Kommentar zu NACHGEDACHT (57) Wollen Sie immer die Wahrheit wissen?

Lesezeit: ~ 3 Min.

Kommentar zu NACHGEDACHT (57) Wollen Sie immer die Wahrheit wissen?, Originalartikel verfasst von Christina Leinweber, veröffentlicht am 02.02.14 von Osthessennews

[,,,] Ich denke, dass die Unwissenheit von der Wahrheit übertrumpft wird.

Das kommt darauf an, von welcher „Wahrheit“ wir hier reden. Wenn mit „Wahrheit“ das gemeint ist, was sich an unserer natürlichen Wirklichkeit orientiert, dann stimme ich uneingeschränkt zu. Religionen zwingen Menschen ja dazu, dass sie Dinge wider jede Vernunft und gegen jedes bessere Wissen glauben müssen. Diese absichtlich vorgeschriebene Unwissenheit wird tatsächlich von der Wahrheit, die sich an unserer Realität orientiert, übertrumpft. Und schon allein deshalb haben Religionen schon längst ausgedient.

Wir sollten wissen, woran wir sind. Wir sollten auch einmal der Wahrheit in die Augen schauen. Auch einmal schonungslos.*

Ganz genau so sehe ich das auch! Es mag gläubigen Menschen sicher zunächst „schonungslos“ erscheinen, wenn ihr ganzes erdachtes (oder indoktriniertes) religiöses Kartenhaus in sich zusammenfällt, sobald man anfängt, diese „Wahrheit“ auch nur mal oberflächlich kritisch zu hinterfragen.

Trotzdem ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Ent-Zauberung, diese Ent-Täuschung, diese Rückkehr ins reale Leben der wichtigste Schritt im Leben eines religiösen Menschen ist. Religiöse Gedanken haben ein so negativen Einfluss auf Menschen (und auch auf die ganze Menschheit), dass Schonung hier sicher nicht angebracht ist.

Auch wenn wird die ganze Wahrheit wohl nie erfahren können, aber selbst ihr möglicher Teil ist immer noch besser, als unwissend daher zu laufen. *

Auch dieser Erkenntnis stimme ich uneingeschränkt zu. Die Wahrheit, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert, ist wesentlich „wahrer“ als jede angebliche „Wahrheit“, die Illusionen und Fiktionen als real existent voraussetzen. Es scheint gerade so, als stünden Sie am Beginn Ihrer Säkularisierung!?

Dies ist fast wie blind oder ständig getäuscht ein Leben zu führen. *

Besser könnte ich den Zustand, in dem sich religiöse Menschen aus meiner Sicht befinden, nicht beschreiben. Wikipedia formuliert es wie folgt:

  • […] Der Wahn ist eine die Lebensführung behindernde Überzeugung, an welcher der Patient trotz der Unvereinbarkeit mit der objektiv nachprüfbaren Realität unbeirrt festhält. Dies kann eine Störung der Urteilsfähigkeit zur Folge haben. […](Quelle: Wikipedia)

Deshalb spreche ich von Glaubenswahn oder auch Gotteswahn.

Vielleicht ist es leichter, nicht alles zu wissen und besonders, nicht alles zu fragen.*

Diese Verhaltensweise ist die einzige Möglichkeit, wie religiöse Menschen das Dilemma zwischen Vernunft und der Sehnsucht nach einer religiösen Wirklichkeit „bewältigen“ können: Durch konsequentes Ignorieren der Wirklichkeit. Das erklärt auch den blutigen Widerstand der Kirche gegen die Wissenschaft, zumindest gegen die Wissenschaft, die nicht das gewünschte Weltbild bestätigte.

Denn wie August von Kotzebue schon sagte: „Die Wahrheit ist eine widerliche Arznei; man bleibt lieber krank, ehe man sich entschliesst, sie einzunehmen.“ *

Dieses Zitat beschreibt treffend einen der Gründe, warum es auch heute noch Menschen gibt, die lieber an einen fiktiven Gott glauben als sich mit der realen Wirklichkeit auseinanderzusetzen.

Dass Menschen die Wahrheit als „widerliche Arznei“ wahrnehmen, ist ein Verdienst der Religionen, die genau dieses Bild über hunderte von Jahren in den Köpfen ihrer An- (bzw. Ab-)hängigen verankert haben. Aus meiner Sicht ist die Wahrheit (die sich an der natürlichen Wirklichkeit orientiert) eben keine widerliche Arznei – widerlich ist die Krankheit, sie gilt es zu überwinden.

Schön an diesem Zitat ist: In Unwissenheit zu leben wird als krank beschrieben, so sehe ich das auch. *

Ich auch. Stichwort Gotteswahn.

Also: Lieber wissen und danach handeln können als getäuscht die falschen Wege beschreiten, oder?! *

JAAAAA!!!!! Am besten jetzt sofort mit dem Wissen anfangen, jeder Tag zählt und es ist nie zu spät! Wer mehr weiß, muss weniger glauben! Wegweiser vom religiösen Holzweg ins reale Leben und viel wissenswertes Wissen gibts in unseren Buchtipps.**

*Unter der Rubrik „NACHGEDACHT“ fordert Osthessennews jede Woche zum Nachdenken auf. Die als Zitat gekennzeichneten Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Original-Artikel von Christina Leinweber.

**Wir haben keinen materiellen Nutzen von Verlinkungen, eingebetteten Inhalten oder von Buchtipps.

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