Vertrauen und Hoffnung – Noch ein Wort zum Wort zum Sonntag

Lesezeit: ~ 2 Min.

Zur Wort-zum-SonntagSendung „Vertrauen und Hoffnung“ von und mit Pfarrerin Ilka Sobottke hier ergänzend zu unserem Kommentar einige weitere Gedanken von Sybille:

Die WzS-Sprecherin bleibt diesmal größtenteils in der Wirklichkeit. Sie verkündet, was alle verkünden in diesen Tagen. Und was Presse, Funk und Fernsehen nicht müde werden zu berichten:

Die Angst steigt und die Menschen wollen wie viele andere Lebewesen bei Bedrohung auch, enger zusammenrücken. Da dies aber im Moment nicht sinnvoll ist, zeigt es sich in Gesten, wie das Kommunizieren mit den modernen Medien und mit Helfen Wollen.

Letzteres kann für den Hilfe Empfangenden hilfreich sein und auch dem Helfenden beschert es positive Gefühle. Aktivitäten bringen den Menschen auf jeden Fall eher aus einer depressiven Stimmung.

Beten als virtuelle Aktivität

Eine andere, mehr virtuelle Aktivität, ist für Gläubige das Beten, also das Bitten und Anflehen eines imaginären Wesens, das nach dem Glaubensbekenntnis der Katholiken „der Schöpfer des Himmels und der Erde“ ist.

Dies halten die meisten Christen auch für wahr und glauben, dass sie mit ihren Bittgebeten diesen „Schöpfergott“ erreichen und erweichen können, um ihm nach Abflauen des Unheils zu danken. Ihn zu loben und zu preisen „in Gedanken, Worten und Werken.“ Und natürlich in Liedern. Damit er sich dann auch wieder freut und mit seinen Geschöpfen versöhnt ist.

Selbst von offizieller kirchlicher Seite werden Gebetsrituale für hilfreich gehalten, publikumswirksam durchgeführt und unter Nutzung der heutigen Medien noch publikumswirksamer verbreitet.

Verbunden sei mit derartigen Gebets- und Segensveranstaltungen sogar die Lossprechung von allen Fehlern, sprich Sünden, die man je begangen hat. Ob das auch für Verbrecher und Schwerverbrecher gilt?

Das sind Glaubensüberzeugungen hierzulande!

Vertrauen auf wirksame MaßnahmenÜber derartige Riten in anderen Ländern oder Kulturkreisen lächelt man hier milde. Etwa wenn orthodoxe Popen in Georgien mit Weihrauch und Weihwasser durch die Stadt fahren und dabei die einzelnen Straßen segnend besprengen und beweihräuchern, wohlgemerkt zur Abwehr von SARS-CoV-2 .

Wer sich mit Äußerlichkeiten und mit Augenwischerei zufrieden gibt, dem möge das gefallen. Er setzt seine Hoffnung ins Outsourcen seiner Probleme.

Indem er die Belastungen von sich schiebt und einem imaginären Wesen zuschustert, das für Gutes und Schlechtes verantwortlich sei.

Beten, Segnen, Beweihräuchern, Wallfahren (was nach Ablauf der Krise wieder stark im Kommen sein wird) sind Aktivitäten, die den Ausübenden seine Hilflosigkeit bei der Bewältigung des Alltags für diesen Moment vergessen lassen.

Hoffen wir, dass es genug Forscher und Wissenschaftler gibt, die wirkliche Lösungen finden. Denn sie sind es, die tatsächlich Anlass für Hoffnung sind und deshalb auch Vertrauen verdienen. 

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