich die Menschen in der Bronzezeit ausgedacht hatten, mit dem irdischen Geschehen einen bestimmten Plan verfolgt, lässt sich zwar behaupten – mehr aber auch nicht. Götter sind von beliebigen anderen Phantasiewesen nicht unterscheidbar. Wie lebensgefährlich es sein kann, wenn Menschen überzeugt sind, angeblich göttliche Pläne zu erfüllen, zeigt ein Blick in die Kriminalgeschichte des Christentums und anderer Religionen. Für die Erkenntnis, dass man sich seiner Stärken und Schwächen bewusst sein sollte, braucht es keine Götter, Geister oder Gottessöhne.

*Quelle Bildzitat: MAINPOST vom 11.8.2017
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1 Gedanke zu „Gott hat einen Plan?“

  1. Welchen Plan hatte dann dieser katholischer Möchtegernherrgott mit 6 Millionen Juden, die während der Naziherrschaft ermordet wurden ? Die Pfaffen können wohl nicht weiter denken als sie kacken können !

    Antworten

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