Wir schreddern die Welt – Das Wort zum Wort zum Sonntag

Lesezeit: ~ 8 Min.

Wir schreddern die Welt – Das Wort zum Wort zum Sonntag, verkündigt von Lissy Eichert, veröffentlicht am 09.10.2021 von ARD/daserste.de

Darum geht es

Frau Eichert belegt einmal mehr, wie entbehrlich und sogar kontraproduktiv eine Vermischung von tatsächlich relevanten Themen mit biblisch-christlichem Glaubensgedöns ist.

Heute war Tag der Offenen Tür in der Riesenfabrik für Elektrofahrzeuge, die Elon Musk im Land Brandenburg bauen lässt. Dadurch werden Arbeitsplätze geschaffen. Sein Motto: mit Elektroautos in die Zukunft.

Klingt gut. Umweltbewusst. Derselbe Unternehmer aber shuttelt reiche Touristen ins Weltall. Für Jux und Dollerei. Und dabei wird jetzt schon an einem einzigen Tag so viel Kohlenstoff verbrannt, wie Mutter Erde in tausend Jahren gebildet hat.

(Quelle der so als Zitat gekennzeichneten Abschnitte: Wir schreddern die Welt – Wort zum Sonntag, verkündigt von Lissy Eichert, veröffentlicht am 09.10.2021 von ARD/daserste.de)

Elon Musk in der Kritik

Keine Frage: Anders, als viele Elon-Musk-Anhänger es gerne hätten und oft auch so darstellen, ist etwas noch nicht alleine deshalb auch automatisch ethisch zu befürworten, weil es von Elon Musk stammt. Wie immer ist auch hier ein differenzierter Blick sinnvoll. Genau einen solchen Blick auf verschiedene Projekte und Ideen von Musk liefert der Podcast Schlecht beraten in dieser Folge.

Um vernünftig einschätzen zu können, ob solche touristischen Weltraumtrips tatsächlich nur Jux und Dollerei sind, oder vielleicht auch Geldquelle für weiteres Engagement im Sinne von Nachhaltigkeit und Decarbonisierung, fehlen mir die Fakten und aktuell auch die Zeit, diese zu recherchieren. Vielleicht kann hierzu ja jemand aus der geschätzten Leserschaft noch einige Fakten beitragen.

Vielleicht verhält es sich ja ähnlich wie bei den Bewohnern der Kamtschatka, die eine kleine Anzahl an Bären und Elchen für sehr viel Geld zum Abschuss für durchgeknallte Spinner frei geben, die bereit sind, für die völlig sinnlose Tötung eines Tieres dieses Geld zu zahlen. Mit den Einnahmen sichert man dann den Fortbestand der Bären- und Elchpopulation und den Schutz des Lebensraumes.

Mutter Erde schlägt zurück?

Vor kurzem hat Elon einen Preis ausgerufen: „Wer erfindet eine eigene Maschine, die CO-2 binden kann?“ Gegenfrage auf Twitter: „Dürfen sich auch Bäume bewerben?“ Ichliebe Bäume, genieße Waldspaziergänge. Schon deshalb beunruhigt mich die Erderwärmung: Waldbrände, verheerende Unwetter, Artensterben. Wir schreddern gerade unsere Lebensgrundlage. Manchmal denke ich: Die Erde schlägt zurück

Vorstellungen wie „Mutter Erde“, „die Erde schlägt zurück“ und natürlich auch die „Schöpfung“, von der gleich noch die Rede sein wird, sind typische Zeichen für eine mythologisierte, verzerrte Weltanschauung. Es waren Versuche, die früher noch nicht bekannten natürlichen Gesetzmäßigkeiten durch Personifizierung oder Darstellung als Ergebnis göttlicher Schöpfung greifbarer zu machen.

Indem sich Menschen übermächtige magisch-mythologische Entitäten erdachten, waren sie in der Lage, ihnen ansonsten unerklärliche Phänomene mit deren vermeintlichen Absichten zu begründen. Zum Geschäftsmodell wurde diese Mythologisierung schließlich durch die Priester, die vorgaben, natürliche Phänomene als Reaktionen ihrer jeweiligen Götter auf menschliches (Fehl-)Verhalten identifizieren zu können.

Foul gegen die Natur?

Der Weltklimabericht vom August belegt die Erwärmung um 1,5 Grad bis 2030. Klar, es gibt so viele andere Probleme, die drängen, aber: 2030 ist in neun Jahren! „Bewohnbare Planeten sind knapp“, hat ein Kind auf sein „Fridays for future“- Plakat geschrieben. Trotz aller Hoffnung auf technologische Innovationen: Wir brauchen klare Spielregeln, was ökologisch geht, und was ein Foul gegen die Natur ist. Heißt: Wir brauchen endlich den Willen zum Haltungs-Wechsel.

Alle anderen menschlichen Probleme werden spätestens dann irrelevant, wenn sich der Lebensraum Erde so verändert haben wird, dass er für Sauerstoff verstoffwechselnde Landlebewesen unbewohnbar ist.

Dabei geht es nicht darum, was ein „Foul gegen die Natur“ ist. Sondern ganz einfach darum, wie sich menschliches Verhalten auf die eigene Biosphäre auswirkt. Im höchsteigenen Überlebens-Interesse.

Mitgeschöpfe in der Bibel?

Manchmal hilft da ja ein Blick in die Bibel: Hier werden Tiere, Pflanzen, die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde „Mitgeschöpfe“ genannt.

In keiner einzigen deutschsprachigen Bibelübersetzung taucht der Begriff „Mitgeschöpf“ oder „Mitgeschöpfe“ auch nur ein einziges Mal auf. Hier htte ein Blick in die Bibel tatsächlich mal geholfen…

Natürlich kann sich Frau Eichert ziemlich sicher sein, dass schon niemand ihre Behauptungen tatsächlich überprüfen wird. Die meisten interessiert schlicht nicht, was in der Bibel steht. Und die anderen sind an Fakten sowieso nicht interessiert. Solange sie das, was sie hören in ihrer Wunschphantasie bestätigt.

Und wenn Frau Eichert ihre eigene universal-spirituellen Wunschvorstellung in die Bibel hineindichtet, dann überwiegt für Gläubige sicher das wohlige Gefühl der Einbildung, mit ihrem Glauben irgendwie „auf der richtigen Seite“ zu stehen. Zu den Guten zu gehören.

Herrscher über alle Lebewesen?

Auf jeden Fall klingt „Mitgeschöpfungs“-Gesäusel erstmal viel weniger fragwürdig und verfänglich als die tatsächlich in der Bibel enthaltene Aufforderung, der Mensch solle sich die Erde untertan machen und über alle Tiere herrschen:

  1. Gott segnete sie dann mit den Worten: »Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde an und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alle Lebewesen, die auf der Erde sich regen!«
    (Quelle: 1. Mose 28 MENG)

Es lässt sich nur schwer abschätzen, wieviel Leid menschliches Handeln im Sinne allein nur dieser einen biblischen Aufforderung schon für Mensch und Tier zur Folge hatte.

Wie begründet sich der Wert?

Sie sind also keine Sachen, kein Verbrauchsmaterial. Sie haben einen Wert.

Und einen Wert haben sie deshalb, weil sie das Werk eines bestimmten Schöpfergottes sein sollen? Eines Gottes, dessen gesamte Schöpfung sowieso nur den einzigen Zweck haben soll, seinen eigenen göttlichen Narzissmus zu befriedigen?

A propos Verbrauchsmaterial: Laut biblischer Mythologie hatte der liebe Gott, der hier alles so kreativ und wertvoll geschöpft haben soll ja auch schonmal praktisch alle (Land-)lebewesen durch Ertränkung ermordet. Um damit eine bestimmte Trockennasen-Affenart für deren mangelhafte Unterwürfigkeit zu bestrafen.

Wie war es da um der Wert dieser Lebewesen bestellt?

Oder bei den 2000 Schweinen, die Jesus für eine Machtdemonstration erst verhext und ihnen dann großzügigerweise erlaubt hatte, sich selbst im See zu ertränken?

Alles, was unseren Genozid überlebt, lobe den Herrn

Und sind – wie wir – sogar zum Lobpreis Gottes aufgerufen: „Alles, was atmet, lobe den Herrn“, singt der Psalmist.

Es wäre ein Zeichen von echter Nächstenliebe gewesen, wenn Frau Eichert auch an ihr nicht-christliches Publikum gedacht hätte. Und wenn sie dieses davor gewarnt hätte, was der von ihr zitierte Psalmist nur ein paar Zeilen vor der von ihr herausgepickten Stelle singt (Hervorhebungen von mir):

  1. Frohlocken sollen die Frommen mit Stolz, sollen jauchzen auf ihren Lagern,
  2. Lobeserhebungen Gottes im Mund und ein doppelschneidiges Schwert in der Hand:
  3. um Rache zu vollziehn an den Heiden, Vergeltung an den Völkern,
  4. um ihre Könige mit Ketten zu binden und ihre Edlen mit eisernen Fesseln,
  5. um das längst geschriebene Urteil an ihnen zu vollstrecken: eine Ehre ist dies für alle seine Frommen! Halleluja!
    (Quelle: Psalm 149, 5-9 MENG)

Ja schönen Dank auch! Selber Halleluja!

Bibel: Lobpreis durch Genozid an Glaubensfreien und Andersgläubigen

Frau Eichert, wenn Sie die Bibel als argumentative Grundlage für Ihre Appelle verwenden, anhand welcher Kriterien entscheiden Sie, welche Stellen Sie herauspicken? Und welche Sie lieber weglassen? Weil sie so gar nicht zu Ihrer bis zur Unkenntlichkeit zweckmäßig umdefinierten Version der archaischen biblischen Mythologie passen wollen?

Oder sind Sie vielleicht gar der Ansicht, dass die Vernichtung aller Glaubensfreien und Andersgläubigen, zu der der von Ihnen zitierte Psalmist hier unmissverständlich aufruft an sich schon ein besonders starker Ausdruck von Gotteslob wäre? Steht ja schließlich so in der Bibel. Und zwar direkt vor der von Ihnen zitierten Stelle.

Spirituelle Zusammenhänge erkennen = innovative Kraft?

Ehrlicherweise müsste Ihr Zitat also heißen:

  • Alles, was atmet und noch nicht von religiösen Fanatikern zur Verherrlichung Gottes ermordet wurde, lobe den Herren, der sich von Menschenopfern immer ganz besonders geschmeichelt fühlt.

Aus dieser Perspektive betrachtet klingt die Interpretation von Frau Eichert wie blanker Hohn:

Diese Verbundenheit mit allem, was lebt, fühlen, spirituelle Zusammenhänge erkennen: Hier liegt für mich die innovative Kraft.

Für mich liegt die innovative Kraft darin, statt mit zweckmäßig zurechtgekürzten magisch-esoterischen Phantastereien mit wissenschaftlich-rationaler Herangehensweise zu versuchen, den Dingen und Zusammenhängen auf den Grund zu gehen. Und im höchst eigenen Interesse zu versuchen, die Erde noch möglichst lange als einen für Sauerstoff verstoffwechselnde Lebewesen geeigneten Lebensraum zu erhalten.

…im Stande der Verherrlichung

Der Apostel Paulus bringt es auf den Punkt: Wir sollen als Kinder Gottes die Schöpfung nicht versklaven, sondern befreien. So klingt die frohe Botschaft Gottes.

Wie diese „frohe Botschaft Gottes“ tatsächlich lautet, zeigt ein weiterer Blick in den Kontext, aus dem diese Aussage stammt:

  1. Ich halte nämlich dafür, daß die Leiden der Jetztzeit nicht wert sind, verglichen zu werden mit der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll.
  2. Denn das sehnsüchtige Harren des Geschaffenen wartet auf das Offenbarwerden (der Herrlichkeit) der Söhne Gottes.
  3. Denn der Nichtigkeit ist die ganze Schöpfung unterworfen worden – allerdings nicht freiwillig, sondern um dessen willen, der ihre Unterwerfung bewirkt hat –, jedoch auf die Hoffnung hin,
  4. daß auch sie selbst, die Schöpfung, von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werden wird zur (Teilnahme an der) Freiheit, welche die Kinder Gottes im Stande der Verherrlichung besitzen werden.
    (Quelle: Römer 8, 18-21 MENG)

Erstmal relativiert Paulus hier das Leid von empfindungsfähigen Lebewesen. Und wenn die Schöpfung „von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werden wird“, dann hat sie das – natürlich – der Unterwerfung der „Kinder Gottes“ bzw. dessen Großzügigkeit zu verdanken.

Allerdings geht es hier ja gar nicht um das irdische Diesseits. Eine Befreiung „von der Knechtschaft der Vergänglichkeit“ meint das fiktive Jenseits. Also den Bereich, in den die Einlösung des biblisch-christlichen Heilsversprechens praktischerweise verschoben wurde.

Dieser Bereich ist nun allerdings für die irdische Lebenswirklichkeit völlig irrelevant.

Religion schwächt jede Argumentation

Einmal mehr hat sich die Bezugnahme auf die biblische Mythologie nicht nur als entbehrlich, sondern sogar als kontraproduktiv in Bezug auf den eigentlichen Aufruf von Frau Eichert zu fairem und verantwortungsvollem Umgang mit dem Lebensraum Erde und seinen Mitlebewesen erwiesen.

Vor dem Klimagipfel, der Ende Oktober in Glasgow stattfindet, hat Papst Franziskus junge Klimaaktivisten eingeladen. Er sagte: „Ihr seid nicht die Zukunft, Ihr seid die Gegenwart. Macht Lärm, verschafft Euch Gehör!“ Franziskus dankte ihnen für ihre Ideen, ihre guten Projekte, segnete alle, die „in der Gegenwart die Zukunft bauen“. Jetzt gilt es, unsere Erkenntnisse in die Tat umzusetzen.

Wie soll man einen Mann ernst nehmen können, der ernsthaft vorgibt, den von ihn vertretenen Gott durch Anrufung dazu bewegen zu können, dass dieser seinen ewigen göttlichen Allmachtsplan vielleicht ändert und das irdische Geschehen im Sinne der päpstlichen Segnung verändert?

Und gleich nochmal ist es auch hier ausgerechnet der religiöse Aspekt, mit dem sich jemand unglaubwürdig macht.

Was hilft tatsächlich?

Dazu trägt auch morgen die Verleihung des Deutschen Umweltpreises bei. Elon Musk bekommt diesen Preis noch nicht.

Welchen Impact das Engagement von Elon Musk in Bezug auf die Energiewende oder auch ganz allgemein tatsächlich und in Summe gehabt haben wird, wird sich abschließend nur rückblickend bewerten lassen.

Doch ob preiswürdig oder bescheiden: Jede und jeder kann etwas tun: Bäume pflanzen; weniger Müll produzieren; am Thema dranbleiben, auch wenn es aussichtslos scheint.

Welt shreddern

Mit meinen heutigen Ausführungen habe ich versucht zu zeigen, dass es dazu weder einen absurden Götterglauben, noch die biblische Mythologie und auch keine magisch-esoterisch-spirituelle Wirklichkeitserweiterung braucht.

Das eigene Überleben und das künftiger Generationen sollte ein mehr als überzeugendes Argument sein, das eigene Handeln zu überdenken und natürlich auch entsprechend zu verändern.

Wie viel sinnvoller hätte Frau Eichert ihre Sendezeit nutzen können, wenn sie statt Musk-Bushing und aus dem Kontext gerissenen Bibelframenten noch weitere praktische Tipps verraten hätte, wie Menschen in ihrem eigenen Interesse zu einer faireren und gesünderen Welt beitragen können. Das wäre dann freilich keine Glaubensreklame mehr…

Staunen und freuen, ganz ohne Glauben

Und neu staunen: über die bunten Farben im Herbst, über den Zauber eines Sonnenaufgangs oder über den Fuchs, der durch die Stadt spaziert. Und dem kreativen Geist dahinter zu danken: Gott, wie schön ist Deine – unsere – Welt!

Zum Staunen über und Erfreuen an der Natur bedarf es keiner Annahme eines „kreativen Schöpfergottgeistes.“ Die Natur und alles, was wir heute schon über sie wissen ist um so viel erstaunlicher und faszinierender als jede Gottesvorstellung. Ganz zu schweigen von dem geradezu widerwärtigen Gottesbild, das sich ein halbnomadisches Wüstenvölkchen in der ausgehenden Bronzezeit aus früheren Gottesvorstellungen zusammengebastelt hatte und das heute von Christen als „lieber Gott“ verehrt wird.

Abschied von absurden Glaubensvorstellungen

Und wer tatsächlich noch meint, es sei sinnvoll oder auch nur ansatzweise angebracht, ausgerechnet dem Bibelgott für seine kreative Erschaffung der Welt zu danken, dem sei die Lektüre des Buches Gott ist ein Arschloch – Intelligent Design. Eine Polemikvon Christian Kalwas einmal mehr wärmstens empfohlen.

Und wem der Buchtitel zu polemisch ist, der kann sich ja wenigstens mal zum Beispiel auf evokids.de oder beim Besuch eines Evolutionsweges informieren, wie sich das Leben auf der Erde tatsächlich entwickelt hat. Ganz ohne, dass dafür die Annahme eines kreativen Schöpfergottes erforderlich wäre.

Und schließlich gibts auch noch eine Webseiten-Empfehlung für alle, die an ihrem christlich verzerrten Verhältnis zur irdischen Lebenswirklichkeit eher nichts ändern möchten: Es gibt tatsächlich ein Institut für Zoologische Theologie.

Das war natürlich nur ein Scherz. In Wirklichkeit heißt der Verein Institut für Theologische Zoologie.

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2 Gedanken zu „Wir schreddern die Welt – Das Wort zum Wort zum Sonntag“

  1. Genau, Frau Eichert: Die Kirche braucht Willen zum Haltungswechsel.

    – Warum setzen Sie sich nicht konkret dafür ein, dass sämtliche Akten zum Thema Kindesmissbrauch an die jeweils zuständige Staatsanwaltschaft übergeben werden? Sie kennen doch die dafür verantwortlichen Personen. Zeigen Sie Haltung!

    – Warum setzen Sie sich nicht konkret dafür ein, das Christen endlich einmal von ihren Priestern vermittelt wird, was tatsächlich in diesem fürchterlichen Buch mit Namen „Bibel“ steht? Kleine Ergänzung: In der Geschichte um Hiob geht es um eine Art Wette zwischen dem lieben Gott und Satan, ob letzterer den Hiob so schikanieren kann, dass er seinen Glauben an ersteren verliert. Unter anderem werden dabei die Kinder Hiobs zu Testzwecken umgebracht … „Verbundenheit mit allem was lebt“? Echt jetzt, Frau Eichert? Zeigen Sie doch Haltung, seien Sie ehrlich – geht ganz einfach.

    – Und warum staunen Sie eigentlich nicht darüber, dass Ihr allgütiger, allmächtiger, allwissender Gott es in aller Ruhe geschehen lässt, dass jeden Tag auf dieser „schönen Welt“ tausende Kinder verhungern? Warum muss ein Fuchs herhalten, der durch eine Stadt stromert? Zeigen Sie doch Haltung – auch gegenüber diesem schrecklichen Gott.

    – Und warum fassen Sie nicht einen ganz grundsätzlichen Haltungswechsel für sich selbst ins Auge und übernehmen ein Stück weit Verantwortung für sich selbst? Werden Sie endlich erwachsen!

    Antworten
  2. Danke AWQ und auch Andreas Edmüller für die klaren Worte an Frau Eichert.
    Spirituelle Zusammenhänge „erkennen“ ist doch ein Widerspruch in sich. Gefühl, Intuition- und in diesem Fall sogar noch auf christlicher Grundlage zeigen nicht die richtigen Wege auf, die für eine Änderung der Entscheidungen und Handlungen von Politiker:innen und uns allen führen.
    Dazu braucht es die seltsame Botschaft nicht, nach der ein erfundenes Wesen, das Unterwerfung bewirken kann, um seiner selbst willen die Erde, vielleicht auch das ganze All?, der „Nichtigkeit unterwirft“. Wozu? Um frei für oder zu einer „Verherrlichung“ von wem auch immer zu werden. Diese antiquierten Ausdrücke lassen die Verkündiger:innen wohlweislich weg.
    Rosinenpicken ist eine hinterlistige Masche, vor allem, wenn auch noch neue Rosinen, wie hier „Mitgeschöpfe“ hinzugefügt werden. Leser- und Hörer:innen werden systematisch für dumm verkauft. Das wird aus nahezu allen Beiträge der Sendung „Wort zum Sonntag“ klar. Wie gut, dass es auf diesem Blog aufgedeckt wird!

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