Kommentar zu NACHGEDACHT (19): „Wenn Worte meine Sprache wären“

Lesezeit: ~ 2 Min.

Kommentar zu NACHGEDACHT (19): „Wenn Worte meine Sprache wären“, Originalartikel verfasst von Christina Leinweber, veröffentlicht am 20.05.13 von Osthessennews

[…] Am 50. Tag nach Ostern berichtet die Bibel, dass sich Menschen aus den verschiedensten Gegenden und trotz verschiedensten Muttersprachen wundersam miteinander verständigen können. Allein aus einem Grund: sie alle bekamen den Hl. Geist, dieser verband sie und es gab keine Sprachbarriere mehr. […]*

Immerhin räumt die Autorin ein, dass es sich bei dieser Geschichte nur um einen biblischen Bericht handelt. Was auch immer hier, wenn überhaupt, tatsächlich stattgefunden haben mag: Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass auch hier keine Geister ihre geheimnisvollen Finger im Spiel hatten – weder Hl., noch Unhl..

Wenn man sich die Entstehung der biblischen Texte und deren Inhalte näher betrachtet, dann wird man schnell feststellen, dass diese Geschichten nach unserem heutigen Wissen ungefähr so glaubhaft und bedeutsam sind wie die Märchen von Frau Holle oder vom Gestiefelten Kater (wobei bei diesen zumindest die Urheber bekannt sind).

Besonders alle Erzählungen, die irgendwelche übernatürlichen Begebenheiten zum Inhalt haben, können nach heutigem Wissensstand getrost als Märchen bezeichnet werden. Der Einwand, dass die Bibel ja den Menchen von Gott geoffenbart wurde, ist ebenfalls irrelevant, solange es keinen seriösen Beleg für die Existenz wenigstens eines Gottes gibt: Alles, was in der Bibel steht, ist ausnahmslos menschlicher Phantasie entsprungen.

Wie oft wünschen wir uns das? Verstanden werden.

Wenn es uns ein Anliegen ist, von jemandem verstanden zu werden, dann liegt es an uns, so zu kommunizieren, dass wir verstanden werden. Wenn wir nicht sicher sind, können wir nachfragen. Allerdings können wir nicht erwarten, dass jemand, nur weil er uns verstanden hat, auch automatisch Verständnis für unsere Meinung hat.

[…] Wie oft hätte ich gerne den Sendemast ausgeschaltet, damit eine unbedachte Nachricht nie beim Empfänger landet.

Gerade wenn man eine Nachricht per Handy verschickt, hat man doch die Möglichkeit, vor dem Abschicken nochmal kurz zu überlegen, ob man diese Nachricht wirklich abschicken möchte. Durch den regelmäßigen Umgang mit diesen Kommunikationsmitteln sollte man im Lauf der Zeit auch gelernt haben, dass eine abgeschickte Nachricht nun mal abgeschickt ist.

Und einmal mehr ist anzumerken, dass es immer wieder erschreckend, aber auch geradezu lachhaft ist, wenn Menschen, die einerseits ausgiebig Gebrauch von zum Beispiel modernen Kommunikationstechniken machen, andererseits an einem naiven Kinderglauben festhalten und ihren erdachten überirdischen Wesen eine aktive Einmischung ins Weltgeschehen zuschreiben. Der Umgang mit der modernen Technologie erfordert eine gewisse Reife. Dank der Wissenschaft fliegen Menschen auf den Mond, dank Religion in Hochhäuser.

Ehrlich gesagt finde ich es schöner, zu telefonieren, denn dabei höre ich mein Gegenüber und kann viel besser einschätzen, was ich sagen kann. […] außerdem muss man nicht auf eine Antwort warten.

Es kann durchaus auch von Vorteil sein, wenn man Zeit für eine Antwort hat. Anders als in einem direkten Gespräch, in dem man ja immer direkt antworten muss, kann man sich bei einer schriftlichen Kommunikation erst nochmal ein, zwei Gedanken machen, bevor man antwortet. Zur Verdeutlichung von Emotionen hat sich in der Kommunikation via Chat oder Messenger die Verwendung von Emoticons als hilfreich erwiesen.

Es gibt noch etwas, was Worte bedeutungsvoller und authentischer macht: Sie entfalten erst ihre Kraft, wenn sie auch zu Taten werden.

Noch bedeutungsvoller und authentischer werden Worte, wenn sie sich an der natürlichen Wirklichkeit orientieren und keine übernatürlichen Fiktionen als wahre Tatsachen behaupten, wie das bei religiös indoktrinierten Menschen leider häufig der Fall ist.

*Das Online-Portal Osthessennews fordert jede Woche unter der Rubrik „NACHGEDACHT“ mit „liberal-theologischen“ Gedanken zum Nachdenken auf. Alle als Zitat gekennzeichnete Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Original-Artikel von Christina Leinweber.

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