Kommentar zu: Dem Regen getrotzt, 40 Jahre Fatima-Grotte: Besonderes Pfarrfest in Lütter

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Kommentar zu: Dem Regen getrotzt, 40 Jahre Fatima-Grotte: Besonderes Pfarrfest in Lütter, Originalartikel veröffentlicht am 14.06.16 von Osthessennews, Verfasser nicht genannt

Wegen des schlechten Wetters war das Hochamt kurzerhand von der bereits aufwendig vorbereiteten und geschmückten Grotte in die Kirche verlegt worden.*

Ein Zeichen? Nein. Natürlich nicht. Bleiben als Scheinbegründungen für göttliches Wirken noch die Unergründlichkeit der göttlichen Wege oder die Vorstellung, es handle sich dabei um eine Prüfung Gottes.

„Wer sich Maria ins Dorf holt, bekommt es mit Jesus zu tun“, sagte Diakon Professor Dr. Rupert Scheule. Maria sei ein einziger Verweis auf Christus. Es sei an uns darauf zu achten, daß unser Verhältnis zu Maria den Blick auf Christus freigibt. „Was er euch sagt, das tut.

Und das muss dann aber auch reichen, Gottesmutter hin oder her – Frau bleibt Frau und die hat gefälligst nicht im Weg zu stehen. Maria darf vielleicht gerade noch „ein einziger Verweis auf Christus“ sein, aber keinesfalls mehr. Sie selbst darf natürlich niemals den Blick auf ihren „Sohn“ verdecken. Dieses geringschätzende Frauenbild ist fest im Christentum verankert und biblisch vielfach und unmissverständlich belegt: Wie sich der Mann Jesus unterzuordnen hat, hat sich die Frau dem Mann unterzuordnen. Damit sie überhaupt eine besondere Rolle spielen darf, wurde ihre angebliche „Himmelfahrt“ erst vor wenigen Jahren schnell noch als Dogma und damit als unumstößliche Wahrheit festgelegt.

Und, so Diakon Scheule weiter:„Lassen Sie uns die sein, die genauer hinschauen. Denen kein Lächeln entgeht. Und erst recht keine Träne.“ Denn früher oder später werden wir an unseren Grenzen dem Herrn unseres Heils begegnen. Es gebe keine bessere Aussicht.

Wenn Herr Diakon Professor Dr. Rupert Scheule seine Zuhörer wirklich dazu auffordern würde, tatsächlich die zu sein, die genauer hinschauen, dann würde er seiner Arbeitgeberin und damit auch sich wahrlich keinen Gefallen tun.

Wer nämlich wirklich auch nur einmal kurz genauer hinschaut, muss unweigerlich erkennen, dass er, nach allem, was wir heute wissen, an seinen Grenzen (oder sonstwo) eben keinem Herrn unseres Heils begegnen wird.

Dieser Heilsherr ist bis zum Beweis des Gegenteils nichts weiter als eine rein menschliche Fiktion, ein Hirngespinst, eine Illusion, bestenfalls vielleicht noch ein naives Wunschbild, eine kindliche Hoffnung. In der realen, natürlichen Wirklichkeit ist dieser Herr des Heils jedenfalls noch niemals auch nur wenigstens einmal seriös belegbar irgendwie in Erscheinung getreten. Dieses Schicksal teilt er mit den vielen tausend anderen überirdischen Göttern, Geistern, Gottessöhnen und -müttern, die sich die Menschheit bisher schon ausgedacht hat.

Unkritische oder naive Menschen könnten auf diese Geschichte hereinfallen und nicht merken, dass es selbstverständlich eine bessere Aussicht gibt als eine, die mit erfundenen Göttern zugestellt wurde. Nicht, weil angeblich irgendwann im Jenseits eine göttliche Belohnung („Heil“) oder Bestrafung droht, sondern weil es um den Mitmenschen und dessen rein menschliche Bedürfnisse geht, ist es wichtig, genau hinzuschauen.

Für eine moderne Ethik, ein faires und respektvolles Miteinander braucht es heute keine zweifelhaften religiösen Moralismen aus dem Vormittelalter mehr. Fiktive Götter haben längst ausgedient und so ist es höchste Zeit, dass auch der (zudem noch höchst unsympathische) jüdisch-christliche Provinz-Wüstengott aus der Bronzezeit seinen unrühmlichen Platz in der Halle für nicht mehr benötigte Götter einnimmt.

*Die als Zitat gekennzeichneten Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten Originalartikel.

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