Leserbrief zu: „Schöne Bilder in leere Schaufenster“, Originalartikel verfasst von Dieter Britz, veröffentlicht am 8.3.2016 von der Mainpost
Mit einer fast halbseitigen Fotomontage wollte der Autor Dieter Britz demonstrieren, wie ein leeres Schaufenster mit einem großflächigen Foto seiner Meinung nach verschönert werden könnte. Ich frage mich, warum der Autor ausgerechnet dieses Bild gewählt hat.
Es zeigt die Todesfolterungsszene, die auf dem Kreuzberg beinahe in Originalgröße und sehr detailliert drei sterbende Männer darstellt, die an Kreuze genagelt bzw. gebunden sind. Auf Menschen ohne christlich-religiöse Indoktrination wirkt diese Darstellung keineswegs schön, sondern höchst verstörend.
Aber auch die christliche Interpretation dieser Kreuzigung ist, objektiv betrachtet, alles andere als „schön“: Ein Gott, für dessen Existenz es bis heute keinen einzigen seriösen Beweis gibt, hat die denkbar grausamste Hinrichtung eines Menschen, zu dem er eine Vater-Kind-Beziehung hat, nicht nur toleriert, sondern sogar veranlasst.
Dieses Menschenopfer des eigenen Sohnes war angeblich erforderlich, damit dieser Gott allen Menschen ihre Sünden erlassen konnte, um so den Menschen seine Liebe zu beweisen. Je nach Konfession gibt es verschiedene Abwandlungen dieser Geschichte, trotzdem ändert sich nichts daran, dass eine Kreuzigung grundsätzlich absolut nichts mit „schön“ zu tun hat.
Weitere Gedanken zu diesem Thema: www.awq.de/go/kreuz
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