Der Alptraum ist noch nicht vorbei – Das Wort zum Wort zum Sonntag

Lesezeit: ~ 8 Min.

Der Alptraum ist noch nicht vorbei – Das Wort zum Wort zum Sonntag gesprochen von Lissy Eichert (kath.), veröffentlicht am 14.09.2018 von ARD/daserste.de

Es ist eine Zahl, die schockiert: Fast 4000 Kinder und Jugendliche wurden seit 1946 von katholischen Priestern in Deutschland sexuell missbraucht. […] Umso dramatischer, dass der Missbrauch womöglich weiter andauern soll. Jetzt. In Deutschland. Deshalb ist es so wichtig, dass wir die Augen nicht verschließen oder aus Scham in den Boden versinken. Der Alptraum ist vielleicht noch nicht vorbei.*

AlptraumZum Missbrauchskandal der katholischen Kirche habe ich bereits diesen Beitrag verfasst. Deshalb hier nur die Ergänzung: Nicht nur die in der Studie erfassten Opfer in Deutschland sind betroffen. Sondern Menschen weltweit.

Und nein: Der Alptraum scheint noch nicht vorbei zu sein. Stellt sich nur die Frage, ob Frau Eichert damit ihren eigenen Alptraum bzw. den Alptraum ihrer katholischen Kirche meint. Oder den der Missbrauchsopfer.

Der moralische Anspruch der Kirche

Sexueller Missbrauch ist ein gesellschaftliches Problem. Stimmt. Besonders bitter stößt mir aber auf, dass meine katholische Kirche einer konsequenten Aufarbeitung manchen Stein in den Weg gelegt hat. So ist verlorenes Vertrauen nicht zurück zu gewinnen. Für die Kirche mit ihrem hohen moralischen Anspruch und der praktisch gelebten Doppelmoral ist es eine doppelte Katastrophe.

MoralWenn man im letzten Satz das „Für“ und das „es“ streicht, wäre die Aussage noch treffender. Denn der „hohe moralische Anspruch“ der Kirche ist eine Legende, von der die Kirche bis heute profitiert.

Warum das Christentum in Wirklichkeit moralisch orientierungslos ist, erklärt Andreas Edmüller in seinem Buch „Die Legende von der christlichen Moral.

Der eigentliche Alptraum betrifft nicht die Kirche. Sondern die Missbrauchsopfer.

Der evangelische Alptraum

Umkehr und Erneuerung, ja Buße, sind geboten. Das wird nicht ohne Konflikte gehen.

Meiner Einschätzung zufolge wird es eine Erneuerung der katholischen Kirche nicht nur nicht ohne Konflikte geben. Sondern gar nicht. Schon gar nicht in absehbarer Zeit.

Die katholische Kirche wird kaum den gleichen Fehler begehen wie die evangelische Fraktion, die sich durch Aufgabe bzw. Aufweichung ihrer Grundsätze in die Beliebigkeit manövriert hat. Und die so immer weiter in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Abgesehen natürlich von dem Rest, der sich in den fundamentalistischen Splitter- bzw. Spinnergruppen radikalisiert hat.

Warum sich die katholische Kirche so schnell nicht ändern wird, erklärte Richard David Precht in diesem Beitrag.

Umkehr – aber wohin?

Frag mich nochmal...Frau Eichert, zu welchem Stand sollte, könnte die katholische Kirche denn Ihrer Meinung nach umkehren? Was bleibt denn von dem, was die katholische Kirche ausmacht noch übrig, wenn sie sich erneuern würde?

Das eigentliche Elend, der eigentliche Alptraum Ihrer Glaubenslehre ist viel grundlegender und tiefliegender als zum Beispiel das unmenschliche Sexverbot für Priester:

Ihr Glaube basiert auf einem absurden Belohnungs-Bestrafungskonzept, das wiederum auf ebenso absurden Prämissen beruht (Gott, Auferstehung, postmortale Ewigkeit…). Wohin wollen Sie denn da umkehren?

Kirche von unten erneuern: Naive Vorstellung

Dass die katholische Kirche von sich aus auch nur einen Millimeter von ihren Grundsätzen und Strukturen abweicht, solange es sich noch irgendwie vermeiden lässt, halte ich für illusorisch.

Noch illusorischer, ja geradezu naiv schätze ich die Vorstellung ein, die katholische Kirche könne von ihren Kunden, also quasi „von unten her“ positiv verändert werden.

Natürlich gibt es viele Gläubige, die Gutes tun und die sich fair verhalten. Nur wird das nichts an den Strukturen der katholischen Kirche ändern.

Schaut man sich zum Beispiel die geschichtlichen Hintergründe des Zölibats an, so wird klar, warum die katholische Kirche solange daran festhalten wird wie irgend möglich.

Die katholische Kirche ist kein Menschenrechtsverein. Sondern ein Milliardenkonzern unter dem arg abgewetzten und löchrigen Deckmäntelchen der Barmherzigkeit.

Und ist statt einer nebulösen „Buße“ nicht vielmehr ein ordentliches Gerichtsverfahren vor einem richtigen Gericht (also so mit Staatsanwalt und der Tat angemessenen Konsequenzen nach dem Strafgesetz etc. statt eingebildeter Gewissenserleichterung durch Beichte und Buße etc.) geboten? Wie bei allen anderen Missbrauchsfällen auch?

Das überzogene Machtgehabe geweihter Männer

Papst Franziskus ist das beste Beispiel dafür: Auf wie viele Widerstände trifft der Mann, weil er den Klerikalismus, das überzogene Machtgehabe geweihter Männer, öffentlich anprangert.

Papst Franziskus ist Chef einer undurchsichtigen, undemokratischen, patriarchialischen theokratischen Wahlmonarchie. Daran wird er, wie gerade schon kurz angedeutet, kaum etwas grundsätzlich ändern wollen und können. Der Betrieb läuft nämlich wie geschmiert.

Und somit wird der katholische Milliardenkonzern vermutlich auch in Zukunft wie bisher auf einer Hierarchie „geweihter“ Männer basieren.

Männer, die ihr Machtgehabe wahrscheinlich als besonders gottgefällig bezeichnen würden. Aber sicher niemals als überzogen.

Papst: Teufel schuld an der Aufdeckung

Papst: Satan ist schuld an der Aufdeckung klerikaler VerbrechenA propos Papst Franziskus: Der hat jetzt mitgeteilt, wen er für die Aufdeckung (!) der Verbrechen seiner Angestellten verantwortlich macht: Den Satan. Also nicht etwa für die Verbrechen. Sondern für deren Aufdeckung.

Die Grenze zwischen religiöser Spinnerei und ekklesiogenem Wahn ist fließend:

  • Papst Franziskus hat versucht, den aktuellen Missbrauchsskandal biblisch zu deuten. Es scheine so, dass „in diesen Zeiten“ der „Große Ankläger gegen die Bischöfe losgezogen“ sei. Er wolle „die Sünden aufdecken, damit sie jeder sehen kann, aber vor allem um das Volk mit Skandalen zu schockieren“, sagte der Papst in einer Predigt im kleinen Kreis am Dienstagmorgen im Vatikan. (Quelle: katholisch.de: Satan deckt die Sünden der Bischöfe auf, 11.9.2018)

Man stelle sich vor, ein Straftäter, der nicht als der Stellvertreter Gottes auf Erden angesehen wird, würde so vor Gericht argumentieren…

Was will, was kann man von jemandem erwarten, der in einer Gedankenwelt lebt, die so hoffnungslos weit entfernt ist von jeglicher irdischen Realität? Kurz gesagt: Nix.

Gerade hat der Papst 40.000 Kreuze an Menschen verteilen lassen. Wenn das nicht hilft gegen den Teufel, dann muss vielleicht doch noch mal das Kaschperle mit der Kasperklatsche ran…

…aber unser Glaube ist trotzdem gut!

Nach ihrem Offenbarungseid klerikaler Fehlbarkeit muss Frau Eichert freilich noch eine Rechtfertigung des christlichen Glaubens nachliefern:

Auch Jesus von Nazaret hatte die meisten Auseinandersetzungen mit dem religiösen Establishment seiner Zeit. Auch damals ging es um die Frage: Wer hat die Macht? Für die religiöse Obrigkeit war Jesus eine Bedrohung. Seine Lehre kam gut an beim Volk. Bestimmt auch deshalb, weil er selbst frei war von Eitelkeiten und Machtgier. In der Heiligen Schrift heißt es: „Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch soll es nicht so sein.“ (Mt 20, 25f)

Es ist mehr als fraglich, inwieweit die religiöse Obrigkeit in Jesus tatsächlich eine Bedrohung sah, wie es Christen so gerne darstellen. Vermutlich war ihnen der aufrührerische Endzeitsektenprediger irgendwo am Rande des Imperiums einfach nur lästig. Historisch, also außerbiblisch lässt sich eine solche Bedrohung jedenfalls nicht rekonstruieren.

Jesus war frei von Eitelkeiten und Machtgier?

  • [Jesus sagt:] Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert. (Mt 10, 37-38 EU)
  • Er [Jesus, Anm. von mir] antwortete: Der den guten Samen sät, ist der Menschensohn [also Jesus selbst, Anm. von mir]; der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Kinder des Reiches; das Unkraut sind die Kinder des Bösen; der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die Schnitter sind die Engel. Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch bei dem Ende der Welt sein: Der Menschensohn wird seine Engel aussenden und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gesetzloses getan haben, und werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. (Mt 13,37-42 EU)
  • [Jesus sagt:] Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben erben. (Mt 19,29 EU)
  • [Jesus sagt:] Doch meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde – bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder! (Lk 19,27 EU)

Einmal mehr prallt hier die romantisch-idealisierte Jesus-Wunschvorstellung von Frau Eichert mit den Aussagen der biblisch-christlichen Mythologie zusammen, die Christen gerne unter den Teppich kehren.

Solange man selbt keine Macht hat, lässt sich der Machtmissbrauch Anderer besonders leicht anprangern. Die gesamte Zeit, in der die Kirche dann die Macht dazu hatte, war auch geprägt von klerikalem Machtmissbrauch. In allen nur erdenklichen Ausprägungen. Ein Alptraum der Menschheitsgeschichte.

Erst, seit die Kirche durch Aufklärung und Säkularisierung weitgehend entmachtet worden war, wurde es für die Kirche schwierig, zum Beispiel ganze Völker zu unterdrücken.

Klerikaler Missbrauch – bis heute

Übrig blieben die eigenen Mitglieder, die noch bereit waren und es bis heute sind, sich von der Kirche bis ins Schlafzimmer hinein in ihrer persönlichen Freiheit einschränken zu lassen. Und Kinder, die sich nicht gegen den Missbrauch wehren können.

„Bei euch“, also bei uns, soll es anders zugehen.

Was haben die Menschen, die Frau Eichert mit „uns“ bezeichnet mit den Menschen zu tun, die der bibische Romanheld Jesus angesprochen hatte? Sein Publikum bestand aus Anhängern einer jüdischen Endzeitsekte vor rund 2000 Jahren. Und nicht aus Katholiken im 21. Jahrhundert.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit christliche Zeitgenossen Aufforderungen und Aussagen in biblischen Mythen und Legenden auf sich beziehen. Also natürlich nicht alle Aussagen. Sondern nur die, die ihnen gerade in den Kram passen.

Betroffene müssen mit an den Tisch – und Täter vor Gericht

Darum sollte Papst Franziskus zum Kinderschutzgipfel im Februar nicht nur Bischöfe einladen: Betroffene müssen mit an den Tisch.

Frau Eichert, wie stellen Sie sich das konkret vor? Dass sich von Priestern missbrauchte Kinder mit den Bischöfen zusammensetzen und mal ein bisschen erzählen, was ihnen angetan wurde? Wie wärs stattdessen mit: Bischöfe müssen vor Gericht, in (Untersuchungs-)haft?

Beim allerersten Konzil, damals in Jerusalem, waren auch alle dabei – die Apostel, Frauen und Männer, die ganze Gemeinde. Gemeinsam haben sie beraten und dann Beschlüsse gefasst. (vgl. Apg 15,22).

Frauen sollen in den Versammlungen schweigen

Von Frauen ist in der zitierten Bibelstelle keine Rede. Und selbst wenn mit „die ganze Gemeinde“ auch Frauen gemeint sein sollten, so hatten diese nichts zu melden:

  • Wie es in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist, sollen die Frauen in den Versammlungen schweigen; es ist ihnen nicht gestattet zu reden: Sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. Wenn sie etwas lernen wollen, dann sollen sie zu Hause ihre Männer fragen; denn es gehört sich nicht für eine Frau, in der Versammlung zu reden. (1. Kor 14,33-35 EU)

Frau Eichert, wenn Ihre Bibelstelle mit der Warnung vor Machtmissbrauch gelten soll, gilt dann auch diese Stelle, die es Frauen verbietet, öffentlich zu sprechen? Wenn nein: Warum nicht? Und wenn ja: Warum treten Sie dann im Fernsehen auf? Ausgerechnet Demokratie werden Sie mit der Bibel kaum glaubhaft darstellen können.

Mitspracherecht nicht erwünscht

Warum sollte das heute nicht möglich sein? Es ist höchste Zeit, etwa Fragen der Zulassungsbedingungen für das Priestertum gemeinsam mit dem Volk Gottes zu besprechen und zu entscheiden. Mitsprache auch in Fragen der Sexualmoral und des Zölibats.

Ganz einfach: Weil die katholische Kirche eine von Grund auf undemokratische Vereinigung ist. So paradox es klingen mag: Gerade ihre weltfremden Ansichten und abstrusen Vorschriften sind es, die die katholische Kirche unterscheidbar machen. Würde sie sie aufgeben, würde das sehr vermutlich ihr Ende bedeuten.

Frau Eichert, wenn Sie sich (auch noch als Frau, s. o.) Mitspracherecht und Einfluss wünschen, dann sollten Sie sich möglicherweise besser mal nach einer anderen Glaubensgemeinschaft umsehen. Oder das mit dem Glauben gleich ganz bleiben lassen. Und sich stattdessen dort engagieren, wo Frauen und Männer gleich behandelt werden.

Der Heilige Geist und wir haben beschlossen…

Dann würde Ihnen vielleicht auch auffallen, wie grotesk absurd und maßlos überheblich Sätze wie diese sind, wenn man sie ohne religiöse Vernebelung liest:

Im Bericht über das erste Apostelkonzil heißt es: „Der Heilige Geist und wir haben beschlossen“ (Apg 15,28). Den Geist Gottes zu Wort kommen lassen. Ich wünsche mir, dass in meiner Kirche, in ihren Gremien und an der Basis in den Gemeinden, der Heilige Geist auch heute noch Stimmrecht hat…

Ja, was hatten sie denn beschlossen, der „Heilige Geist“ und die, die sich diesen Geist eingebildet hatten?

  • Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge:
    Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden. Wenn ihr euch davor hütet, handelt ihr richtig. Lebt wohl! (Apg 15, 28-29 EU)

Den Geist Gottes zu Wort kommen lassen, damit der Leute dazu verdonnert, keine Blutwurst zu essen. Klingt plausibel. Der allmächtige Schöpfer des Universums weiß halt, worauf es ankommt.

Letzte Hoffnung: Heiliger Geist

Menschen, die vorgeben zu wissen, was ein Geist beschlossen hat, geben vor, Dinge zu wissen, die sie nicht wissen können. Wer behauptet, etwas über Geisterbeschlüsse zu wissen, lügt. Und mit angeblichen Beschlüssen von Geistern lässt sich sowieso nicht sinnvoll argumentieren.

Mit dem angeblichen „Geist Gottes“ haben Menschen schon praktisch jedes beliebige Verhalten göttlich legitimiert. Von Nächstenliebe bis Völkermord.

Und bis heute hat noch kein einziger Geist und/oder Gott jemals widersprochen. Egal, was sich Menschen schon alles in ihrem Sinne ausgedacht hatten.

Willkommen in der Wirklichkeit

Statt sich auf eingebildete Rückendeckung aus einer religiös-mythologisch erweiterten Scheinwirklichkeit zu berufen, sind Menschen dazu aufgerufen, selbst und eigenverantwortlich zu denken und zu handeln. Und zwar möglichst in Übereinstimmung mit der irdischen natürlichen Wirklichkeit.

Besonders dann, wenn es nicht nur um harmlose religiöse Privatspinnereien geht. Sondern um das echte Schicksal von echten Menschen.

Wir verfügen längst über Werte, Gesetze und ethische Standards, die als Grundlage für das Zusammenleben in offenen und freien Gesellschaften dienen können.

Die größtenteils kruden und vor allem völlig beliebig auslegbaren Moralvorstellungen eines primitiven Hirtenvolkes aus der Bronzezeit und aus dem (Vor-)mittelalter sind dafür unbrauchbar. Geister haben kein Stimmrecht.

*Die als Zitat gekennzeichneten Abschnitte stammen aus dem eingangs genannten und verlinkten „Wort zum Sonntag“-Beitrag „Der Alptraum ist noch nicht vorbei“.

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5 Gedanken zu „Der Alptraum ist noch nicht vorbei – Das Wort zum Wort zum Sonntag“

  1. Frau Eichert ist ein Musterbeispiel für die fleischgewordene moralische Beliebigkeit des Christentums. Ihre Ausführungen sind der typische Mix aus emotionaler Hilflosigkeit, völliger moralischer Orientierungslosigkeit und pseudo-intellektueller Banalität. Wer einen heiligen Geist anrufen muss, um herauszufinden, wie mit Macht- und Kindesmissbrauch umzugehen ist ……..

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  2. Die übliche Immunisierungsstrategie: Die Probleme der Kirchen werden offenbar gelöst, indem man noch inbrünstiger glaubt und betet. Jetzt erst recht! Alle gemeinsam! Mit den Bischöfen! Und dem Heiligen Geist! Jehova!

    Dass der seit zweitausend Jahren eingeschlagene Weg womöglich ein Irrweg sein könnte, wird gar nicht erst erwogen.

    „Umkehr“ bedeutet plötzlich so viel wie: Wir machen das Gleiche wie zuvor, nur stärker. Auch das ist eine typische Immunisierungsstrategie — das Umdefinieren von Begriffen, die danach alle in die gleiche Richtung weisen. Wie man es dreht und wendet, am Ende kommt „mehr Glauben“ heraus. Aus „Umkehr“ wird „weiter so“.

    Übrigens empfinde ich das Ergebnis dieser „Studie“ als zweifelhaft. Dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit genügt sie auf keinen Fall. Um wissenschaftlich zu sein, müssten die Originaldaten öffentlich und überprüfbar sein. Das ist ein nicht verhandelbares Minimal-Prinzip der Wissenschaft. Aber die Daten sind geheim. Selbst die Wissenschaftler haben sie nie gesehen. Im Grunde haben die Wissenschaftler aus dem Kaffeesatz gelesen, der ihnen von den Kirchen serviert wurde.

    Tut mir leid, aber wenn die Kirchen sich mit der Seriosität und Glaubwürdigkeit der Wissenschaft schmücken wollen, dann müssen sie auch zu den Spielregeln der Wissenschaft spielen. Und das bedeutet mindestens, die Daten zugänglich und prüfbar zu machen.

    Dass es seit 1946 nur knapp 4.000 Missbrauchsfälle gab (schlimm genug), glaube ich keine Sekunde. Die meisten Fälle dürften überhaupt nicht aktenkundig sein. Versetzungsgründe dürften oft verschleiert und beschönigt worden sein, sodass der eigentliche Grund (sexueller Missbrauch) gar nicht mehr erkennbar ist. Ich sehe nicht, wie diese Kirchenakten zu zuverlässigen Zahlen führen können.

    Hier wird objektive Aufklärung nur vorgetäuscht.

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