Gedanken zu: Impulse von Stefan Buß: Weltjugendtag in Lissabon

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Gedanken zu: Impulse von Stefan Buß: Weltjugendtag in Lissabon, veröffentlicht am 02.08.23 von osthessennews.de

Darum geht es

Zum Weltjugendtag nötigt der Papst die Jugendlichen aus aller Welt, genauso eilig wie Maria zu sein und wie sie JA zu Gott zu sagen.

Mit fast 300 Jugendlichen aus dem Bistum Fulda bin ich seit Montag unterwegs auf dem Weltjugendtag in Lissabon.

(Quelle der so als Zitat markierten Abschnitte: Impulse von Stefan Buß: Weltjugendtag in Lissabon, veröffentlicht am 02.08.23 von osthessennews.de)

Nanu? Laut dieser Meldung waren es 170 Jugendliche – und weitere 30, die schon früher angereist waren. Entweder hatten sich also spontan noch 100 weitere Jugendliche angeschlossen – oder aus 200 wurden „fast 300“.

Unabhängig von der tatsächlichen Zahl finde ich es fragwürdig und bedenklich, wie viele Eltern ihre Kinder auch heute noch offenbar völlig unbesorgt dem direkten Zugriff katholischer Priester aussetzen.

Man kann nur hoffen, dass ausreichende Maßnahmen getroffen wurden, um klerikale Übergriffe auf Jugendliche nicht nur zu vertuschen, sondern zu verhindern. Und diese Anmerkung ist weder ironisch, noch sarkastisch gemeint. Sondern ganz ernst.

Weltjugendtag: Ein großes Erlebnis

Alle paar Jahre lädt der Papst die Jugend der Welt zu einem großen Treffen ein. Es ist ein großes Erlebnis junge [sic!] Menschen aus allen Ländern der Erde zu begegnen.

Wie gerade schon angedeutet: Wenn ein katholischer Priester von einer Begegnung mit jungen Menschen aus allen Ländern der Erde schwärmt, dann sollten sofort alle Alarmglocken schrillen.

Wer sich mit den Missbrauchsstudien auseinandergesetzt hat, kennt die Berichte von betroffenen Kindern und Jugendlichen, die von katholischen pädokriminellen Sexualstraftätern mit in den Urlaub genommen worden waren. Und es gibt keinen glaubhaften Grund anzunehmen, dass dies heute nicht mehr vorkommen könne.

Husch, husch! Der Papst hats eilig…

Dass ein Treffen für Jugendliche aus aller Welt für junge Menschen bestimmt ein großes Erlebnis ist, steht außer Frage.

Das trifft aber natürlich genauso auch auf Veranstaltungen zu, die nicht auf bestimmte Glaubensgruppierungen beschränkt sind. Und die vom Anführer dieser Gruppierung kein komisches Motto wie dieses verpasst bekommen haben:

Jeder Weltjugendtag steht unter einem Motto, welches vom Papst festgelegt wird. Das Motto für den internationalen Weltjugendtag 2023 in Lissabon lautet: Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg. (LK 1,39)

So banal und nebensächlich dieses biblische Textfragment auch sein mag: Ganz offensichtlich möchte Herr Bergoglio damit den Jugendlichen gegenüber betonen, dass jetzt Eile geboten ist. Das kann ja schon mal vorkommen, wie wir spätestens seit den Eiligen Drei Köchen wissen.

Wenn Engel reisen…

Die von Papst Franziskus gewählte Bibelstelle aus dem Lukasevangelium eröffnet den Besuch Marias bei ihrer Verwandten Elisabeth. Kurz vorher verkündet der Engel Maria, dass sie die Mutter Jesu werden wird. Bei dieser Verkündigung berichtet der Engel auch von der unfruchtbaren Elisabeth, die dennoch ein Kind erwartet. Auf die Engelsbegegnung hin reist Maria schließlich los, um Elisabeth zu besuchen.

Sobald Engel in einer Erzählung auftauchen, haben wir es nicht mehr mit Realität, sondern mit menschlicher Fiktion zu tun. Wir sind hier im Bereich, er im religiösen Kontext als Mythologie und außerhalb davon als Märchenwelt bezeichnet wird.

Gleiches gilt für Frauen, die zum Zweck einer göttlichen Machtdemonstration gleichzeitig unfruchtbar und schwanger sein sollen. Um so das für solche Stories empfängliche Fußvolk in gläubiges Staunen zu versetzen.

Allerdings wissen wir ja schon aus zahlreichen früheren Buß-Impulsen, dass der Fuldaer Stadtpfarrer zu den Zeitgenossen gehört, die es mit einer Unterscheidung von irdischer Realität und religiöser Phantasievorstellung nicht ganz so genau nehmen, um es mal höflich auszudrücken.

Ausgerechnet Maria als Vorbild…!?

Maria ist eine wichtige Person im christlichen Leben. Sie lehrt uns, JA zu Gott zu sagen. Die Handlung des Aufstehens zeigt uns Maria als Frau der Nächstenliebe und der Mission.

Mal ungeachtet der Tatsache, dass wir es hier mit Mythologie zu tun haben: Hatte die biblische Maria, von der etliche Historiker annehmen, dass sie zu diesem Zeitpunkt, sollte sie tatsächlich existiert haben, etwa 14 Jahre alt gewesen sein dürfte denn eine andere Wahl, als zuzustimmen, sich von Gott schwängern zu lassen? Hatte der sie etwa gefragt, ob sie sich vielleicht mal mit einem Götterwesen paaren möchte?

Nein! Das Fest heißt ja schließlich „Mariä Verkündigung“ und nicht „Mariä Befragung.“

Ein allmächtiger lieber Gott hätte sich sicher nicht die Blöße gegeben, erst extra für eine „unbefleckte Empfängnis“ Mariens gesorgt zu haben (um sie und ihren bzw. seinen Nachwuchs aus der Erbsünde-Folge herauszunehmen[1]Wie verhält sich das eigentlich mit potentiellen Kindern von Jesus? Weiß man da Näheres über den Sünden- und Beflecktheitsstatus?) – und ihr dann nach der Ankündigung der Befruchtung noch eine Wahl zu lassen, ob sie damit denn überhaupt einverstanden sei oder nicht.

Andererseits überliefert die Bibel freilich auch nicht, bei wie vielen anderen Mädchen Gott (bzw. sein Begattungs-Ankündiger) womöglich vorher schon abgeblitzt oder von eifersüchtigen Ehemännern verdroschen oder zum Teufel gejagt worden war.

Schwanger mit Ansage

Das „JA zu Gott“ eines vermutlich etwa 14jährigen Mädchens als Reaktion auf die Mitteilung, dass es in Kürze von diesem Gott geschwängert werden würde, um einen außerehelichen Stiefsohn zu gebären, damit sich dieser Gott ihn später als Menschenopfer zu seiner eigenen Befriedigung vorübergehend zu Tode foltern lassen konnte halte ich für richtig richtig schlechtes Argument, um halbwegs klar denkende Menschen von irgendetwas zu überzeugen. Selbst dann, wenn es darum geht, dass man sich eilig zu diesem Gott bekennen und dessen Glauben verbreiten solle.

Nach meinem Verständnis kann diese Geschichte nur das genaue Gegenteil bewirken. Zu so einem Gott kann man, freilich auch noch aus zahllosen weiteren Gründen, nur voller Verachtung NEIN sagen.

Ein solcher Gott wäre nach heutigen Maßstäben kriminell und verachtenswert. Und als angeblicher Quell ewiger und überlegener Moral wäre er das auch damals schon gewesen. Wenn es ihn denn jemals außerhalb menschlicher Phantasie gegeben hätte.

aktiv und missionarisch

In Eile loszugehen, spiegelt die Einstellung wider, auf die Papst Franziskus am WJT 2023 in Lissabon hinweisen möchte. Er ruft junge Leute dazu auf, aktiv und missionarisch Zeugnis von ihrem Glauben an den auferstandenen Christus zu geben.

Mit anderen Worten: Die Kacke ist gewaltig am Dampfen, Jungs und Mädels. Wenn ihr jetzt nicht richtig Gas gebt, dann wars das mit „Party hard“ am Weltjugendtag. Und ihr seid schuld, weil ihr nicht eilig genug wart.

Der Papst bezieht sich mit dieser Aufforderung zur mutigen Verkündigung auf das apostolische Schreiben „Christus Vivit”, in welchem es heißt: „Wohin sendet Jesus uns? Da gibt es keine Grenzen, keine Beschränkungen: Er sendet uns zu allen. Das Evangelium ist für alle und nicht für einige.” (CV 177)

Wieder mit anderen Worten: Nehmt jetzt unbedingt alles mit, was ihr noch kriegen könnt!

Christus vivit: Nicht nur der Titel ist gelogen

Bei diesem päpstlichen Schreiben ist nicht nur der Titel gelogen. Es beginnt auch direkt schon mit Lügen:

  1. CHRISTUS LEBT. Er ist unsere Hoffnung, und er ist die schönste Jugend dieser Welt. Alles, was er berührt, verjüngt sich, wird neu, füllt sich mit Leben. Die ersten Worte, die ich also an jeden einzelnen von euch jungen Christen richten möchte, lauten: Er lebt und er will, dass du lebendig bist!
  2. Er ist in dir, er ist bei dir und verlässt dich nie. So sehr du dich auch entfernen magst, der Auferstandene ist an deiner Seite; er ruft dich und wartet auf dich, um neu zu beginnen
(Quelle: Christus Vivit, Zit. n. dbk-shop.de – wieso hat denn die Deutsche Bischofskonferenz eigentlich einen Onlineshop…!?)

Der Frage, ob der Papst ein Betrüger ist, hat Jörn Dyck gerade ein sehr lesenswertes Buch gewidmet. Allein schon diese Zeilen bestätigen den Verdacht.

Evangelium für alle? Von wegen…

Auch aus biblischer Sicht ist dieser päpstliche Appell freilich Nonsens: Anders als vom Papst behauptet, war laut Anweisung des biblischen Jesus das Evangelium keineswegs für alle bestimmt:

6 Gebt das Heilige nicht den Hunden preis und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor, damit diese sie nicht mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen.«

(Matthäus 7,6 MENG)

Der biblische Jesus bläut den Anhängern seiner Weltuntergangssekte sehr genau ein, welche Städte und Regionen sie besser meiden sollen bei der Neukundenaquise:

»Den Weg zu den Heidenvölkern schlagt nicht ein und tretet auch in keine Samariterstadt ein, geht vielmehr (nur) zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Auf eurer Wanderung predigt: ›Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!‹

[…] Wo man euch nicht aufnimmt und euren Worten kein Gehör schenkt, da geht aus dem betreffenden Hause oder Orte hinaus und schüttelt den Staub von euren Füßen ab! Wahrlich ich sage euch: Dem Lande Sodom und Gomorrha wird es am Tage des Gerichts erträglicher ergehen als einer solchen Stadt!

(Mt 10 5-7, 14-15 MENG)

Dem katholischen Oberhaupt scheint eine Sinn wahrende Darstellung seiner „Heilige Schrift“ genauso egal zu sein wie seinen Untertanen auch. Und den Schafen ists erst recht egal.

Gemeinsam glaubt sich’s leichter

Auf alle Fälle ist es für die Jugendlichen und auch mich hier ein besonderes Erlebnis des Glaubens, dass uns stärken soll und auch Mut macht für den Alltag zu Hause.

Dieser Wunsch an den Weltjugendtag geht sicher in Erfüllung.

Die Erfahrung, mit seinen Hirngespinsten nicht allein zu sein, kann sicher dazu führen, dass sich Jugendliche noch tiefer reinreiten in den biblisch-christlich-katholischen Aberglauben. Und genau das ist ja der eigentliche Sinn und Zweck der Übung.

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Fußnoten

Fußnoten
1 Wie verhält sich das eigentlich mit potentiellen Kindern von Jesus? Weiß man da Näheres über den Sünden- und Beflecktheitsstatus?

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3 Gedanken zu „Gedanken zu: Impulse von Stefan Buß: Weltjugendtag in Lissabon“

  1. Wenn die ganze Schar der Verklärten doch endlich mal ihr Buch von Anfang bis Ende
    durchlesen würden…
    Aber das bleibt wohl „frommes“ Wunschdenken…

    Wie immer ein gelungener Kommentar, weiter so, bis auch der letzte verstanden hat!

    Antworten
  2. Zur besseren Lesbarkeit gibts diesen Kommentar auch hier als Gastbeitrag.

    Das Wort zum Wort zum Weltjugendtag

    Die strunzdumme Überhöhung von „Maria stand auf“ in „Die Handlung des Aufstehens zeigt uns Maria als Frau der Nächstenliebe und der Mission.“ hat mich motiviert, das Motto des WJT und die ganze erste Rede von Jorge Mario Bergoglio (JMB), wie sie auf vaticannews veröffentlicht wurde, etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

    Als erstes fällt auf, dass er SEINEN (?) Gott nur in dem abschließenden „Gott segne Portugal“ erwähnt.
    Dagegen lobt er den Okeanos, der seine Mutter Gäa (Erde) umarmt und so dazu einlädt, die gesamte bewohnte Welt in Zärtlichkeit einzuhüllen.
    Zusammengefasst gibt es viel Esoterisches um den Ozean und dessen Einfluss auf die Portugiesen. Viel Europa-Bashing, in der Form, dass Europa seiner Aufgabe als großer Zampano der Friedensstiftung in der Welt nicht nachkomme und auch seiner Aufgabe als Herz des Westens nicht nachkomme. In diesem Sinne stellt er anmassend vorwurfsvoll die Fragen: „Wohin steuerst du, wenn du der Welt keinen Friedenskurs vorschlägst, kreative Wege, um dem Krieg in der Ukraine und den vielen Konflikten, die die Welt mit Blut beflecken, (ein Ende zu machen) ?“. Und „Welchen Kurs verfolgst du, Westen?“ Und „Wohin steuert ihr, Europa und Westen …?“. Den Osten fragt er das nicht ? Warum nicht ? Weil er ansatzweise, wie Patriarch Kyrill, im „Westen“ „DAS BÖSE“ sieht ?
    Zum Thema Krieg und Frieden hat sich der Große Heilige und Kirchenlehrer Augustinus ausführlich geäußert. Nachzulesen auf Wikipedia. Demnach wäre es geradezu Gotteslästerung, wolle man einen Krieg verhindern oder beenden, da „…Gott befiehlt Krieg, um den Stolz der Sterblichen auszutreiben, zu zerschmettern und zu unterwerfen…“ !!!
    Von Lissabon ist JMB nach Fatima weitergereist, um dort laut vaticannews verstärkt für den Frieden in der Ukraine zu beten. Da reibt man sich als gläubiger Mensch doch sicher die Augen. Warum sollte das in Fatima mehr bewirken als in Rom ? Weil das ein besonderer esoterischer Kraftort ist ? Kann man hoffen, dass dort die Jungfrau Maria wieder mal vorbeikommt um die Bitten persönlich abzuholen und dem HERRN vorzulegen ? Vermutlich ist der eigentliche Grund, dass Fatima nach Corona ein bisschen Hilfe braucht, um das Wallfahrts-Business wieder anzuschieben.

    „Die Handlung des Aufstehens zeigt uns Maria als Frau der Nächstenliebe und der Mission.“
    Die Handlung des Aufstehens zeigt mich als Mann der menschlichen Bedürfnisse. Ich muss aufs Klo.

    Soweit die Zusammenfassung, Im folgenden die vollständige Analyse zur gefälligen Verwendung.

    So lautet das Motto des WJT: „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“ ( Lk 1,39).
    In keiner der online verfügbaren Bibel-Übersetzungen taucht das wortwörtlich so auf. Auch wenn es inhaltlich keinen großen Unterschied macht, warum benutzt man nicht die sicherlich mit viel Geld und Kompetenz erstellte Einheitsübersetzung von 2016 ? Dort heißt es: “In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.“ Wie auch immer, ein Motto von nicht gerade seltener Sinnfreiheit für Events dieser Art. Erwähnenswert aber, dass dieses Ereignis bei keinem der anderen drei Evangelisten erwähnt wird. Immerhin ist im Folgenden von einem sensationellen Ereignis die Rede: der kleine Johannes, der Täufer, randaliert im Leib seiner Mutter Elisabet vor Begeisterung, dass er dem nocht nicht mal embrionalen Jesus begegnet. Und die schwangere Jungfrau Maria hält einen esoterischen Vortrag von exzellenter poetischer Qualität:
    »46 Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn / 47 und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. 48 Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. / Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. 49 Denn der Mächtige hat Großes an mir getan / und sein Name ist heilig. 50 Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht / über alle, die ihn fürchten. 51 Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: / Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; 52 er stürzt die Mächtigen vom Thron / und erhöht die Niedrigen. 53 Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben / und lässt die Reichen leer ausgehen. 54 Er nimmt sich seines Knechtes Israel an / und denkt an sein Erbarmen, 55 das er unsern Vätern verheißen hat, / Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.“«

    Bescheidenheit geht zwar anders und zutreffendes Vorhersagen auch, aber ist das nicht eine herrliche Ode? Ein pubertierendes jungfräuliches (trotzdem und immer noch !) Groupie schwärmt begeistert von ihrem Sugar-Daddy ! Kann man doch in jedem Pontifikalamt zitieren.

    Jorge Mario Bergoglio ist nach Lissabon gejettet, um die Jugend der Welt im Glauben zu bestärken. In seiner Begrüßungsrede meint er aber vor allem die erwachsenen politischen Verantwortlichen Europas in den Senkel stellen zu müssen. (Da JMB dem „Gott ist die Liebe“ seines verehrten Vorgängers noch ein „Gott ist die Zärtlichkeit“ draufsetzt, rede ich im folgenden statt vom „Lieben Gott“ – was eigentlich schon kindisch genug ist – vom Lieben Zärtlichen Gott.)

    »APOSTOLISCHE REISE NACH PORTUGAL ZUM WELTJUGENDTAG
    NR. 1 ANSPRACHE DES HEILIGEN VATERS
    Treffen mit Verantwortungsträgern, der Zivilgesellschaft und dem diplomatischen Korps
    Lissabon, 2. August 2023
    Herr Präsident, Herr Parlamentspräsident, Herr Premierminister, Mitglieder der Regierung und des diplomatischen Korps, Verantwortungsträger, Repräsentanten der Zivilgesellschaft und der Welt der Kultur, meine Damen und Herren!
    Ich grüße Euch herzlich und danke Ihnen, Herr Präsident, für den Empfang und für die freundlichen Worte, die Sie an mich gerichtet haben.«

    Und für die rund 80 Millionen Euro, die Portugal dafür hat springen lassen bedankt er sich nicht. Ist ja auch nur Mammon. Zumal die Verantwortungsträger wie immer bei solchen Veranstaltungen blauäugig oder betrügerisch verkünden, dass sie aus dem Event ein Mehrfaches davon an Einnahmen erzielen werden.

    ».. Ich freue mich, in Lissabon zu sein, einer Stadt der Begegnung, die verschiedene Völker und Kulturen umfasst und die in diesen Tagen noch universaler wird; sie wird gewissermaßen zur Hauptstadt der Welt…«

    Und der Stadt des Erdbebens von 1755, lustigerweise am Tag Allerheiligen, das fast alle Viertel, und fast alle Kirchen der Stadt zerstört hat und 30.000 bis 100.000 – auf ein paar mehr oder weniger kommts dem Lieben Zärtlichen Gott ja nicht an – Menschen das Leben gekostet hat.

    »Das passt gut zu ihrem multiethnischen und multikulturellen Charakter – ich denke an das Viertel Mouraria, in dem Menschen aus mehr als sechzig Ländern in Harmonie leben – und es zeigt den kosmopolitischen Charakter Portugals, der in dem Wunsch verwurzelt ist, sich der Welt zu öffnen und sie zu erkunden, indem man zu neuen und weiteren Horizonten aufbricht.«

    Dass Mouraria als Ghetto für die aus der Stadt vertriebenen Mauren entstanden ist, muss man ja nicht erinnern und die Harmonie in diesem Armenviertel muss man ja auch nicht näher untersuchen. Wie das Rotlichtviertel Alfama und das Kneipenviertel Bairro Alto, wurde es 1755 Gott sei Dank weitgehen verschont. Und dass sich der kosmopolitische Charakter Portugals noch bis 1974 in brutaler kriegerischer Kolonialpolitik manifestierte, wollen WIR auch endlich mal unter den Teppich kehren.

    »Nicht weit von hier, in Cabo da Roca, ist der Satz eines großen Dichters dieser Stadt eingemeißelt: »Hier… wo das Land endet und das Meer beginnt« (L. Vaz de Camões, Os Lusíadas, III, 20). Jahrhundertelang glaubte man, dass sich dort die Grenze der Welt befand, und in einem gewissen Sinne ist das wahr: Wir befinden uns an den Grenzen der Welt, denn dieses Land grenzt an den Ozean, der die Kontinente abgrenzt.«

    Und wenn die Kirche noch heute die Macht hätte, wären die Grenzen dieses Kontinents noch immer die Grenzen der Welt.

    »Lissabon ist von seiner Umarmung und seinem Duft geprägt. Ich schließe mich gern dem an, was die Portugiesen zu singen lieben: »Lissabon duftet nach Blumen und Meer« (A. Rodrigues, Cheira bem, cheira a Lisboa, 1972). Ein Meer, das viel mehr ist als ein Landschaftselement; es ist ein Ruf, der in die Seele eines jeden Portugiesen eingeprägt ist: »klangvolles Meer, Meer ohne Boden, Meer ohne Ende« nannte es eine lokale Dichterin (S. de Mello Breyner, Mar sonoro); während ein anderer Dichter so betete: »Gott des Meeres, gib uns mehr Wellen, Gott der Erde, gib uns mehr Meer« (D. Faria, O país de Deus).«

    Letzteres Gebet wurde wohl 1755 erhört ! Mehr Meer ! Tsunami !

    »Angesichts des Ozeans denken die Portugiesen über die unendlichen Weiten der Seele und den Sinn des Lebens in der Welt nach. Und auch ich möchte einige Gedanken teilen, indem ich dem Bild des Ozeans folge.«

    Das ist schon eine kühne Behauptung, dass „die Portugiesen“ derart esoterische Gedanken hegen.

    »Nach der klassischen Mythologie ist Okeanos der Sohn des Himmels (Uranos): Seine Weite führt die Sterblichen dazu, nach oben zu schauen und sich zur Unendlichkeit hin zu erheben. Gleichzeitig ist Okeanos aber auch der Sohn der Erde (Gäa), die er umarmt und so dazu einlädt, die gesamte bewohnte Welt in Zärtlichkeit einzuhüllen.«

    Eigentlich schade, dass uns die Kirche diese zärtlichen Götter weggenommen hat. Grenzt das nicht an Anbetung dieser Götter ? Tatsächlich erwähnt er SEINEN (?) Gott nur in dem abschließenden „Gott segne Portugal“.

    »Der Ozean verbindet nämlich nicht nur Völker und Staaten, sondern auch Länder und Kontinente. «

    Ozeane trennen erst mal, begrenzen hieß es oben gerade noch. Und Völker und Staaten befinden sich nun mal in Ländern und Kontinenten.

    »Daher erinnert Lissabon, eine Stadt des Ozeans, an die Bedeutung des Zusammenseins und daran, Grenzgebiete als Berührungspunkte zu verstehen und nicht als Grenzen, die trennen.«

    Ein Ozean, der nicht trennt ? Das Mittelmeer trennt schon, jeder kleine Bach trennt und muss mit Brücken überwunden werden.

    »Wir wissen, dass heute die großen Fragen globaler Natur sind, und doch erleben wir oft, dass wir sie unwirksam angehen, weil die Welt gerade in Anbetracht gemeinsamer Probleme gespalten ist oder zumindest nicht geschlossen genug und nicht in der Lage ist, das geeint anzugehen, was alle bedroht.«

    Wir ? Wer ist mit diesem „wir“ gemeint ? Wir Menschen ? Das heißt es sind auch die Kinder auf den Müllhalden der Favelas gemeint ?!

    »Es scheint, dass die weltweiten Ungerechtigkeiten, die Kriege, die Klima- und Migrationskrisen schneller voranschreiten als die Fähigkeit und oft auch der Wille, diesen Herausforderungen gemeinsam entgegenzutreten.«

    Könnte man vom Lieben Zärtlichen Allmächtigen Schöpfergott, der den Frauen und selbst kleinen Mädchen und gern auch mal per Vergewaltigung Kinder schenkt, nicht erwarten, dass er mal Kinder mit diesen Fähigkeiten und diesem Willen schenkt ?

    »Europäischer Traum
    Lissabon kann einen Tempowechsel anregen. Hier wurde 2007 der gleichnamige Vertrag zur Reform der Europäischen Union unterzeichnet. Darin wird erklärt: »Ziel der Union ist es, den Frieden, ihre Werte und das Wohlergehen ihrer Völker zu fördern.« (Vertrag von Lissabon zur Änderung des Vertrags über die Europäische Union und des Vertrags zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft, Art. 1,4/2.1). Darüber hinaus wird versichert: »In ihren Beziehungen zur übrigen Welt […] leistet [sie] einen Beitrag zu Frieden, Sicherheit, globaler nachhaltiger Entwicklung, Solidarität und gegenseitiger Achtung unter den Völkern, zu freiem und gerechtem Handel, zur Beseitigung der Armut und zum Schutz der Menschenrechte« (Art. 1,4/2.5)… Dies ist also der Geist des Zusammenseins, beseelt vom europäischen Traum eines Multilateralismus, der über den bloßen westlichen Kontext hinausgeht.«

    Ist das mit dem westlich jetzt synonym zu böse gemeint ? Sein Freund Kyrill sieht das ja so ! Zu JMBs Buch „Atem neuen Lebens; gemeinsam beten“ hat der 2020 ein Vorwort geschrieben.

    »Einer umstrittenen Etymologie zufolge soll sich der Name Europa von einem Wort ableiten, das die Richtung des Westens angibt. Gewiss ist hingegen, dass Lissabon die westlichste Hauptstadt Kontinentaleuropas ist. Es erinnert somit an die Notwendigkeit, weitreichendere Wege der Begegnung zu eröffnen, wie es Portugal bereits tut, insbesondere mit Ländern anderer Kontinente, die dieselbe Sprache sprechen.«

    Vor allen Dingen bis 1974 getan hat, indem es seinen Kolonien gewaltsam den christlichen Glauben und seine Sprache aufgezwungen hat. Gewaltsam ? Aber JMBs verehrter Vorgänger hat ja mit ungebremstem Zynismus festgestellt, dass die Ureinwohner sich , tief, tief im Innern nach der Frohen Botschaft gesehnt hätten !!! Und warum bestehen die Brasilianer darauf, dass sie Brasilianisch sprechen und nicht Portugiesisch ?

    »Ich hoffe, dass der Weltjugendtag für den „alten Kontinent“ ein Impuls weltweiter Öffnung wird. Denn die Welt braucht Europa, das wahre Europa:«

    Was das „wahre“ Europa ist, das bestimmt der Papst ? Einen Impuls weltweiter Öffnung braucht es zu Zeiten der Globalisierung wirklich nicht. Vielmehr haben wir die Schattenseiten der weltweiten Öffnung leidvoll kennenlernen müssen.

    »Sie braucht seine Rolle als Brückenbauer und als Friedensstifter in dessen östlichem Teil, im Mittelmeerraum, in Afrika und im Nahen Osten. So wird Europa in der Lage sein, auf dem internationalen Parkett seine besondere Originalität einzubringen, die sich im vergangenen Jahrhundert herausgebildet hat, als es aus dem Schmelztiegel der Weltkonflikte heraus den Funken der Versöhnung überspringen ließ.«

    Was für eine schöne Metapher: Schmelztiegel als Bild für zwei Weltkriege ! Die Rolle und die Opfer der USA und der Sowjetunion muss man jetzt wirklich nicht erwähnen, oder ? Und sind es nicht gerade die Länder des „Ostens“, die Europa mit „DEM BÖSEN“ identifizieren ?

    »Dabei verwirklichte es den Traum, mit dem Feind von gestern das Morgen zu bauen sowie Wege des Dialogs und der Integration zu eröffnen, indem es eine Friedensdiplomatie entwarf, die Konflikte ausräumen und Spannungen abbauen soll, und die in der Lage ist, selbst die schwächsten Zeichen der Entspannung zu erkennen und zwischen den krummsten Zeilen zu lesen.«

    So wie Kirchenfürsten und Berufs-Katholiken zwischen den „krummsten Zeilen“ (!) des Alten Testaments noch „göttliche Erziehungskunst der heilschaffenden Liebe Gottes“ (KKK) herauslesen.

    »Wo ist der mutige Friedenskurs?
    Im Ozean der Geschichte befinden wir uns gerade in einer stürmischen Situation und es ist das Fehlen eines mutigen Friedenskurses spürbar. Wenn man Europa beherzt betrachtet, müsste man es im Geist des Dialogs, der es kennzeichnet, fragen: Wohin steuerst du, wenn du der Welt keinen Friedenskurs vorschlägst, kreative Wege, um dem Krieg in der Ukraine und den vielen Konflikten, die die Welt mit Blut beflecken, (ein Ende zu machen)?«

    So. das war jetzt genug Zuckerbrot, jetzt kommt die Peitsche. Dass die katholischsten Länder Europas dem gemeinsamen Wirken Europas nur Knüppel zwischen die Beine werfen, muss jetzt nicht vertieft werden. Was er von seinem Lieben Zärtlichen Gott nicht erwartet, erwartet er von Europa !!? Wie geht das eigentlich „beherzt betrachten“ ? Und warum der Konjunktiv „müsste“ ? Er fragt doch oder fragt er gleichzeitig auch nicht ?
    Man muss einem Papst doch wohl nicht diese Worte des Kirchenlehrers in Erinnerung rufen (zitiert nach Wikipedia): „Augustinus ging aber noch weiter:
    Was, in der Tat, ist denn überhaupt so falsch am Krieg? Dass Menschen sterben, die ohnehin irgendwann sterben werden, damit jene, die überleben, Frieden finden können? Ein Feigling mag darüber jammern, aber gläubige Menschen nicht […]. Niemand darf jemals die Berechtigung eines Krieges bezweifeln, der in Gottes Namen befohlen wird, denn selbst das, was aus menschlicher Gier entsteht, kann weder den unkorrumpierbaren Gott noch seinen Heiligen etwas anhaben. Gott befiehlt Krieg, um den Stolz der Sterblichen auszutreiben, zu zerschmettern und zu unterwerfen. Krieg zu erdulden ist eine Probe für die Geduld der Gläubigen, um sie zu erniedrigen und seine väterlichen Zurechtweisungen anzunehmen. Denn niemand besitzt Macht über andere, wenn er sie nicht vom Himmel erhalten hat. Alle Gewalt wird nur auf Gottes Befehl oder mit seiner Erlaubnis ausgeübt. Und so kann ein Mann (KB: Wagner-Söldner !) gerecht für die Ordnung kämpfen, selbst wenn er unter einem ungläubigen Herrscher (KB: Putin !) dient. Das, was ihm befohlen wird, ist entweder eindeutig nicht gegen Gottes Vorschrift, oder wenn es nicht eindeutig ist, wenn zum Beispiel ein ungerechter Befehl ergeht, zeigt die Ordnung des Dienens, dass der König schuldig, der Soldat unschuldig ist. Wieviel unschuldiger muss da ein Mann sein, der einen Krieg führt, der von Gott befohlen wurde, der ja niemals etwas Falsches befehlen kann, wie jeder weiß, der ihm dient?[21]“

    »Und eine weitere Frage, vor einem größeren Horizont: Welchen Kurs verfolgst du, Westen? Deine Technologie, die den Fortschritt markiert und die Welt globalisiert hat, reicht allein nicht aus. Noch weniger reichen die fortschrittlichsten Waffen, die keine Investitionen für die Zukunft darstellen, sondern eine Verarmung des wahren Kapitals der Menschen, nämlich jenes der Bildung, der Gesundheitsversorgung und des Sozialstaats.«

    Du Westen ! Der Osten hat keine Waffen, keine Raketen, keine Technologie ? Zum Europa-Bashing kommt jetzt noch ein „Westen-Bashing“ ! Ganz im Tenor Kyrills. Und der von Putin finanzierte massenhafte Bau von Kirchen ? Sind das etwa Investitionen für die Zukunft ? Für Bildung ? Für Gesunheitsversorgung ? Für Sozialstaat ?

    »Es ist besorgniserregend, wenn man liest, dass an so vielen Orten ständig finanzielle Ressourcen in Waffen investiert werden, statt in die Zukunft der Kinder… Ich träume von einem Europa als dem Herzen des Westens, das seinen Einfallsreichtum dafür einsetzt, um Kriegsherde zu löschen und Lichter der Hoffnung zu entzünden; ein Europa, das es versteht, seine junge Seele wiederzuentdecken, das von der Größe des Zusammenseins träumt und über die Bedürfnisse des Augenblicks hinausgeht; ein Europa, das Völker und Menschen einbezieht, ohne ideologischen Theorien und Kolonialisierungen hinterherzulaufen…«

    Ach ist das ein schöner Traum. Und wieder scheint er Europa mehr zuzutrauen und ihm mehr Verantwortung für die Verwirklichung seines Traumes unterzuschieben als seinem Lieben Zärtlichen Gott.

    »Der Ozean als eine riesige Wasserfläche erinnert an die Ursprünge des Lebens. In der heutigen fortschrittlichen Welt ist es paradoxerweise vordringlich geworden, menschliches Leben zu schützen, das durch utilitaristische Abwege gefährdet ist, die es gebrauchen und wegwerfen. Ich denke an viele ungeborene Kinder und älteren Menschen, die sich selbst überlassen sind, an die Mühe, diejenigen aufzunehmen, zu schützen, zu fördern und zu integrieren, die von weit her kommen und an die Türen klopfen, an die Einsamkeit vieler Familien, die Schwierigkeiten haben, Kinder in die Welt zu bringen und aufzuziehen.«

    Ach wie rührend, da kommen einem die Tränen. Achtung Theodizee ! Schließlich wirft auch der Liebe Zärtliche Gott Milliarden befruchtete Eier einfach so weg. Und mit den Alten veranstaltet ER ein veritables Waterboarding: Was du meinst, du stirbst an dem Schlaganfall ? Noch lange nicht ! Erst kannst du noch ein paar Jahre vor dich hin vegetieren.

    »Man könnte auch hier sagen: Wohin steuert ihr, Europa und Westen, mit der Ausgrenzung älterer Menschen, den Mauern mit Stacheldraht, den Massakern auf See und den leeren Wiegen? … Wohin steuert ihr, wenn ihr angesichts des Leidens im Leben oberflächliche und falsche Heilmittel anbietet, wie den einfachen Zugang zum Tod, eine Bequemlichkeitslösung, die lieblich erscheint, aber in Wirklichkeit bitterer ist als das Meereswasser? …«

    Jaaa das kesselt wieder. Schöner esoterischer schnulziger Kitsch. Besonders das mit den leeren Wiegen ! Und mit den Massakern auf See ! Was ist damit eigentlich gemeint ? Seeschlachten hat es doch schon lange keine mehr gegeben. Ach, „das Mittelmeer darf nicht zu Friedhof werden“ stammt von ihm. Ist es aber doch schon seit den Zeiten der Phönizier, oder ? So langsam wäre doch mal ein Blick nach Osten angebracht, oder ? Wohin steuerst du, Putin ? Wohin steuerst du, Kyrill ? Nach Westen, um die alte Kumpanei von Thron und Altar wiederzubeleben.

    »Gemeinsam aufbauen
    Das vom Ozean umspülte Lissabon gibt uns jedoch Grund zur Hoffnung. Ein Meer junger Menschen strömt in diese gastfreundliche Stadt,«
    Da müssen ein paar Obdachlose halt mal verschwinden
    »und ich möchte für die großartige Arbeit und das großzügige Engagement Portugals danken,«

    80 Millionen Euro, ohne Nebenkosten und Sachleistungen.
    »ein so komplex zu bewältigendes, aber hoffnungsreiches Ereignis auszurichten. Wie man hier sagt: »Neben der Jugend wird man nicht alt«. Junge Menschen aus der ganzen Welt, die den Wunsch nach Einheit, Frieden und Geschwisterlichkeit hegen, fordern uns heraus, ihre Träume vom Guten zu verwirklichen.«

    Wer ist wieder mal „uns“ ? Auch die Hartz IV – Empfänger ?

    »Sie sind nicht auf der Straße, um ihre Wut herauszuschreien, sondern um die Hoffnung des Evangeliums mitzuteilen. Und wenn heute vielerorts ein Klima des Protests und der Unzufriedenheit herrscht, ein fruchtbarer Boden für verschiedene Arten des Populismus und Verschwörungstheorien, so ist der Weltjugendtag eine Gelegenheit, etwas gemeinsam aufzubauen. Er lässt den Wunsch aufleben, Neues zu schaffen, in See zu stechen und gemeinsam in die Zukunft zu steuern.«

    Jawohl die katholischen, das sind gute Buben … und Mädels !

    »Dabei kommen einige kühne Worte von Pessoa in den Sinn: »Seefahren ist notwendig, leben ist nicht notwendig […]; das, was nötig ist, ist das Erschaffen« (Navegar é preciso). «

    „leben ist nicht notwendig“ !!! Gerade hat er noch über das „weggeworfene ungeborene (!) Leben gejammert. Das geborene (!) Leben kann man ruhig auf See wegwerfen ? Erinnert das nicht an Augustinus, der den „gerechten Krieg“ rechtfertigte ? Noch mal: Muss man einem Papst diese Worte des Kirchenlehrers in Erinnerung rufen (zitiert nach Wikipedia): „ … Dass Menschen sterben, die ohnehin irgendwann sterben werden, …“ (s.o.)
    Einen Bürgermeister von Tübingen hat man für ein ähnliches Zitat mit einem Hate-Shit-Storm überschüttet, die katholische Kirche hält ihren Kirchenlehrer dafür immer noch in höchsten Ehren und erntet dafür nicht die leiseste Kritik.

    »Bemühen wir uns also mit Kreativität Mühe, etwas gemeinsam aufzubauen! Ich stelle mir drei Baustellen der Hoffnung vor, an denen wir alle gemeinsam arbeiten können: die Umwelt, die Zukunft und die Geschwisterlichkeit…
    Die Umwelt. Portugal teilt mit Europa viele vorbildliche Anstrengungen zum Schutz der Schöpfung. Aber das globale Problem bleibt nach wie vor sehr ernst: Die Ozeane erwärmen sich und ihre Tiefen bringen die Hässlichkeit an die Oberfläche, mit der wir unser gemeinsames Haus verschmutzt haben. Wir sind dabei, die großen Lebensreservoire in Plastikdeponien zu verwandeln. Der Ozean erinnert uns daran, dass das menschliche Leben mit einer Umwelt in Einklang gebracht werden muss, die größer ist als wir selbst und die sorgsam gehegt werden muss, indem wir an die jungen Generationen denken. Wie können wir sagen, dass wir an die jungen Menschen glauben, wenn wir ihnen keinen gesunden Raum geben, um eine Zukunft aufzubauen? …«

    Kann man so stehn lassen. Aber was ist denn „eine Umwelt, die größer ist als wir selbst“ ? Das ist entweder banal oder esoterisch.

    »Baustellen der Hoffnung
    Die Zukunft ist die zweite Baustelle. Und die Zukunft sind die jungen Menschen. Aber viele Faktoren entmutigen sie, wie der Mangel an Arbeit, das hektische Tempo, denen sie ausgesetzt sind, die steigenden Lebenshaltungskosten, die Schwierigkeit, Wohnung zu finden und, was noch beunruhigender ist, die Angst, eine Familie zu gründen und Kinder zur Welt zu bringen. In Europa und allgemeiner im Westen erleben wir eine traurige Talfahrt der Bevölkerungsentwicklung: Der Fortschritt scheint eine Frage zu sein, die die technischen Entwicklungen und die Annehmlichkeiten des Einzelnen betrifft, während die Zukunft doch erfordert, der Geburtenabnahme und dem Rückgang des Lebenswillens entgegenzuwirken.«

    Genau, immer noch mehr Menschen gibt immer noch mehr Arme und die lieben der Liebe Zärtliche Gott und sein Stellvertreter ganz dolle. Genug Ressourcen gibt es ja. Z.B. Wasser; wir, also nicht JBM und der Liebe Zärtliche Gott, sondern „der Mensch“, müssen es ja nur von Bangladesh in die Sahel-Zone schaffen und zu Trink- und Brauchwasser aufbereiten

    »Eine gute Politik kann dabei viel bewirken, sie kann Hoffnung schaffen. Sie ist nämlich nicht dazu berufen, die Macht zu halten, sondern den Menschen die Kraft zur Hoffnung zu geben. Sie ist heute mehr denn je dazu aufgerufen, die wirtschaftlichen Ungleichgewichte eines Marktes zu korrigieren, der Reichtum hervorbringt, ihn aber nicht verteilt und so die Menschen ihrer Ressourcen und Sicherheiten beraubt. Sie ist aufgerufen, sich als Quelle von Leben und Fürsorge wieder zu entdecken, mit Weitblick in die Zukunft, in die Familien und in die Kinder zu investieren, generationenübergreifende Allianzen zu befördern, in denen die Vergangenheit nicht mit einem Wisch ausgelöscht wird, sondern Bindungen zwischen Jung und Alt gefördert werden… «

    „Eine gute Politik“, woher nehmen und nicht stehlen ? Könntest Du nicht, Lieber Zärtlicher Gott, … vielleicht, … aber nur wenn Du wirklich willst … ein bisschen mehr gute Politik in die Herzen der Menschen …? Seit wann wird Vergangenheit „mit einem Wisch ausgelöscht“ ? Und von wem ?

    »Daran erinnert das portugiesische Gefühl der saudade, das eine Nostalgie ausdrückt, eine Sehnsucht nach dem abwesendem Guten, das nur im Kontakt mit den eigenen Wurzeln wiederbelebt wird. In diesem Sinne ist die Bildung wichtig, die nicht nur technische Kenntnisse vermitteln darf, um wirtschaftlich voranzukommen, sondern dazu bestimmt ist, in eine Geschichte einzuführen, eine Tradition zu überliefern, das religiöse Bedürfnis des Menschen zur Geltung kommen zu lassen und die soziale Freundschaft zu begünstigen.«

    „religiös“ meint natürlich „katholisch“. Denn diese Tradition hat seit dem Tod seines verehrten Glaubenssbruders Antonio de Oliveira Salazar sehr gelitten. Das religiöse Bedürfnis muss vor allem erst mal indoktriniert werden; möglichst im frühesten Kindesalter.

    »Die letzte Baustelle der Hoffnung ist die der Geschwisterlichkeit, die wir Christen von unserem Herrn Jesus Christus erlernen.«

    Da gibt es aber doch noch ein paar Stellen in der Bibel, die „neu übersetzt“ werden müssen. Schon die Geschwisterlichkeit von Kain und Abel taugt ja wohl kaum als Vorbild. Man muss allerdings zugeben, dass die Zwietracht zwischen ihnen vom Lieben Zärtlichen Gott höchstpersönlich gesät wurde.

    »In vielen Teilen Portugals sind der Sinn für Nachbarschaft und Solidarität sehr lebendig. Doch im allgemeinen Kontext einer Globalisierung, die uns zwar näher zusammenrücken lässt, uns aber keine geschwisterliche Nähe gibt, sind wir alle aufgerufen, den Sinn für Gemeinschaft zu fördern, angefangen beim Aufsuchen derer, die neben uns wohnen. Denn, wie Saramago feststellte, »was der Begegnung den wahren Sinn gibt, ist die Suche, und man muss einen weiten Weg zurücklegen, um das zu erreichen, was nahe ist« (Todos os nomes, 1997).«

    Wunderbar ! Fast so schwurbelig wie die Texte seines verehrten Vorgängers.

    »Wie schön ist es, wenn wir uns als Brüder und Schwestern wiederentdecken, wenn wir uns für das Gemeinwohl einsetzen und dabei Gegensätze und Unterschiede in den Ansichten hinter uns lassen! Auch darin sind uns die jungen Menschen ein Beispiel, die uns mit ihrem Ruf nach Frieden und ihrer Lebenslust dazu bringen, die starren Zäune der Zugehörigkeit einzureißen, die im Namen unterschiedlicher Auffassungen und Glaubensüberzeugungen errichtet worden sind. Ich habe von so vielen jungen Menschen erfahren, die hier den Wunsch hegen, einander zu Nächsten zu werden. Ich denke an die Initiative Missão País, die Tausende von jungen Menschen dazu bringt, in Randgebieten, vor allem in Dörfern im Landesinneren, missionarische Solidarität im Geist des Evangeliums zu leben, indem sie viele einsame ältere Menschen besuchen. Ich möchte neben den vielen Menschen in der portugiesischen Gesellschaft, die sich um andere kümmern, auch der Kirche vor Ort, die fernab vom Rampenlicht so viel Gutes tut,«

    Und auch hier massenhaft Kindesmissbrauch begangen und vertuscht hat.

    »danken und sie ermutigen. Fühlen wir uns alle zusammen geschwisterlich dazu aufgerufen, der Welt, in der wir leben, und diesem wunderbaren Land Hoffnung zu geben. Gott segne Portugal!
    (vatican news)«

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