Unterscheidung der Geister – Zwei Worte zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Pastorin Annette Behnken, veröffentlicht am 5.11.2020 von ARD/daserste.de
Darum geht es
Woran kann man Geister voneinander unterscheiden? Pastorin Behnken sorgt sich um die Demokratie und scheint nicht zu bemerken, dass es ausgerechnet die sind, die sich vom selben „Heiligen“ Geist wie sie geleitet fühlen, die versuchen, Demokratie zu zerstören.
Heute gibts dank eines Beitrages unseres Stammlesers Hermann Hesse sogar noch ein zweites „Wort zum Wort zum Sonntag.“ Vielen Dank für deinen Beitrag, Hermann!
Wort 1 zum Wort zum Sonntag
[…] Wie schnell politisches Vertrauen kaputtgemacht werden kann und eine Demokratie untergraben – man kann zugucken in diesen Tagen. Wie das geht. Sabotieren. Mit Waffen und Unterstellungen. Von satanischer Kreativität hat ein Journalist gesprochen.
(Quelle der so als Zitat gekennzeichneten Abschnitte: Unterscheidung der Geister – Wort zum Sonntag, verkündigt von Pastorin Annette Behnken, veröffentlicht am 5.11.2020 von ARD/daserste.de)
Das Stichwort „satanische Kreativität“ wäre natürlich ein Anlass, mal die Frage näher zu beleuchten, welche Eigenschaften und Aufgaben Satan in der biblisch-christlichen Mythologie zugeschrieben und aufgetragen werden.
Oder auch die Frage, warum sich ein allmächtiger, allgütiger Gott einen Gegenspieler geschöpft haben soll, der seine Pläne – Achtung, Wortspiel: – durchkreuzt. Auch interessant wäre eine Gegenüberstellung, wie sich Satanisten ihren Satan imaginieren. Aber das würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen.
Frau Behnken wird fast irre
Gespenstisch finde ich das und werd fast irre daran, da so zugucken zu müssen, nichts tun können, ich möchte diese verwirrten Geister entwirren, die drohen, beschwören, verunsichern, zerstören um die eigene Macht zu sichern, um jeden Preis. Wie armselig! Perfide! Und verstörend.
Als einigermaßen bibelfestem Menschen fallen einem spontan verschiedene Bibelstellen ein, auf die diese Beschreibung ebenfalls zutrifft. Zum Beispiel (Hervorhebungen von mir):
- Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
- Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.
- Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
- Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.
- Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert.
- Wer sein Leben findet, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.
(Mt 10, 34-39 LUT)
Theologen haben abenteuerliche Bewältigungsstrategien entwickelt, um Stellen wie diese zu entschärfen. Das ändert aber nichts daran, dass man die Worte nicht auch einfach wörtlich nehmen kann, wenn es einem ins Konzept passt.
Dass auch die biblische Mythologie geeignet ist, Menschen zu verwirren und zu verunsichern, zeigen immer wieder eindrucksvoll zum Beispiel jene evangelikalen Spinnerinnen und Spinner, die ganz in diesem Sinne wirres und absurdes Zeug reden. Gerne auch „in Zungen.“ Dazu später mehr in Hermanns Beitrag.
Macht kaputt was euch kaputt macht
Aber: Wer mit einem Finger auf andere zeigt, der zeigt mit dreien auf sich. Wir alle haben ja alles in uns, anscheinend von ganz klein auf. Zerstörerische Kräfte. Und konstruktive. Beides gehört zum Menschsein. Und – so seltsam es klingt – wir brauchen beides. Manchmal müssen wir etwas kaputt machen. Einsturzgefährdete Häuser. Verhängnisvolle Beziehungen. Bösartige Tumore. Weil’s dadurch wieder Platz und Raum gibt für – … Gesundwerden … Heilwerden.
Diejenigen, die gerade versuchen, die Demokratie zu untergraben und das Vertrauen in die Politik zu stören, behaupten auch von sich, gegen „böse Mächte“ und „für die gute Sache“ zu kämpfen.
Und deshalb passen solche politischen auch so vorzüglich zu monotheistischen Ideologien. Die ja eben diesen Schwarz-Weiß-Dualismus liefern, der einer solchen Einstellung zugrunde liegt. Und das ist nur eine von vielen Parallelen.
Wes Geistes Kind
Die entscheidende Frage ist, wes Geistes Kind wir sind. Was immer wir tun: welcher Geist uns leitet. Beim Kaputtmachen. Beim Aufbauen.
„Geist“ zählt zu den Begriffen, die dank ihrer Schwammigkeit und Mehrdeutigkeit bei Theologen besonders beliebt sind.
Je nachdem kann damit die Vorstellungswelt, die Gesinnung oder das Wertebild eines Menschen gemeint sein Bei Bedarf aber auch mal der eigene „Heilige Geist“ als drittes Drittel des Monogottes Jahwe. Oder eben auch „Geist“ im Sinne von „magisches Phantasiewesen“ wie „Gespenst“ oder „Geist“:
Es gibt die „Unterscheidung der Geister“. Eine Übung aus der christlichen Tradition, um unseren Gespenstern, Geistern und Zeitgeistern auf die Schliche zu kommen.
Der erste Schritt zur „Unterscheidung der Geister“ ist wohl, zunächst erstmal selbst das magische Denken aufzugeben. Denn wer selbst an Geister, Götter und Gottessöhne glaubt, dem dürfte es schwer fallen, Geister als das zu sehen, was sie sind: Rein menschliche Phantasieprodukte.
Geister unterscheiden
Wir sollen uns fragen, bei allem, was wir tun: Bringt das, was ich vorhabe, Trost in die Welt? Oder nicht? Ist es liebevoll? Oder nicht? Nährt es Seele und Geist? Lässt es uns und andere wachsen? Macht es frei? Eröffnet es Zukunft?
Erst nachdem man sich von eigenen magischen Vorstellungen befreit hat, kann man diese Maßstäbe auch objektiv auf die biblisch-christliche Mythologie anwenden.
Interessanterweise kommt die einzige Fragestellung, um die es im Christentum eigentlich geht, bei Frau Behnken gar nicht vor: Entspricht mein Handeln dem göttlichen Willen? Bewahrt es mich vor göttlicher Strafe?
Ausgerechnet der Aspekt, den eine Religion, in diesem Fall das Christentum zur Wertediskussion exklusiv beizutragen hätte, fehlt.
Stattdessen nennt Frau Behnken Fragen, die sich jeder Mensch stellen kann und sollte. Götter, ihre Gebote, Absichten und Drohungen spielen dabei keine Rolle.
Welcher Geist genau?
Solche Fragen sind manchmal ganz schön schwer zu beantworten, für das eigene Seelenleben genauso wie für die Politik. Aus welchem Geist nähren sich die, die mit miesen Mitteln um Macht kämpfen? Aber auch: Aus welchem Geist nährt sich meine Wut, meine Ungeduld? Mein Unverständnis?
Noch schwerer sind solche Fragen zu beantworten, wenn man eine „Heilige Schrift“ als Moralquelle verwenden möchte. Eine Textsammlung, die den sozio-kulturellen-, Wissens- und Erkenntnisstand von Menschen aus der Bronze- und Eisenzeit repräsentiert, die noch ganz dem magischen Denken verhaftet waren.
Wer diese Schriften dann noch für zeitlos gültig und moralisch überlegen, weil „Gott gegeben“ ansieht, tut sich sicher nochmal schwerer, sinnvolle Antworten auf solche Fragen zu finden. Das lässt sich am folgenden Beispiel gut erkennen:
Die Bibel antwortet: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, … … Güte, … Sanftmut …“ .
In der hier zitierten Bibelstelle klärt Paulus die Galater im gleichnamigen Brief über seine krude Sichtweise auf: Paulus hielt alles Menschliche für schädlich und verderblich. Alle positiven menschlichen Eigenschaften schrieb er hingegen dem Geist zu. Und bei Paulus ist es natürlich sein Gott, der den Menschen den einzig wahren und richtigen Geist anzubieten hat:
- Die aber Christus Jesus angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden. Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln. (Gal 5,24-25 LUT)
Wenn man die insgesamt betrachtet reichlich verworrenen Vorstellungen eines so fragwürdigen Charakters wie des biblischen Paulus, dem alles Menschliche ein Graus war und der den hauptsächlichen Sinn einer Ehe darin sah, Unzucht zu verhindern, als Grundlage für das eigene Wertebild nehmen möchte, obwohl man selbst eigentlich ein im Grunde humanistisches Weltbild vertritt, dann kommt man nicht umhin, sich die biblische Grundlage so zurecht zu biegen, dass sie zumindest passend erscheint.
Die Keuschheit lassen wir mal weg…
So hat Frau Behnken zum Beispiel eine „Tugend“, die für Paulus von größter Bedeutung gewesen sein muss (was aus dem Kontext hervorgeht), in ihrer Aufzählung einfach mal weggelassen: Die Keuschheit.
Jetzt stellt sich die Frage, warum für Frau Behnken die Keuschheit offenbar keiner Erwähnung mehr wert ist? Zählt die von Paulus praktizierte und propagierte Leib- und Freudenfeindlichkeit heute nicht mehr zu den Werten, die einen „reinen Geist“ ausmachen? War es nicht der selbe „Heilige Geist“, der auch die anderen Kriterien geoffenbart hatte?
Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass es für Werte wie Liebe, Freude, Friede, Güte und Sanftmut ja egal ist, wer sie fordert. Und schließlich handelt es sich dabei um Eigenschaften, die allen Menschen offen stehen.
Wie schon geschrieben, spricht Paulus Menschen allerdings eben diese Fähigkeit ab, solche Werte und Eigenschaften selbständig, aus sich selbst heraus entwickeln zu können.
Gutes: Göttlich – Menschlich: Böses
Seine Wertevorstellung ist hier ganz klassisch-christlich-dualistisch: Alles Negative ist bei Paulus menschlich, alles Positive ist göttlich (verursacht oder gegeben). Und richtig verhalten kann sich nur, wer sich dem „richtigen“ Gott unterwirft. Und wenn sich jemand mitmenschlich verhält, obwohl er nicht an den „richtigen“ Gott glaubt, dann ist es trotzdem dieser Gott, der ihn dazu befähigt.
Hier unterscheiden sich ein religiös und ein humanistisch-säkular fundiertes Weltbild: Während die biblisch-christliche Lehre Menschen ohne den „rechten“ Götterglauben die Fähigkeit zur Mitmenschlichkeit abspricht, basiert ein humanistisch-säkulares Weltbild auf der Freiheit und Würde des Individuums. Glaubensfreiheit fällt unter Gedankenfreiheit.
Ob jemand den von der Religion, in die er fast immer hineingeboren wurde vorgegebenen Weg zur Glückseligkeit wählt oder irgendeinen anderen, bleibt ihm selbst überlassen. Solange er dabei keine gleichberechtigten Interessen Dritter verletzt.
Einmal mehr erscheint ausgerechnet der biblisch-christliche Beitrag zum Thema wie ein hinderlicher Klotz am Bein, den es irgendwie mit in die Gegenwart zu schleifen gilt.
Klarer Geist vs. Heiliger Geist
Dieser Weg der Unterscheidung der Geister nimmt ernst, dass wir freie Menschen sind. Wir sind frei, herauszufinden und zu entscheiden, was jetzt Not tut und Trost bringt. Dass wir einen klaren Geist brauchen, sortierte Gefühle. Und Geduld.
Und welche Rolle soll dabei die zitierte Bibelstelle spielen? In der es nicht primär um ein friedliches und faires Miteinander der Weltbevölkerung geht, sondern um die eigenen Chancen auf eine postmortale göttliche Belohnung (Gal 5,21)? Und um den Versuch, die jüdischen Christen in die eigene Glaubensgemeinschaft zu integrieren?
Alle neutestamentarischen Appelle zum friedlichen und mitmenschlichen Verhalten basieren auf dem festen Vertrauen darauf, dass sich Gott persönlich dereinst um die gnadenlose Bestrafung aller Un- und Andersgläubigen kümmern wird:
- Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben (5. Mose 32,35): »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.« (Röm 12,19 LUT)
Nix Demokratie. Höchstens Theokratie.
Demokratie ist eine der vielen menschlichen Errungenschaften, deren Wert (wieder) gegen den erbitterten Widerstand des Christentums mühsam erkämpft werden musste.
Um Geister zu unterscheiden. Entwirren, was durcheinander geraten ist. Heilen, was verletzt wurde – das dauert. Braucht Zeit. Und Fingerspitzengefühl. Das gilt für Spielzeugtürme und Liebeskummer, für Kartenhäuser und verwirrte Geister. Fürs Vertrauen. Und nicht zuletzt für die Demokratie.
Wer sich für die Demokratie als einen der Grundwerte für offene und freie Gesellschaften einsetzen möchte, der sollte sich statt mit „heiligen Schriften“ besser mit der irdischen Wirklichkeit befassen.
Ein hervorragender Einstieg in Werte-Überlegungen ermöglicht das auf AWQ.DE schon oft genannte Buch: Bauplan Freiheit – Freie Gesellschaften wachsen nicht auf Bäumen
Die Autoren erklären anschaulich und leicht verständlich das Entstehen der 6 Europäischen Grundwerte, auf denen solche Gesellschaften entstehen können. Demokratie zählt ebenfalls zu diesen Werten.
Wort 2 zum Wort zum Sonntag
Gastbeitrag von AWQ-Leser Hermann Hesse
Es ist wieder mal soweit, Samstagabend, zu später Stunde, ARD, Das Wort zum Sonntag. Die Missionssendung der 2 großen christlichen Platzhirsche, fremdfinanziert durch den Gebührenzahler.
4 Minuten christliche Verkündung mit dem Hintergrund der Verbreitung einer Frohen Botschaft, das ist der Glaube an die leibliche Auferstehung von den Toten, mit runderneuertem Körper und der Option auf ein ewiges Leben im Dunstkreis des Allmächtigen.
Heute, Pastorin Annette Behnken. Sie zeichnet sich aus als Frau der klaren Worte.
Mal könnte sie Kotzen über die europäische Flüchtlingspolitik, ruft zum Stürmen der Parlamente auf, ein anderes Mal nimmt sie den Tod mit in die sommerliche Leichte.
Heute nähert sie sich einem besonders schweren Thema, natürlich mit theologischer Leichtigkeit, wie man es von unseren Sprechern/innen kennt.
Thema Demokratie
Es geht ihr um Demokratie, sie will uns in Sachen Demokratie belehren, die Demokratie wäre in Gefahr. Da hat sie wohl aktuell den Blick auf das wählende Volk in den USA im Visier, sagt es nicht wirklich.
Ihren Hinweisen zufolge, kann es nur das christliche Amerika mit der Wahl des neuen Präsidenten sein.
Wie schnell politisches Vertrauen kaputtgemacht werden kann und eine Demokratie untergraben – man kann zugucken in diesen Tagen. Wie das geht. Sabotieren. Mit Waffen und Unterstellungen. Von satanischer Kreativität hat ein Journalist gesprochen.
Das findet sie gespenstisch, das macht sie irre, sie sieht da verwirrte Geister, die sie entwirren möchte. Geister sollen im christlichen Glauben sowas wie eine Tradition haben, verkündet sie.
Es geht ihr um Gespenster, Geister, Zeitgeister denen man auf die Schliche kommt, denen Christen auf die Schliche kommen, Geister, die Christen zu unterscheiden pflegen. Die sie abgrenzen vom christlichen Geist, dem Heiligen Geist, das wäre der 3.Kopf des christlichen Gottes.
Biblische Geisterstunde
Schnell noch der biblische Verweis Galater 5:22:
„Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, … … Güte, … Sanftmut …“ .
Frau Annette Behnken ist jetzt mittendrin in ihrer Geisterstunde.
Die Demokratie wäre da in Gefahr, so ihre Befürchtung in Anbetracht des US Wahlkampfs.
Ja, aber wer gefährdet denn dort in den USA die Demokratie, auf die sie sich mit ihren Hinweisen da bezieht?
Es sind insbesondere Glaubensgeschwister von Frau Behnken, die hier ganz offensichtlich die Demokratie gefährden in den USA, von der sie da spricht. Weiße Christen gefährden diese Demokratie.
Christen unter Waffen stehen an den Wahllokalen, posen mit Schnellfeuergewehren an den Straßen. Machen eine Drohkulisse, da kann einem wirklich Angst werden.
Durch diese Wahl wird einem erst klar, wie christlich dieses Amerika ist. Wie tief der christliche Geist im amerikanischen Volk sitzt, das den lieben Trump da unterstützt.
Was man dort so antrifft ist denn schon sehr bemerkenswert.
Der Heilige Geist in Aktion
Trump wird von den tief gläubigen Christen gewählt, die auch zu seinem engsten Mitarbeiterstab gehören. Ich denke da etwa an die Predigerin Paula White. Trump sei nach Gottes Plan an seine Führungsposition gelangt und der Kampf gegen Trump sei auch der Kampf gegen Gottes Willen, verkündet die.
Dann hat sie noch ein bemerkenswertes Bitt-Gebet vom Stapel gelassen zum Ausgang der Wahl. Unter Einwirkung des Geistes, des Heiligen versteht sich, von dem auch unsere Pastorin Anette Behnken da redet, den auch sie für sich beansprucht.
Da ging es richtig ab, dieser Heilige Geist konnte in bemerkenswerter Weise in die Paula eindringen, vor laufender Kamera. Hat von ihr Besitz genommen, hat sie in Zungen reden lassen.
Panda! Aka! Riki!
Das war einem „hohen dämonischen Level“ geschuldet, begleitet „von dämonischen Netzwerken“, die diese Demokratie, diese Wahl begleitet. (Quelle und weitere Infos: hier, hier und hier)
Die typischen weißen Christlichen in den USA sind Rassisten. Die typischen weißen Christlichen in den USA sind radikal. Sie hemmen die Bevölkerung, sich für die Wahlen zu registrieren. Sie sind tatsächlich eine Gefahr für friedliche demokratische Gesellschaften. Das Ganze mit Hilfe des Geistes, des Heiligen, derselbe Geist von dem Auch Anette Behnken da redet.
Warum sagt sie das aber nicht, wie irre diese Glaubensgeschwister in Amerika sind? Warum weist sie nicht auf die christlichen gesellschaftlichen Evolutionshemmer hin, die die Demokratie strategisch aushebeln? Sie wird sich doch nicht schämen?
Sitzt die berufsgläubige Anette Behnken doch eigentlich hier im Glashaus und wirft dicke fette Steine mit ihrer Einrede, die Demokratie wäre in Gefahr.
Demokratie in Gefahr?
Auch hier bei uns sind unsere Christlichen alles andere unterwegs mitunter, nur nicht in Richtung Demokratie. Man denke an die Lobbynetzwerke der Kirchlichen, mit dem sie tatsächlich an demokratischen Verfahren vorbei Politik machen.
- „Die Arbeitsweise des Katholischen Büros ist geleitet von der Vorstellung, dass die katholische Kirche in Deutschland dem Gemeinwohl im Ganzen verpflichtet ist und sich in diesem Sinne in den politischen Meinungsbildungsprozess einbringt. (Quelle: katholisch.de)
Sie geben vor, für das Allgemeinwohl unterwegs zu sein, sie verbitten es sich als Lobbytruppe in einen Topf geworfen zu werden etwa mit der Pharmalobby. Ihre Lobbyarbeit soll was anderes sein, sie soll dem Gemeinwohl geschuldet sein. Das könne man dann vorbei an der Demokratie regeln, so das christliche Verständnis.
Kirche fühlt sich über der Demokratie stehend. Religiöse Arroganz lässt grüßen, das Ganze in Anbetracht der kirchlichen Verdorbenheit aller Art, die sich hier seit Jahrzehnten auftut, das hat was von Realsatire.
Ich denke an die Fremdfinanzierungsmentalität der Kirchlichen, wie sie sich ihre Missionsarbeit, die Kaderschulungen des religiösen Nachwuchses, den staatlich konfessionellen Religionsunterricht, wie sie sich da aus der Kasse der Allgemeinheit kackfrech ihre Ideologie finanzieren lässt.
Ist das denn nicht auch höchst undemokratisch, Frau Behnken?
Quellen
- Andrew Buncombe: Charlatan or saviour: What will Trump’s controversial new pastor bring to the White House? In: The Independent, 9. November 2019
- MJ Lee: God and the Don. In: CNN.com, 2. Juni 2017 (englisch).
- Juliane Schäuble: Trumps persönliche Pastorin. Abgerufen am 21. Oktober 2020.
- Evangelikale fordern konkrete Schritte von Trump. Abgerufen am 1. Februar 2019.
- TV Preacher Paula White Says Opposition To Trump Is Opposition To God Americans United vom Oktober 2017
- Sie betet für Trump – und das immer wilder: TV-Predigerin Paula White
- Wirr und skurril: TV-Predigerin betet für Wahlsieg von Donald Trump
- Youtube-Video: Donald Trumps „spirituelle Beraterin“ gerät in Ekstase
- Megachurch pastor Paula White marries ‚Don’t Stop Believin‘ rocker Jonathan Cain. In: christiantoday.com, 30. April 2015
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