München, 22.7.16

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München 22.7.2016
München 22.7.2016

Tödliche Schüsse in München, unklare Lage, Dauerberichterstattung. Das Bistum Trier postet auf Facebook eine Kerze und gibt bekannt, dass man für die Opfer, ihre Familien, ihre Freunde betet und für die Einsatzkräfte vor Ort. Und für alle Menschen, die in Angst sind. Und für den oder die Täter – um Umkehr.

Mit anderen Worten: Man instrumentalisiert reale Todesopfer zur Rechtfertigung eines erfundenen Gottes.

7 Fragen an alle, die für München beten

  1. Warum habt ihr nicht schon vorher gebetet?
  2. Was muss geschehen, dass ihr endlich begreift, dass euer Gott entweder unfähig, untätig, sadistisch oder nicht existent ist?
  3. Was muss geschehen, dass ihr endlich begreift, dass kein Gott Gebete erhört? Dass das, was geschieht, nicht auf das Wirken von überirdischen Phantasiewesen zurückzuführen ist?
  4. Was muss geschehen, dass ihr endlich begreift, dass es völlig widersinnig ist, einen angeblich allmächtigen, allgegenwärtigen Gott um irgendetwas zu bitten?
  5. Was muss geschehen, dass ihr endlich begreift, dass die Fantasiewesen eurer erfundenen Scheinwirklichkeit nichts mit der realen Wirklichkeit zu tun haben?
  6. Was muss geschehen, dass ihr endlich begreift, dass Religionen Menschen dazu bringen, andere Menschen im vermeintlichen Auftrag ihres Gottes zu töten?
  7. Was muss geschehen, dass ihr endlich begreift, dass es für einen erwachsenen, eigentlich ansonsten aufgeklärten Menschen klaren Verstandes im 21. Jahrhundert eine Schande ist, realen Problemen mit einem heuchlerischen Selbstbetrug wie einem Gebet zu einem Phantasiewesen zu begegnen?

Beten für München: Heuchlerischer Selbstbetrug

Ob auch die heutigen Taten in München einen direkten oder indirekten Bezug zu Religion haben, ist derzeit noch unklar. Fest steht, dass auch diesmal kein Gott auch nur eines der Gebete erhören und daraufhin seinen göttlichen Allmachtsplan ändern wird. Und fest steht auch, dass schon kurz nach dem Anschlag Vertreter eines bestimmten Götterwesens die Tat in den sozialen Netzwerken feierten und als Erfolg für die Verbreitung ihrer Ideologie verbuchten.

Es ist verständlich und nur natürlich, dass es Menschen ein Bedürfnis ist, ihre Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen. Das hier ist die reale Welt. Hier gibt es keine Götter und Geister, die eingreifen, wenn man sie um etwas bittet. Diese arrogante Vorstellung stammt aus der Bronzezeit. Heute ist der 22. Juli 2016.

Denkt an die Menschen. Drückt eure Anteilnahme aus, wenn es euch ein Bedürfnis ist. Und überwindet endlich eure religiösen Wahngedanken!

Wenn ihr tatsächlich etwas bewirken wollt, müsst ihr etwas tun, was tatsächlich etwas bewirkt! Unterstützt Hilfsorganisationen, erkundigt euch über Hintergründe, schärft euren Verstand, denkt klar, handelt verantwortungsbewusst!

Und überwindet endlich eure religiösen Wahngedanken!

Update: Bistum Osnabrück

Auch das Bistum Osnabrück nutzte die Gelegenheit, ihr #prayformunich-Statement zu verkünden. Hier bat man jedoch nicht den Allmächtigen um seinen Beistand, sondern die „Heilige Gottesmutter, Schutzheilige Bayerns“, dass sie ihrerseits für die Opfer von München bitten möge.

Zum vollständigen Realitätsverlust kommt hier also noch Partikularismus dazu. Wir schreiben das Jahr 2016.

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